Xetra: DAX fällt unter Unterstützung bei 3.150/60 Punkten
Frankfurt (vwd) - Der deutschen Aktien fallen am Mittwochnachmittag weiter und notieren sehr schwach. Bis 17.32 Uhr bricht der DAX um 4,9 Prozent bzw 160 auf 3.129 Punkte ein, den tiefsten Stand seit April 1997 Der DAX ist damit unter die Unterstützungszone bei 3.150/60 Punkten gefallen, die im Tagesverlauf drei Mal getestet worden war. Jetzt gebe es bis in den Bereich 3.000 Stellen keine charttechnischen Unterstützungen mehr, nur psychologisch liege noch eine Marke bei 3.100 Stellen, sagt ein Händler. Sollte die 3.000 verletzt werden, könnte es bis in den Bereich 2.800/2.700 Zähler hinabgehen.
"Wir haben auf Wall Street gewartet, und als es dort auch abwärts ging sind bei uns einige Dämme gebrochen", meint ein Händler. Vor allem die Gewinnwarnung des US-Finanzinstituts J.P. Morgan Chase und der Umsatzrückgang bei dem Technologieunternehmen Oracle belasten die Kurse sagen Händler. Finanzwerte und Technologieaktien geben am deutlichsten nach Vereinzelt war sogar von panikartigen Verkäufen zu hören.
"Es gibt keine positiven Nachrichten, so dass ein Fall auf neue Jahrestiefs im DAX eigentlich nur eine Frage der Zeit war", meint ein Aktienhändler. Negative Konjunkturdaten, Sorgen um einbrechende Unternehmensgewinne und anhaltende Ängste vor einem Irak-Krieg seien einfach kein Umfeld für Investitionen in Aktien. Im Handel geht die Vermutung um dass sich vor allem Versicherer und andere Institutionelle von Beständen trennten. Im Vorfeld des großen Verfalls am Freitag, an dem Optionen und Future-Kontrakte auf Indizes und Einzelaktien auslaufen, komme es auch am Derivatemarkt zu starken Verkäufen.
Die Quartalszahlen des US-Softwarekonzerns Oracle sind zwar im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, allerdings hat das Unternehmen einen leichten Umsatzrückgang angekündigt. Dies belastet die Technologiewerte massiv. SAP fallen um 4,7 Prozent auf 55,29 EUR, Infineon brechen um 7,4 Prozent auf 7,80 EUR ein, und Siemens verlieren 7,1 Prozent auf 38,45 EUR. Epcos geben um 9,8 Prozent auf 9,86 EUR.
Die zweite Branche, die unter US-Nachrichten leidet, ist der Finanzsektor. Die Gewinnwarnung von J.P. Morgan Chase drückt auf diese Werte. Der Konzern hat mitgeteilt, im laufenden dritten Quartal ein Ergebnis zu erreichen, das "deutlich" unter dem Niveau des zweiten Quartals liegen wird. Deutsche Bank verlieren aktuell 5,2 Prozent auf 56,04 EUR, Commerzbank verbilligen sich um 3,6 Prozent auf 9,01 EUR und HypoVereinsbank um 6,7 Prozent auf 17,63 EUR.
Bei den Versicherern fürchtet der Markt das Dahinschmelzen der Stillen Reserven und, dass die Institute weiter Aktienpakete verkaufen müssen, um ihre Eigenkapitalquote zu halten. Münchener Rück notieren mit 9,8 Prozent auf 136,26 EUR im Minus. Allianz fallen "nur" um 4,2 Prozent auf 90,55 EUR Die Kursverluste bei der Allianz verringern sich damit immerhin leicht. "Im frühen Handel gab es Gerüchte um eine Kapitalerhöhung", sagt ein Händler.
Dies allerdings scheine sich jetzt als wirklich unbegründet zu erweisen Anscheinend setze sich im Markt die Meinung durch, dass die Allianz die Versicherung sei, die am weitesten von einer Kapitalerhöhung entfernt sei Auch aus Unternehmenskreisen der Allianz heißt es, dass es keine Pläne für eine Kapitalerhöhung gibt. Eine Sprecherin der Münchener Rück betonte auf Anfrage von vwd, dass keine Kapitalerhöhung geplant sei.
Im Blick stehen auch adidas-Salomon und Puma, nachdem der US-Konkurrent Nike rote Zahlen gemeldet hatte. adidas geben um vier Prozent auf 67,18 EUR nach, und Puma zeigen sich mit 1,6 Prozent auf 51,64 EUR im Minus. Damit verringern diese Werte ihre Tagesverluste, nachdem Nike gemeldet hatte, der Verlust sei auf neue Bilanzierungsmethoden zurückzuführen. Der Umsatz konnte hingegen gesteigert werden.
Starker Verkaufsdruck lastet auf den im MDAX notierten Gildemeister. Der Wert gibt zwölf Prozent auf 4,40 EUR ab. Händler führen das auf den möglichen Dividenden-Ausfall im laufenden Jahr zurück. Das Unternehmen werde seinen Aktionären nicht wie im Vorjahr 0,60 EUR pro Anteilschein zahlen sagte der Vorstandsvorsitzende Rüdiger Kapitza der "Wirtschaftswoche". "Wenn wir eine Dividende zahlen, wird diese reduziert", sagte Kapitza weiter. Laut Händlern hatte Gildemeister im Vorjahr eine hohe Dividendenrendite. Daher belaste diese Aussage besonders stark. +++ Michael Lang
vwd/18.9.2002/ml/reh
Grüße von
Frankfurt (vwd) - Der deutschen Aktien fallen am Mittwochnachmittag weiter und notieren sehr schwach. Bis 17.32 Uhr bricht der DAX um 4,9 Prozent bzw 160 auf 3.129 Punkte ein, den tiefsten Stand seit April 1997 Der DAX ist damit unter die Unterstützungszone bei 3.150/60 Punkten gefallen, die im Tagesverlauf drei Mal getestet worden war. Jetzt gebe es bis in den Bereich 3.000 Stellen keine charttechnischen Unterstützungen mehr, nur psychologisch liege noch eine Marke bei 3.100 Stellen, sagt ein Händler. Sollte die 3.000 verletzt werden, könnte es bis in den Bereich 2.800/2.700 Zähler hinabgehen.
"Wir haben auf Wall Street gewartet, und als es dort auch abwärts ging sind bei uns einige Dämme gebrochen", meint ein Händler. Vor allem die Gewinnwarnung des US-Finanzinstituts J.P. Morgan Chase und der Umsatzrückgang bei dem Technologieunternehmen Oracle belasten die Kurse sagen Händler. Finanzwerte und Technologieaktien geben am deutlichsten nach Vereinzelt war sogar von panikartigen Verkäufen zu hören.
"Es gibt keine positiven Nachrichten, so dass ein Fall auf neue Jahrestiefs im DAX eigentlich nur eine Frage der Zeit war", meint ein Aktienhändler. Negative Konjunkturdaten, Sorgen um einbrechende Unternehmensgewinne und anhaltende Ängste vor einem Irak-Krieg seien einfach kein Umfeld für Investitionen in Aktien. Im Handel geht die Vermutung um dass sich vor allem Versicherer und andere Institutionelle von Beständen trennten. Im Vorfeld des großen Verfalls am Freitag, an dem Optionen und Future-Kontrakte auf Indizes und Einzelaktien auslaufen, komme es auch am Derivatemarkt zu starken Verkäufen.
Die Quartalszahlen des US-Softwarekonzerns Oracle sind zwar im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, allerdings hat das Unternehmen einen leichten Umsatzrückgang angekündigt. Dies belastet die Technologiewerte massiv. SAP fallen um 4,7 Prozent auf 55,29 EUR, Infineon brechen um 7,4 Prozent auf 7,80 EUR ein, und Siemens verlieren 7,1 Prozent auf 38,45 EUR. Epcos geben um 9,8 Prozent auf 9,86 EUR.
Die zweite Branche, die unter US-Nachrichten leidet, ist der Finanzsektor. Die Gewinnwarnung von J.P. Morgan Chase drückt auf diese Werte. Der Konzern hat mitgeteilt, im laufenden dritten Quartal ein Ergebnis zu erreichen, das "deutlich" unter dem Niveau des zweiten Quartals liegen wird. Deutsche Bank verlieren aktuell 5,2 Prozent auf 56,04 EUR, Commerzbank verbilligen sich um 3,6 Prozent auf 9,01 EUR und HypoVereinsbank um 6,7 Prozent auf 17,63 EUR.
Bei den Versicherern fürchtet der Markt das Dahinschmelzen der Stillen Reserven und, dass die Institute weiter Aktienpakete verkaufen müssen, um ihre Eigenkapitalquote zu halten. Münchener Rück notieren mit 9,8 Prozent auf 136,26 EUR im Minus. Allianz fallen "nur" um 4,2 Prozent auf 90,55 EUR Die Kursverluste bei der Allianz verringern sich damit immerhin leicht. "Im frühen Handel gab es Gerüchte um eine Kapitalerhöhung", sagt ein Händler.
Dies allerdings scheine sich jetzt als wirklich unbegründet zu erweisen Anscheinend setze sich im Markt die Meinung durch, dass die Allianz die Versicherung sei, die am weitesten von einer Kapitalerhöhung entfernt sei Auch aus Unternehmenskreisen der Allianz heißt es, dass es keine Pläne für eine Kapitalerhöhung gibt. Eine Sprecherin der Münchener Rück betonte auf Anfrage von vwd, dass keine Kapitalerhöhung geplant sei.
Im Blick stehen auch adidas-Salomon und Puma, nachdem der US-Konkurrent Nike rote Zahlen gemeldet hatte. adidas geben um vier Prozent auf 67,18 EUR nach, und Puma zeigen sich mit 1,6 Prozent auf 51,64 EUR im Minus. Damit verringern diese Werte ihre Tagesverluste, nachdem Nike gemeldet hatte, der Verlust sei auf neue Bilanzierungsmethoden zurückzuführen. Der Umsatz konnte hingegen gesteigert werden.
Starker Verkaufsdruck lastet auf den im MDAX notierten Gildemeister. Der Wert gibt zwölf Prozent auf 4,40 EUR ab. Händler führen das auf den möglichen Dividenden-Ausfall im laufenden Jahr zurück. Das Unternehmen werde seinen Aktionären nicht wie im Vorjahr 0,60 EUR pro Anteilschein zahlen sagte der Vorstandsvorsitzende Rüdiger Kapitza der "Wirtschaftswoche". "Wenn wir eine Dividende zahlen, wird diese reduziert", sagte Kapitza weiter. Laut Händlern hatte Gildemeister im Vorjahr eine hohe Dividendenrendite. Daher belaste diese Aussage besonders stark. +++ Michael Lang
vwd/18.9.2002/ml/reh
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