Revolutionäre
Der erste Denkzettel
Gestern kam es bei unserem Biotechnologie-Revoluzzer Celera zu einem massiven Kurseinbruch. Celera stürzte von 200 Euro auf 150 Euro, also um sage und schreibe 25 % ab. Einen solchen Tages-Kursverlust konnten wir seit dem Start unserer Portfolios bisher überhaupt noch nicht beobachten.
Sämtliche Biotech-Titel befinden sich seit gestern auf einem zum Teil beachtlichen Sinkflug. Insbesondere die Unternehmen, die sich mit der Entschlüsselung des menschlichen Genoms und mit den daran angrenzenden Bereichen beschäftigen, sind von der Abwärtsbewegung betroffen. Auch unsere anderen Biotech-Werte Qiagen (-14,29 %) und Amgen (-4,84 %) wurden mit in die Tiefe gerissen.
Was ist der Grund für das derzeitige Gemetzel auf dem Biotech-Markt?
Gestern sprachen sich US-Präsident Clinton und der britische Premierminister Blair dafür aus, allen Wissenschaftlern einen „ungehinderten Zugang“ zu sämtlichen wissenschaftlichen Daten über menschliche Gene zu gewähren. Viele Anleger befürchteten nun, dass die Biotech-Firmen ihre Patente auf genetische Informationen verlieren werden und stießen ihre Aktien ab.
Was bedeutet dies für uns?
Wir haben beim Kauf von Celera gegen einen unserer eigenen Investitionsgrundsätze verstoßen. Eine Aktie sollte nur dann gekauft werden, wenn dass Unternehmen profitabel arbeitet oder aber doch in Zukunft mit hoher Wahrscheinlichkeit profitabel arbeiten wird. Celera erwirtschaftet jedoch keine Gewinne. Viele Revolutionäre machen in der Anlaufphase zwangsläufig erst einmal Verluste. Die „Perlen“ unter ihnen demonstrieren jedoch schon früh, dass sie nicht nur auf Umsatzsteigerungen Wert legen.
Celera ist ein Forschungsunternehmen und somit in diesem Zusammenhang ein Sonderfall. Mit der Entschlüsselung der menschlichen Gene hat sich Celera unbestritten ein revolutionäres Ziel gesetzt.
Bisher gingen unsere Befürchtungen eher in die Richtung, das irgend wann einmal ein anderes Unternehmen Gewinn aus den entschlüsselten Genen schlagen wird. Oft sind ja nicht die Erfinder oder Entdecker von Neuerungen selbst auch anschließend die Profiteure.
Jetzt sieht es aber so aus, als ob niemand an der geleisteten Forschungsarbeit verdienen wird.
Vielleicht werden wir nun dafür bestraft, dass wir beim Kauf von Celera unsere Kriterien verletzt haben. Den ersten Denkzettel haben wir jedenfalls erhalten.
Aber ist das ganze wirklich so schlimm?
1)§Celera steht in unserem Depot insgesamt immer noch mit 29 % im Plus. Die Aktie hat den größten Teil ihres Wertverlustes gestern innerhalb der letzten Handelsstunde erlitten. Selbst wenn man sich als Investor ebenfalls zu einem Verkauf entschieden und diese eine Stunde „verpasst“ hätte, wäre die Rendite immer noch hervorragend.
2)§Unser Depot ist gut diversifiziert. Außerdem hat Celera im Portfolio auch das geringste Gewicht. Der Kurseinbruch ruiniert uns also nicht.
Auch Aixtron (-6,15%) verlor gestern.
Yahoo (+3,89) und Ebay (+14,65%!!!) legten zu. Gerade wurde bekannt, dass das Internetportal und der Internetauktionator über eine Kooperation verhandeln. Konkretes war noch nicht zu erfahren. Eins ist aber sicher: beide Unternehmen kooperieren aus einer Position der Stärke heraus.
Revolutionäre haben ihren Platz im Markt noch nicht gefunden. Auf dem Weg zu einem Meister oder König können Kooperationen sehr hilfreich sein. Dann aber, am Ende ihres Weges, müssen Revolutionäre irgendwann zu Königen werden und herrschen – oder sie werden Meister. Wir sind gespannt, was aus Yahoo und Ebay wird.
Könige
Teilverkauf von Vodafone
Alle Könige konnten gestern einen Zugewinn verbuchen – nur einer nicht: Vodafone, der „ungebetene Gast“ in unserem Depot. So stiegen Cisco (+0,71%), Nokia (+2,4 %), Sun (+2,95%) und auch Wal-Mart (+2,08%).
Vodafone fiel um 1,63 %. Nach dem „freiwilligen“ Umtausch unserer Mannesmann-Aktien in Vodafone-Papiere haben wir uns entschieden, die Hälfte unserer Vodafone-Aktien zu verkaufen.
Das Motiv dafür sind aber nicht die 1,63 % Verlust von gestern. Auf Grund seiner Vielzahl von unübersichtlichen Minderheitsbeteiligungen in aller Welt erfüllt Vodafone wichtige Königskriterien nicht: die Überschaubarkeit für uns Investoren und die Unabhängigkeit bei Entscheidungen. Die Gewinnspannen der letzten Jahre können sich zwar sehen lassen. Dafür kann man dem Firmen-Chef Chris Gent aber schlecht auf die Finger schauen.
Was wir mit dem frei werdenden Kapital machen, wissen wir noch nicht. Vielleicht halten wir über einen längeren Zeitraum einen Cash-Anteil. Die Hälfte unserer Vodafone-Aktien hat im Moment einen Wert von 8637,64 Euro. Die ergäbe dann eine Cashquote von 14,54 % in unserem Königs-Depot. Zugegeben, dies wäre schon ziemlich viel. Vielleicht entdecken wir ja noch einen neuen König und legen die 8637 Euro dort vollständig oder zum Teil an. Ein Grund zur Eile besteht für uns Langfristinvestoren jedoch nicht.
studentisches Portfolio
Consors verlor gestern wieder leicht (-2,96 %). Daimler konnte um 2,59% zulegen. Nach den hektischen Kurssprüngen bei Consors in den vergangenen Tagen kehrt nun offensichtlich wieder etwas Ruhe ein. Und das Beste dabei: das studentische Portfolio ging gestärkt aus dem Tumult hervor.
Nachdem es erst lange im Minus stand und dann nach dem Höhenflug von Consors in Bezug auf die Performance sogar „jagt“ auf das Königs- und Revolutionärs-Depot gemacht hat, liegt es nun immer noch mit gut 14 % im Plus. Die ganze Aufregung war also umsonst.
Der erste Denkzettel
Gestern kam es bei unserem Biotechnologie-Revoluzzer Celera zu einem massiven Kurseinbruch. Celera stürzte von 200 Euro auf 150 Euro, also um sage und schreibe 25 % ab. Einen solchen Tages-Kursverlust konnten wir seit dem Start unserer Portfolios bisher überhaupt noch nicht beobachten.
Sämtliche Biotech-Titel befinden sich seit gestern auf einem zum Teil beachtlichen Sinkflug. Insbesondere die Unternehmen, die sich mit der Entschlüsselung des menschlichen Genoms und mit den daran angrenzenden Bereichen beschäftigen, sind von der Abwärtsbewegung betroffen. Auch unsere anderen Biotech-Werte Qiagen (-14,29 %) und Amgen (-4,84 %) wurden mit in die Tiefe gerissen.
Was ist der Grund für das derzeitige Gemetzel auf dem Biotech-Markt?
Gestern sprachen sich US-Präsident Clinton und der britische Premierminister Blair dafür aus, allen Wissenschaftlern einen „ungehinderten Zugang“ zu sämtlichen wissenschaftlichen Daten über menschliche Gene zu gewähren. Viele Anleger befürchteten nun, dass die Biotech-Firmen ihre Patente auf genetische Informationen verlieren werden und stießen ihre Aktien ab.
Was bedeutet dies für uns?
Wir haben beim Kauf von Celera gegen einen unserer eigenen Investitionsgrundsätze verstoßen. Eine Aktie sollte nur dann gekauft werden, wenn dass Unternehmen profitabel arbeitet oder aber doch in Zukunft mit hoher Wahrscheinlichkeit profitabel arbeiten wird. Celera erwirtschaftet jedoch keine Gewinne. Viele Revolutionäre machen in der Anlaufphase zwangsläufig erst einmal Verluste. Die „Perlen“ unter ihnen demonstrieren jedoch schon früh, dass sie nicht nur auf Umsatzsteigerungen Wert legen.
Celera ist ein Forschungsunternehmen und somit in diesem Zusammenhang ein Sonderfall. Mit der Entschlüsselung der menschlichen Gene hat sich Celera unbestritten ein revolutionäres Ziel gesetzt.
Bisher gingen unsere Befürchtungen eher in die Richtung, das irgend wann einmal ein anderes Unternehmen Gewinn aus den entschlüsselten Genen schlagen wird. Oft sind ja nicht die Erfinder oder Entdecker von Neuerungen selbst auch anschließend die Profiteure.
Jetzt sieht es aber so aus, als ob niemand an der geleisteten Forschungsarbeit verdienen wird.
Vielleicht werden wir nun dafür bestraft, dass wir beim Kauf von Celera unsere Kriterien verletzt haben. Den ersten Denkzettel haben wir jedenfalls erhalten.
Aber ist das ganze wirklich so schlimm?
1)§Celera steht in unserem Depot insgesamt immer noch mit 29 % im Plus. Die Aktie hat den größten Teil ihres Wertverlustes gestern innerhalb der letzten Handelsstunde erlitten. Selbst wenn man sich als Investor ebenfalls zu einem Verkauf entschieden und diese eine Stunde „verpasst“ hätte, wäre die Rendite immer noch hervorragend.
2)§Unser Depot ist gut diversifiziert. Außerdem hat Celera im Portfolio auch das geringste Gewicht. Der Kurseinbruch ruiniert uns also nicht.
Auch Aixtron (-6,15%) verlor gestern.
Yahoo (+3,89) und Ebay (+14,65%!!!) legten zu. Gerade wurde bekannt, dass das Internetportal und der Internetauktionator über eine Kooperation verhandeln. Konkretes war noch nicht zu erfahren. Eins ist aber sicher: beide Unternehmen kooperieren aus einer Position der Stärke heraus.
Revolutionäre haben ihren Platz im Markt noch nicht gefunden. Auf dem Weg zu einem Meister oder König können Kooperationen sehr hilfreich sein. Dann aber, am Ende ihres Weges, müssen Revolutionäre irgendwann zu Königen werden und herrschen – oder sie werden Meister. Wir sind gespannt, was aus Yahoo und Ebay wird.
Könige
Teilverkauf von Vodafone
Alle Könige konnten gestern einen Zugewinn verbuchen – nur einer nicht: Vodafone, der „ungebetene Gast“ in unserem Depot. So stiegen Cisco (+0,71%), Nokia (+2,4 %), Sun (+2,95%) und auch Wal-Mart (+2,08%).
Vodafone fiel um 1,63 %. Nach dem „freiwilligen“ Umtausch unserer Mannesmann-Aktien in Vodafone-Papiere haben wir uns entschieden, die Hälfte unserer Vodafone-Aktien zu verkaufen.
Das Motiv dafür sind aber nicht die 1,63 % Verlust von gestern. Auf Grund seiner Vielzahl von unübersichtlichen Minderheitsbeteiligungen in aller Welt erfüllt Vodafone wichtige Königskriterien nicht: die Überschaubarkeit für uns Investoren und die Unabhängigkeit bei Entscheidungen. Die Gewinnspannen der letzten Jahre können sich zwar sehen lassen. Dafür kann man dem Firmen-Chef Chris Gent aber schlecht auf die Finger schauen.
Was wir mit dem frei werdenden Kapital machen, wissen wir noch nicht. Vielleicht halten wir über einen längeren Zeitraum einen Cash-Anteil. Die Hälfte unserer Vodafone-Aktien hat im Moment einen Wert von 8637,64 Euro. Die ergäbe dann eine Cashquote von 14,54 % in unserem Königs-Depot. Zugegeben, dies wäre schon ziemlich viel. Vielleicht entdecken wir ja noch einen neuen König und legen die 8637 Euro dort vollständig oder zum Teil an. Ein Grund zur Eile besteht für uns Langfristinvestoren jedoch nicht.
studentisches Portfolio
Consors verlor gestern wieder leicht (-2,96 %). Daimler konnte um 2,59% zulegen. Nach den hektischen Kurssprüngen bei Consors in den vergangenen Tagen kehrt nun offensichtlich wieder etwas Ruhe ein. Und das Beste dabei: das studentische Portfolio ging gestärkt aus dem Tumult hervor.
Nachdem es erst lange im Minus stand und dann nach dem Höhenflug von Consors in Bezug auf die Performance sogar „jagt“ auf das Königs- und Revolutionärs-Depot gemacht hat, liegt es nun immer noch mit gut 14 % im Plus. Die ganze Aufregung war also umsonst.