ftd.de, Sa, 4.8.2001, 13:01
WWL will laut Medienbericht Kabel New Media übernehmen
Das am Neuen Markt notierte Unternehmen WWL Internet will einem Zeitungsbericht zufolge Mitarbeiter und Kunden ihres Mitbewerbers Kabel New Media übernehmen. Die Gesellschaft soll aber nicht komplett weiterführt werden.
Im Zuge der Transaktion würden auch der Gründer des Internet-Dienstleisters, Peter Kabel, und sein Management zu WWL wechseln, berichtet die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf Unternehmenskreise. Die Nürnberger WWL beabsichtige, sich die langfristigen Verträge von Kabel-Kunden wie BMW, Lufthansa oder Dresdner Bank zu sichern. Bei beiden Unternehmen war am Samstag niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
Kabel New Media, die dem Bericht zufolge rund 400 Mitarbeiter beschäftigt, sowie einige ihre Töchter hatten am 2. Juli beim Amtsgericht Hamburg einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. WWL Internet hat nach früheren Angaben seit Mai im Rahmen von Kapitalerhöhungen insgesamt 4,5 Millionen Euro an liquiden Mitteln erhalten und will diese nützen, um bei der erwarteten Marktkonsolidierung eine "aktive Rolle" zu spielen. Am Donnerstag hatte die Gesellschaft Marktgerüchte bestätigt, nach denen sich die Internet-Agentur in Gesprächen mit Mitbewerbern befindet. Unter diesen befinde sich auch Kabel New Media, hatte es geheißen. Angaben zum Stand der Sondierungsgespräche wurden nicht gemacht.
Standort Hamburg offen
Insgesamt will WWL dem Zeitungsbericht zufolge 200 bis 300 Mitarbeiter von Kabel New Media übernehmen. "Wir wollen die Geschäfte weiterführen, nicht aber die gesamte Firma übernehmen", zitiert das Blatt einen an den Verhandlungen beteiligten Manager. In den kommenden Tagen solle sich entscheiden, ob der Standort Hamburg erhalten bleibe. Der Manager wird weiter mit den Worten zitiert: "Kabel New Media ist im Kerngeschäft profitabel, nur haben sie sich bei ihren Akquisitionen im Ausland überhoben."
Die Kabel New Media-Aktie, die auf ihrem Allzeit-Hoch im Februar 2000 noch knapp 82 Euro gekostet hatte, war am Freitag mit einem Abschlag von 21,43 Prozent auf 33 Cent aus dem Handel gegangen. Das Papier von WWL Internet war zuletzt mit 2,03 Euro notiert worden - ein Minus von 6,45 Prozent.
© 2001 Reuters Limited. Nutzerbeschränkungen
WWL will laut Medienbericht Kabel New Media übernehmen
Das am Neuen Markt notierte Unternehmen WWL Internet will einem Zeitungsbericht zufolge Mitarbeiter und Kunden ihres Mitbewerbers Kabel New Media übernehmen. Die Gesellschaft soll aber nicht komplett weiterführt werden.
Im Zuge der Transaktion würden auch der Gründer des Internet-Dienstleisters, Peter Kabel, und sein Management zu WWL wechseln, berichtet die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf Unternehmenskreise. Die Nürnberger WWL beabsichtige, sich die langfristigen Verträge von Kabel-Kunden wie BMW, Lufthansa oder Dresdner Bank zu sichern. Bei beiden Unternehmen war am Samstag niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
Kabel New Media, die dem Bericht zufolge rund 400 Mitarbeiter beschäftigt, sowie einige ihre Töchter hatten am 2. Juli beim Amtsgericht Hamburg einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. WWL Internet hat nach früheren Angaben seit Mai im Rahmen von Kapitalerhöhungen insgesamt 4,5 Millionen Euro an liquiden Mitteln erhalten und will diese nützen, um bei der erwarteten Marktkonsolidierung eine "aktive Rolle" zu spielen. Am Donnerstag hatte die Gesellschaft Marktgerüchte bestätigt, nach denen sich die Internet-Agentur in Gesprächen mit Mitbewerbern befindet. Unter diesen befinde sich auch Kabel New Media, hatte es geheißen. Angaben zum Stand der Sondierungsgespräche wurden nicht gemacht.
Standort Hamburg offen
Insgesamt will WWL dem Zeitungsbericht zufolge 200 bis 300 Mitarbeiter von Kabel New Media übernehmen. "Wir wollen die Geschäfte weiterführen, nicht aber die gesamte Firma übernehmen", zitiert das Blatt einen an den Verhandlungen beteiligten Manager. In den kommenden Tagen solle sich entscheiden, ob der Standort Hamburg erhalten bleibe. Der Manager wird weiter mit den Worten zitiert: "Kabel New Media ist im Kerngeschäft profitabel, nur haben sie sich bei ihren Akquisitionen im Ausland überhoben."
Die Kabel New Media-Aktie, die auf ihrem Allzeit-Hoch im Februar 2000 noch knapp 82 Euro gekostet hatte, war am Freitag mit einem Abschlag von 21,43 Prozent auf 33 Cent aus dem Handel gegangen. Das Papier von WWL Internet war zuletzt mit 2,03 Euro notiert worden - ein Minus von 6,45 Prozent.
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