Zinssenkung EZB am Donnerstag?

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Zinssenkung EZB am Donnerstag?

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01.07.01 16:53
WOCHENAUSBLICK: Volkswirte erwarten überwiegend EZB-Zinssenkung  
 
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nachdem die US-Notenbank vergangene Woche den Leitzins für Tagesgeld um 25 Basispunkte auf nun 3,75 Prozent gesenkt hat, richten sich die Blicke in der laufenden Woche auf die Europäische Zentralbank. Volkswirte rechnen mehrheitlich mit einer Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag. In einer Umfrage von AFX-News gehen 22 von 37 Volkswirte von einer bevorstehenden Zinssenkung aus.
In den USA dürften die Anleger künfig vermehrt auf die realwirtschaftlichen Auswirkungen der vorangegangenen Zinssenkungsrunden achten, denn nach Einschätzung von Analysten zeichnet sich dort ein Ende des Zinssenkungszyklus ab.
KONJUNKTUR-ZAHLEN - ARBEITSMARKTDATEN FÜR EURORAUM, DEUTSCHLAND UND DIE USA
Aufschluss über die derzeitige Verfassung der Konjunktur in den USA und Europa werden auch in der kommenden Woche wieder zahlreiche Daten geben. Am Montag wird beispielsweise der Einkaufsmanager-Index für die USA bekannt gegeben. Dabei erwarten die Analysten der GZ-Bank, zumindest noch für dieses Quartal, keine wesentliche Besserung.Wie sich die Nachfrage nach Arbeitskräften in Euroland entwickelt hat, wird aus der für Dienstag erwarteten Arbeitslosenquote ersichtlich. Die Arbeitslosenzahlen für Deutschland gibt es dann am Donnerstag. Am Freitag folgen die Juni-Daten des US-Arbeitsmarktes.Interessant dürften in diesem Zusammenhang auch die in der kommenden Woche ausstehenden Umsatz- und Produktionszahlen von General Motors sein, die als Gradmesser für die allgemeine konjunkturelle Verfassung in den USA gelten.
BANKGESELLSCHAFT BERLIN SKEPTISCH HINSICHTLICH AKTIENMARKT-ENTWICKLUNG

Die Analysten der Bankgesellschaft Berlin bleiben für die unmittelbare Entwicklung an den Aktienmärkten indes weiter skeptisch. An dem Strom von negativen Nachrichten aus dem Unternehmenssektor, der inzwischen auch die bislang verschont gebliebene "Old Economy" erfasst hat, werde sich nämlich kurzfristig kaum etwas ändern.

RWE wird am Dienstag sein vorläufiges Jahresergebnis für das Geschäftsjahr 2000/2001 vorlegen. Vor allem der übernommene und für 7,5 Monate konsolidierte britische Wasserversorger Thames Water soll zu einem geschätzten Anstieg des Umsatzes auf 60,7 Mrd. Euro und des Betriebsergebnisses auf 3,6 Mrd. Euro beigetragen haben.
Daneben gibt es am Donnerstag noch Hauptversammlungen bei Fielmann und Morphosys sowie am Freitag bei Alcatel und Nestl

Deutschland . Am Montag wird Infineon Details zu der bevorstehenden Barkapitalerhöhung bekannt geben./fh/av

--- Von Felix Hero, dpa-AFX ----



01.07. - 10:36 Uhr
zockerBRAIN:

Danke für die Infos

 
01.07.01 17:27
Die kommende Woche wird also sehr, sehr spannend. Wenn wenigstens einige der Daten positiv sind, dürfen wir auf stark steigende Börsen hoffen. Wer jetzt schon im Urlaub ist, verpaßt wohlmöglich einiges!

Welche Aktien werden von einer Zinssenkung am meisten profitieren?
Courtage:

Die Woche in USA!

 
01.07.01 19:38
Der Wochenausblick

Montag, 2. Juli 2001

Vorbörslich berichtet das Handelsministerium die Zahlen zum persönlichen Einkommen für Mai. Nach einem 0,3-prozentigen Wachstum im April erwartet man erneut ein Wachstum von 0,3 Prozent. Um 10 Uhr Ostküstenzeit werden die Konstruktionsausgaben veröffentlicht. Nach 0,3 Prozent Zuwachs im April rechnet man mit einem unveränderten Ergebnis im Mai. Ebenfalls um 10 Uhr wird der Einkaufsmanager-Index für Juni bekannt gegeben.

Dienstag, 3. Juli 2001

Um 10 Uhr Ostküstenzeit berichtet das Handelsministerium die Auftragseingänge für Mai. Nach einem 0,3-prozentigen Rückgang im Vormonat rechnet man nunmehr mit einem Verlust von 0,5 Prozent.

Mittwoch, 4. Juli 2001

Die US-Börsen bleiben aufgrund des Unabhängigkeitstags geschlossen.

Donnerstag, 5. Juli 2001

Vorbörslich veröffentlicht das Arbeitsministerium die wöchtenlichen Erstanträge auf Arbeitslosigkeit.

Freitag, 6. Juli 2001

Vorbörslich berichtet das Arbeitsministerium die Arbeitsmarktdaten für Juni. Der Aluminiumkonzern Alcoa (Konsensschätzung: 46 Cents) berichtet seine Quartalsergebnisse.

Von Daniel S. Enskat, New York


aus www.usfinance.de
powerbroker:

Zinssenkung eher unwarscheinlich ! o.T.

 
01.07.01 19:46
Courtage:

hm, eigentlich richtig, aber

 
01.07.01 19:49
Amis fordern von den Europäern eine Zinssenkung.
zockerbrain, am meisten sollten die Banken von einer Zinssenkung profitieren, aber in der Regel profitiert der "gesamte Markt" davon.
Gruß
zombi17:

Darf ich meinen Senf auch mal dazugeben?

 
01.07.01 20:19
Das schlimmste was Euroland passieren kann , ist eine Zinzsenkung.
Dann ist das Vertrauen gegenüber Europa ganz weg.
Ich betrachte das nicht mal so sehr aus wirtschaftlicher Sicht , sondern allgemein.
Damit währe bewiesen , das sich die EZB durch Aussenstehenden unter Druck setzen läßt . Ich würde mich nicht nötigen lassen.
Die EZB soll ihre eigene Politik betreiben und nicht den Amis an den Lippen kleben.
Natürlich schreien alle nach einer Zinzsenkung , aber ob damit Kursgewinne zu erzielen sind , wage ich zu bezweifeln.
Das würde genauso verpuffen wie eine Intervention zu Gunsten des Euros.
Sie können es gleich bleiben lassen und sich über die Verwunderung der Amerikaner, köstlich amüsieren.
So stelle ich mir "wahre Größe" vor. Davor würde ich mein Hut ziehen.
Aber wie gesagt , das ist nur das was ich tun würde.
Gruß Zombi

Courtage:

Schröder "mahnt" Zinssenkung an!

 
02.07.01 13:00
Aus der FTD vom 2.7.2001  
EZB von allen Seiten unter Druck
Von Norbert Häring, Frankfurt und Peter Ehrlich, Berlin

Die EZB gerät von immer mehr Seiten unter Druck. Angesichts der schlechten Wirtschaftslage haben Bundeskanzler Gerhard Schröder und der Internationale Währungsfonds (IWF) kaum verhüllt eine Zinssenkung angemahnt.




Vertrauen in den Euro
 


Gleichzeitig erschwert die neu entfachte Debatte um die Nachfolge von EZB-Präsident Wim Duisenberg nötige Reformen bei Entscheidungsfindung und Führung in der EZB. Und sechs Monate vor dem Start des Euro-Bargeldes hat das Vertrauen der Deutschen in den Euro einen Tiefpunkt erreicht. Das zeigt die jüngste Umfrage des Inra-Institutes zur Euro-Stimmung im Auftrag der Financial Times Deutschland. Nur noch 28 Prozent der 1000 im Juni befragten Bundesbürger begrüßen die Einführung des Euro. 49 Prozent lehnen den Euro ab. Eine Mehrheit bezweifelt, dass der Euro die Stabilität der D-Mark erreichen kann. Stattdessen fürchtet eine wachsende Mehrheit Preiserhöhungen im Zuge der Euro-Umstellung.

Zudem beurteilen die Volkswirte europäischer Banken den Außenwert des Euro zunehmend skeptisch. Einer Umfrage der FTD zufolge erwarten die 27 teilnehmenden Institute im Durchschnitt bis zum Jahresende nur noch einen Anstieg des Euro-Kurses auf 89 US-Cent, 4 Cent weniger als noch vor einem Monat.



Kanzler für Zinssenkung


Wie vor der ersten Zinssenkung der EZB im Mai kommen die Notenbanker auf Grund der schlechteren Konjunktur unter politischen Druck, die Geldpolitik zu lockern. Bundeskanzler Schröder legte der EZB am Freitag eine Zinssenkung nahe. In Berlin sagte der Kanzler, die EZB müsse auch das Ziel Wachstum bedenken. Dies müsse man öffentlich nicht betonen, weil die Mitglieder des EZB-Rates dies von alleine täten. "Wir sind froh darüber, dass sie das tun und sicher irgendwann auch sichtbar machen", sagte Schröder.


Der IWF deutete nach Konsultationen mit den wirtschaftspolitisch Verantwortlichen im Euro-Raum an, dass er seine Wachstumsprognose auf etwa zwei Prozent senken werde und machte zunehmenden Raum für eine weitere Zinssenkung aus.


Auch die europäischen Bankvolkswirte halten den derzeitigen EZB-Leitzins von 4,5 Prozent der FTD-Umfrage zufolge mehrheitlich für zu hoch. Spätestens bis zur übernächsten EZB-Ratssitzung am 19. Juli rechnet eine Mehrheit mit einer Zinssenkung.


Die Volkswirte erwarten im Durchschnitt in diesem Jahr ein Wachstum von nur 2,1 Prozent im Euro-Raum. Die EZB hatte noch Anfang Juni eine Spanne von 2,2 bis 2,8 Prozent prognostiziert.


Bundesbankpräsident Ernst Welteke und EZB-Chefvolkswirt Otmar Issing bemühten sich, die Erwartungen zu dämpfen. Beide wiesen auf die mit 3,4 Prozent zu hohe Inflationsrate hin.



 

Wim Duisenberg


Die Debatte um die Nachfolge von EZB-Präsident Wim Duisenberg, die durch Äußerungen des luxemburgischen Premierministers Jean-Claude Juncker neu entfacht worden ist, kommt nach Einschätzung der Bankvolkswirte zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Als "Gift für den Euro" bezeichnete Thorsten Polleit der Investmentbank Barclays Capital die Diskussion.


In einer Umfrage der FTD, an der sich elf europäische Häuser beteiligten, forderte nur eine Minderheit, Duisenberg solle bald ein Datum für seinen Rücktritt nennen. Kein Teilnehmer erwartet, dass er es bald tun wird. Vorher müssten die Regierungschefs die Nachfolge geregelt haben.


Die besten Chancen werden dem französischen Notenbankpräsidenten Jean-Claude Trichet eingeräumt, knapp vor dem Präsidenten der Osteuropabank Jean Lemièrre. An der Umfrage beteiligten sich die ABN Amro Bank (Amsterdam), Bank Austria (Wien), Barclays Capital, Commerzbank, Deutsche Bank und Tokai Bank (Frankfurt), CDC Ixis (Paris) sowie Morgan Stanley, Schroder Salomon und UBS Warburg (London).


Die meisten Nennungen als Lieblingskandidat erhielt aber EZB-Chefvolkswirt Otmar Issing. Da eine Beförderung eines amtierenden Ratsmitglieds nicht möglich ist, kommt er allerdings nicht in Frage.




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Die offene Nachfolge von Wim Duisenberg


Sicherer Kandidat für die Nachfolge von EZB-Präsident Wim Duisenberg war lange Frankreichs Notenbankpräsident Jean-Claude Trichet. Doch gegen ihn läuft ein Ermittlungsverfahren, und es ist unsicher, ob es rechtzeitig abgeschlossen werden kann.


Für Wirbel hatte in der vergangenen Woche Luxemburgs Premierminister Jean-Claude Juncker gesorgt. Ihm sei die Nachfolge Duisenbergs angetragen worden, sagte er. Damit wurde erstmals deutlich, dass die Suche nach dem nächsten EZB-Präsidenten begonnen hat. Es wird vermutet, dass Duisenberg Mitte 2002 zurücktreten wird.



© 2001 Financial Times Deutschland , © Illustrationen:  AP, FTD
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