EZB lässt Leitzins unverändert bei 3,75 Prozent
Auch Zinskorridor bleibt unverändert - Euro fällt unter 0,89 Dollar
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Frankfurt - Die Europäische Zentralbank (EZB) lässt ihre Leitzinsen unverändert. Das teilte ein EZB-Sprecher am Donnerstag in Frankfurt am Main mit. Nach den Attentaten in den USA hatte die EZB am 17. September ihre Leitzinsen um einen halben Punkt gesenkt; seitdem liegt der maßgebliche Satz bei 3,75 Prozent.
Finanzexperten hatten in den vergangenen Tagen teils eine erneute Zinssenkung erwartet, teils auf einen späteren Zeitpunkt gesetzt. Mehrere Politiker hatten hingegen eine rasche Senkung gefordert, um damit die schwache Konjunktur anzukurbeln. Zuletzt hatte die EZB die Leitzinsen wenige Tage nach den Terroranschlägen in den USA zusammen mit der amerikanischen Notenbank Fed um 0,5 Prozentpunkte verringert.
Der Zins für die Spitzenfinanzierung beträgt weiterhin 4,75 Prozent. Der Satz für für kurzfristige Einlagen bleibt bei 2,75 Prozent. Unabhängig von der heutigen Entscheidung wird erwartet, dass die EZB die Zinsen noch in diesem Jahr in einem oder zwei Schritten weiter senken wird.
Euro verliert über ein Viertel Prozent
Der Euro hat mit zeitweiligen Kursverlusten von über einem Viertel Prozent auf die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) reagiert, die Leitzinsen unverändert zu lassen. Die Gemeinschaftswährung rutschte auf die Entscheidung hin kurzfristig bis auf 0,8880 Dollar ab. Gegen 13.55 Uhr MESZ notierte der Euro wieder bei 0,8891/95 Dollar. Analysten hatten bereits im Vorfeld darauf hin gewiesen, dass ein Ausbleiben einer Zinssenkung den Euro stark unter Druck bringen werde. Volkswirte hatten in der Mehrzahl mit einer Senkung gerechnet und erwarten nun eine Reduktion der Leitzinsen bei der kommenden Ratssitzung der EZB. "Jetzt ist die Senkung am 8. November um 25 Basispunkte auf dann 3,50 Prozent im Schlüsselzins eigentlich programmiert", sagte Michael Schubert