ZUM WACHSTUM DER GELDMENGE M3:
"Das hohe Niveau des M3-Wachstums in den vergangenen Monaten spiegelt eine Präferenz der Investoren in der Euro-Zone für Liquidität in einem Wirtschaftsumfeld wider, das von weltweiter Unsicherheit gekennzeichnet ist. Dies sollte jedoch ein zeitlich beschränktes Fänomen bleiben und spiegelt keine inflationären Entwicklungen wider."
"Das anhaltende Wachstum der Geldmenge M3 und der Prozess des Aufbaus von Liquidität wird in den kommenden Monaten eine gründliche Analyse der monetären Entwicklungen erfordern."
ZUR PREISENTWICKLUNG:
"Im gegenwärtigen Umfeld erwarten wir keinen mittelfristigen Inflationsdruck. Die jährliche Inflationsrate kann jedoch in den kommenden Monaten als Folge von Basiseffekten aus den vergangenen Anstiegen der Energie- und Lebensmittelpreise schwanken. In diesem Kontext können kurze Anstiege der Inflation nicht ausgeschlossen werden...ebensowenig wie Abwärtsbewegungen. Wir erwarten vor allem auf Grund des Wettbewerbs keine merklichen Effekte auf das Preisniveau durch die Umstellung. Wir fordern aber die Öffentlichkeit und die öffentlichen Verwaltungen dazu auf, wachsam zu bleiben."
ZU INFLATIONSRATE UND NACHFRAGE:
"Speziell die Finanzierungsbedingungen sind sehr günstig und wir erwarten, dass ein weiterer Rückgang der Inflationsrate zu einem höheren Wachstum beim verfügbaren Einkommen führen wird, was die inländische Nachfrage unterstützen sollte. Alles in allem bleiben die verfügbaren Daten im Rahmen einer Erholung in der Eurozonen-Wirtschaft in diesem Jahr, wobei der zeitliche Rahmen und die Stärke dieses Aufschwungs ungewiss bleiben."
ZUR LOHNPOLITIK:
"Über kurzfristige Entwicklungen hinaus erwarten wir, dass sich die Lohnzurückhaltung in der Euro-Zone fortsetzen wird, und dass der Druck von der Nachfrageseite auf die Preise gedämpft bleiben wird, obwohl es etwas Grund zur Sorge über die anstehenden Lohnverhandlungen gibt. Es ist daher besonders wichtig, auf die unverzichtbare Rolle weiterer Lohnzurückhaltung für die Förderung von Beschäftigung und für den Erhalt günstiger Aussichten für die Preisstabilität hinzuweisen."
ZUM WIRTSCHAFTSWACHSTUM ANFANG 2002
"Die jüngsten Informationen haben unserer frühere Einschätzung bestätigt, dass die Wirtschaftsaktivität in der zweiten Jahreshälfte 2001 schwach war und wahrscheinlich Anfang 2002 auch schwach bleiben wird. Allerdings gibt es Anzeichen dafür, dass der Vertrauensrückgang die Talsohle bereits erreicht hat."
ZU STRUKTURREFORMEN:
"Die Regierungen sollten gezielte Reformen verfolgen, die der Größe und Struktur der öffentlichen Ausgaben und Einnahmen angemessen sind, um Spielraum für weitere Steuersenkungen zu schaffen sowie die Kosten für die alternde Bevölkerung zu decken."
ZUM AUßENWERT DES EURO:
Auf die Frage, ob er eine Aufwertung des Euro erwarte und ob die aktuelle Umstellung auf Euro-Bargeld einen Wendepunkt für die Währung darstelle:
"Ich werde nicht spekulieren. In der Tat kämpfe ich gegen Spekulationen in dieser Sache, aber sicherlich war es eine Genugtuung auf die Bewegungen in den vergangenen Tage zu blicken."
Gruß
Happy End