11.04.2001 14:04
EZB lässt Leitzinsen für Euro-Zone unverändert
Euro gibt nach - Auch Zinskorridor für Geldmarkt unverändert
Der Euro fiel nach dem Beschluss um rund einen halben US-Cent
auf ein Wochentief von 0,8850 Dollar. Die EZB begründete den
Zinsbeschluss zunächst nicht. EZB-Chef Wim Duisenberg
erläutert die Entscheidung ab 14.30 Uhr MESZ in einem
Pressegespräch.
Der Euro hatte sich in den vergangenen Wochen bereits
abgeschwächt, da die Finanzmärkte befürchten, die EZB könne
zu spät mit einer geldpolitischen Lockerung auf das schwächere
Wachstum in der Euro-Zone reagieren.
Die EZB liess auch den Zinskorridor für den Geldmarkt
unverändert. Die Sätze dafür betragen weiterhin 3,75 Prozent für
Übernacht-Einlagen der Banken bei der EZB (Einlagenfazilität)
und 5,75 Prozent für Übernacht-Kredite
(Spitzenrefinanzierungsfazilität).
EZB-Ratsmitglieder hatten zuletzt zwar auf niedrigere
Inflationsrisiken hingewiesen, dabei aber nicht erkennen lassen,
wann die Notenbank ihre abwartende zinspolitische Haltung
beenden wird.
Während die Notenbanken in den USA und Japan wegen des
Wirtschaftsabschwungs ihre Geldpolitik in diesem Jahr bereits
gelockert haben, sind die Zinsen in der Euro-Zone seit Oktober
2000 unverändert.
Zuvor hatte die EZB die Leitzinsen seit November 1999 sieben
Mal um insgesamt 2,25 Prozentpunkte angehoben, um den vom
damals hohen Ölpreis und dem Euro-Kurs ausgehenden
Inflationsgefahren entgegenzuwirken. (vwd)