Sachsen-Anhalt plant islamische Anleihe – Zunächst nur Großinvestoren im Visier
Wird Magdeburg London, dem größten Finanzplatz Europas, bald Konkurrenz machen?
Weitere Meldung: Universität Bochum veranstaltet Fachtagung: "Wirtschaft und die islamische Welt“
Im Finanzministerium von Sachsen-Anhalt ist eine Anleihe nach islamischen Regeln geplant. Diese berücksichtigt das Verbot des Geldzinses im Koran (vor allem Sure 2, Vers 275), indem es der Anleihe Gebäude der Finanzverwaltung zugrunde legt, für die eine Miete gezahlt wird. Gemäß der Lehre des Islams besitzt Geld keinen eigenen Nutzen, es ist lediglich Wertmesser. Geschäfte können daher nur über Güter und Dienstleistungen erfolgen.
Bereits 2001 plazierte das Land Sachsen-Anhalt an arabische Großanleger 50 Mio. Euro aus einer klassischen, internationalen Anleihe mit einem Gesamtvolumen von 1 Mrd. Euro. Dabei kam der Gedanke auf, der auch im Nahen Osten neuen Idee zu folgen und eine Anleihe gemäß islamischer Kriterien aufzulegen. Die Finanzierungskosten für das Land sollen durch die neue Anlegergruppe nach Möglichkeit gesenkt werden und die Investorenbasis verbreitert.
Konventionelle Anleihen sind besichert durch das zukünftige Steueraufkommen eines Landes und nicht durch Immobilien. Die übliche Verschuldung wird also von den Nachkommen bezahlt, statt durch das Vermögen der heutigen Generation gedeckt sein zu müssen.
Islamisch strukturierte Anleihen dienen der Generationengerechtigkeit, indem die Finanzierung das Vermögen der jetzt Lebenden nicht überschreiten kann. Zudem ist die Schuldenaufnahme zur Begleichung von Raten und Löhnen islamisch nicht möglich. Ein Land das lediglich nach islamischen Kriterien sich finanziert, wird also nicht in die Schuldenspirale geraten, die sich in einer wachsenden Neuverschuldung zeigt.
Entgegen den Finanzierungsbemühungen anderer Länder und Kommunen in Deutschland geht es bei dem Projekt islamische Anleihe (Sukuk) keineswegs um ein Steuersparmodell, wie bei den sogenannten Cross-Border Leasingverträgen mit den USA. Vielmehr sieht das Land Sachsen-Anhalt die berechtigte Chance, mit einer solchen Premiere in Europa die Aufmerksamkeit muslimischer Investoren vom arabischen Golf bis Malaysia auf sich zu ziehen und sich als Investitionsstandort sowie als Handelspartner zu profilieren. Dabei sind zunächst Großinvestoren im Visier, der Kleinanleger geht hier leer aus.
Die Fachabteilungen im Ministerium haben die Struktur der Finanztransaktion gemeinsam mit der Citibank erarbeitet, die sich wiederum von der Anwaltskanzlei Allen & Overy, Frankfurt am Main, beraten lässt. Citibank hatte als eine der ersten Banken im arabischen Golf eine spezialisierte islamisch arbeitende Niederlassung errichtet. Jetzt müssen noch der Finanzminister und der Finanzausschuss des Landtags zustimmen. Dann steht der ersten islamisch strukturierten Anleihe Europas nichts mehr im Wege. Wird Magdeburg als Landeshauptstadt tatsächlich schneller sein als London, der größte Finanzplatz Europas? Die Chance hat sie. Es bedarf lediglich noch des politischen Willens verbunden mit dem Wunsch, das Land einer Milliarde Muslimen auf der Welt bekanntzumachen. (von Michael Saleh Gassner)
Hmmm *kratzamkopf*
Grüße
NL
Wird Magdeburg London, dem größten Finanzplatz Europas, bald Konkurrenz machen?
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Im Finanzministerium von Sachsen-Anhalt ist eine Anleihe nach islamischen Regeln geplant. Diese berücksichtigt das Verbot des Geldzinses im Koran (vor allem Sure 2, Vers 275), indem es der Anleihe Gebäude der Finanzverwaltung zugrunde legt, für die eine Miete gezahlt wird. Gemäß der Lehre des Islams besitzt Geld keinen eigenen Nutzen, es ist lediglich Wertmesser. Geschäfte können daher nur über Güter und Dienstleistungen erfolgen.
Bereits 2001 plazierte das Land Sachsen-Anhalt an arabische Großanleger 50 Mio. Euro aus einer klassischen, internationalen Anleihe mit einem Gesamtvolumen von 1 Mrd. Euro. Dabei kam der Gedanke auf, der auch im Nahen Osten neuen Idee zu folgen und eine Anleihe gemäß islamischer Kriterien aufzulegen. Die Finanzierungskosten für das Land sollen durch die neue Anlegergruppe nach Möglichkeit gesenkt werden und die Investorenbasis verbreitert.
Konventionelle Anleihen sind besichert durch das zukünftige Steueraufkommen eines Landes und nicht durch Immobilien. Die übliche Verschuldung wird also von den Nachkommen bezahlt, statt durch das Vermögen der heutigen Generation gedeckt sein zu müssen.
Islamisch strukturierte Anleihen dienen der Generationengerechtigkeit, indem die Finanzierung das Vermögen der jetzt Lebenden nicht überschreiten kann. Zudem ist die Schuldenaufnahme zur Begleichung von Raten und Löhnen islamisch nicht möglich. Ein Land das lediglich nach islamischen Kriterien sich finanziert, wird also nicht in die Schuldenspirale geraten, die sich in einer wachsenden Neuverschuldung zeigt.
Entgegen den Finanzierungsbemühungen anderer Länder und Kommunen in Deutschland geht es bei dem Projekt islamische Anleihe (Sukuk) keineswegs um ein Steuersparmodell, wie bei den sogenannten Cross-Border Leasingverträgen mit den USA. Vielmehr sieht das Land Sachsen-Anhalt die berechtigte Chance, mit einer solchen Premiere in Europa die Aufmerksamkeit muslimischer Investoren vom arabischen Golf bis Malaysia auf sich zu ziehen und sich als Investitionsstandort sowie als Handelspartner zu profilieren. Dabei sind zunächst Großinvestoren im Visier, der Kleinanleger geht hier leer aus.
Die Fachabteilungen im Ministerium haben die Struktur der Finanztransaktion gemeinsam mit der Citibank erarbeitet, die sich wiederum von der Anwaltskanzlei Allen & Overy, Frankfurt am Main, beraten lässt. Citibank hatte als eine der ersten Banken im arabischen Golf eine spezialisierte islamisch arbeitende Niederlassung errichtet. Jetzt müssen noch der Finanzminister und der Finanzausschuss des Landtags zustimmen. Dann steht der ersten islamisch strukturierten Anleihe Europas nichts mehr im Wege. Wird Magdeburg als Landeshauptstadt tatsächlich schneller sein als London, der größte Finanzplatz Europas? Die Chance hat sie. Es bedarf lediglich noch des politischen Willens verbunden mit dem Wunsch, das Land einer Milliarde Muslimen auf der Welt bekanntzumachen. (von Michael Saleh Gassner)
Hmmm *kratzamkopf*
Grüße
NL