Beim ersten Fernsehduell von Bundeskanzler Gerhard Schröder und seinem Herausforderer Edmund Stoiber wird es vor allem darum gehen, wer sich besser in Szene setzen kann. Wer hat die bessere Gestik? Ein Bildervergleich.
Kampfrhetorik: Während Stoiber seine Sätze lieber mit der Handkante unterstreicht, ist bei Schröder häufiger die Faust des Genossen zu sehen.
Mann und Frau: Gerhard und Doris unterstreichen gerne ihre individuelle Unabhängigkeit, Edmund und Karin verweise lieber auf Treue und Familiensinn.
Siegeszeichen: Bei Schröder wirkt die Pose, als wäre sie tausendmal praktiziert. Stoiber hingegen ist die Freude anzusehen, es seinem Gegner endlich einmal gleichzutun.
Kopfschutz: Während der Helm auf dem Kopf des Einser-Juristen reichlich deplatziert aussieht, scheint Arbeitersohn Schröder nie etwas anderes getragen zu haben.
PR-Kick: Beim Fußball sind beide Kandidaten verbissen bei der Sache. Während der Kanzler seine ganze Wucht einsetzt, achtet der Kandidat auf Eleganz.
Um die Wurst: Hier kann Stoiber vom Imbissprofi Schröder noch etwas lernen. Hält man es wie der Kanzler, ist die Gefahr des Kleckerns nämlich weitaus geringer.
Berlin - Als sich Anfang des Jahres die Nachrichtenagentur ddp erdreistete, Schröder des Haarefärbens zu bezichtigen, verstand der keinen Spaß mehr. Gerichtlich ließ er die Agentur dazu zwingen, solche Vermutungen zu unterlassen.
Nach Ansicht von Peter Ditko, Leiter der Deutschen Rednerschule, ist die harsche Reaktion des Kanzlers verständlich. Seiner Einschätzung nach hätte Schröders Glaubwürdigkeit gelitten, wenn dieser sein Image tatsächlich optisch aufpoliert hätte. Ditko hält vor allem die Optik für wahlentscheidend: "Zu 38 Prozent wählt das Auge, zu 18 Prozent das Ohr", sagte er gegenüber der "Frankfurter Rundschau".
Bei ihrem Fernsehauftritt müssen die beiden Kontrahenten dem Rhetoriktrainer zufolge unterschiedliche Gefahrenzonen umschiffen. So könnte Schröder nach Ditkos Einschätzung mit seinem antrainierten staatsmännischen Auftreten zu eitel wirken. Herausforderer Stoiber habe hingegen mit ungelenker Gestik und rhetorischen Unsicherheiten zu kämpfen.
Laut Hans Matthias Kepplinger, Professor für politische Kommunikation in Mainz, wird das Bild von Personen zu zwei Dritteln von Gestik, Mimik und Sprechweise bestimmt. Außerdem würde der Eindruck einer Person auch maßgeblich von der Reaktion der anderen Seite beeinflusst. Kepplinger führt als Beleg dafür das schlechte Abschneiden von Franz Josef Strauß bei den so genannten "Elefanten-Runden" in den siebziger Jahren. Damals, so Kepplinger gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", habe Strauß den Fehler gemacht, seine Gegner aggressiv zu attackieren, während diese ganz ruhig antworteten. "Im Gesamteindruck war Strauß deshalb der Verlierer", so Kepplinger.
Kampfrhetorik: Während Stoiber seine Sätze lieber mit der Handkante unterstreicht, ist bei Schröder häufiger die Faust des Genossen zu sehen.
Mann und Frau: Gerhard und Doris unterstreichen gerne ihre individuelle Unabhängigkeit, Edmund und Karin verweise lieber auf Treue und Familiensinn.
Siegeszeichen: Bei Schröder wirkt die Pose, als wäre sie tausendmal praktiziert. Stoiber hingegen ist die Freude anzusehen, es seinem Gegner endlich einmal gleichzutun.
Kopfschutz: Während der Helm auf dem Kopf des Einser-Juristen reichlich deplatziert aussieht, scheint Arbeitersohn Schröder nie etwas anderes getragen zu haben.
PR-Kick: Beim Fußball sind beide Kandidaten verbissen bei der Sache. Während der Kanzler seine ganze Wucht einsetzt, achtet der Kandidat auf Eleganz.
Um die Wurst: Hier kann Stoiber vom Imbissprofi Schröder noch etwas lernen. Hält man es wie der Kanzler, ist die Gefahr des Kleckerns nämlich weitaus geringer.
Berlin - Als sich Anfang des Jahres die Nachrichtenagentur ddp erdreistete, Schröder des Haarefärbens zu bezichtigen, verstand der keinen Spaß mehr. Gerichtlich ließ er die Agentur dazu zwingen, solche Vermutungen zu unterlassen.
Nach Ansicht von Peter Ditko, Leiter der Deutschen Rednerschule, ist die harsche Reaktion des Kanzlers verständlich. Seiner Einschätzung nach hätte Schröders Glaubwürdigkeit gelitten, wenn dieser sein Image tatsächlich optisch aufpoliert hätte. Ditko hält vor allem die Optik für wahlentscheidend: "Zu 38 Prozent wählt das Auge, zu 18 Prozent das Ohr", sagte er gegenüber der "Frankfurter Rundschau".
Bei ihrem Fernsehauftritt müssen die beiden Kontrahenten dem Rhetoriktrainer zufolge unterschiedliche Gefahrenzonen umschiffen. So könnte Schröder nach Ditkos Einschätzung mit seinem antrainierten staatsmännischen Auftreten zu eitel wirken. Herausforderer Stoiber habe hingegen mit ungelenker Gestik und rhetorischen Unsicherheiten zu kämpfen.
Laut Hans Matthias Kepplinger, Professor für politische Kommunikation in Mainz, wird das Bild von Personen zu zwei Dritteln von Gestik, Mimik und Sprechweise bestimmt. Außerdem würde der Eindruck einer Person auch maßgeblich von der Reaktion der anderen Seite beeinflusst. Kepplinger führt als Beleg dafür das schlechte Abschneiden von Franz Josef Strauß bei den so genannten "Elefanten-Runden" in den siebziger Jahren. Damals, so Kepplinger gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", habe Strauß den Fehler gemacht, seine Gegner aggressiv zu attackieren, während diese ganz ruhig antworteten. "Im Gesamteindruck war Strauß deshalb der Verlierer", so Kepplinger.