Worte gegen Währungsturbulenzen
Auf dem G-7-Gipfel einigten sich die Minister weder auf Deviseninterventionen noch auf einen Aufruf an die EZB, die Zinsen zu senken - Mit Kommentar
US-Finanzminister John Snow hält offiziell an der Politik des harten Dollar fest. Erwartet wird an den internationalen Devisenmärkten hingegen eine weitere Abwertung respektive Aufwertung des Euro.
Kommentar
Konzertierte Untätigkeit
Michael Bachner über das G-7-Treffen in Boca Raton
Boca Raton - Die Finanzminister und Notenbankchefs der sieben führenden Industrieländer (G-7) haben einmütig vor den schädlichen Folgen übertriebener Wechselkursausschläge gewarnt und versuchen damit offenbar, das Tempo der jüngsten Dollarabwertung zu bremsen.
"Wir bekräftigen, dass Wechselkurse die wirtschaftlichen Fundamentaldaten widerspiegeln sollten. Übertriebene Volatilität und ungeordnete Bewegungen an den Devisenmärkten sind nicht wünschenswert für das Wirtschaftswachstum", hieß es in dem Abschlusskommuniqué des G-7-Treffens am Wochenende in Boca Raton (Florida).
USA verhindert deutlichere Formulierung
Eine deutlichere Formulierung, etwa dass der Verfall des Dollar bereits zu weit gegangen, scheiterte offensichtlich am Widerstand der USA. Der deutsche Finanzminister Hans Eichel äußerte sich dennoch zufrieden: "Entscheidend ist, dass wir uns einig sind."
US-Finanzminister John Snow bekräftigte, die USA hielten an einer Politik des starken Dollar fest. In der Eurozone wuchs zuletzt die Furcht, der starke Euro könne die lang erhoffte Konjunkturerholung bremsen.
Die US-Regierung ließ die Schwäche ihrer Währung ungerührt, da diese im Jahr der Präsidentenwahl als eine willkommene Stütze für die US-Exportindustrie gilt. Der Euro hat sich in den vergangenen beiden Jahren um 40 Prozent zum Dollar verteuert.
Langfristige Reform-und Wachstumsstrategien
Die Siebenergruppe hielt zugleich fest, dass die der Dollarschwäche zugrunde liegenden Ungleichgewichte der Handels- und Kapitalströme nur mit langfristigen Reform-und Wachstumsstrategien behoben werden können.
Die Finanzminister und Notenbankchefs gaben erwartungsgemäß keinen Hinweis darauf, ob sie übermäßige Wechselkursausschläge mit Eingriffen am Devisenmarkt oder Zinsänderungen eindämmen würden.
Snow sagte: "Die relativen Preise der Währungen bilden sich am besten in frei konkurrierenden Devisenmärkten." ( 09.02.2004 Reuters)
Auf dem G-7-Gipfel einigten sich die Minister weder auf Deviseninterventionen noch auf einen Aufruf an die EZB, die Zinsen zu senken - Mit Kommentar
US-Finanzminister John Snow hält offiziell an der Politik des harten Dollar fest. Erwartet wird an den internationalen Devisenmärkten hingegen eine weitere Abwertung respektive Aufwertung des Euro.
Kommentar
Konzertierte Untätigkeit
Michael Bachner über das G-7-Treffen in Boca Raton
Boca Raton - Die Finanzminister und Notenbankchefs der sieben führenden Industrieländer (G-7) haben einmütig vor den schädlichen Folgen übertriebener Wechselkursausschläge gewarnt und versuchen damit offenbar, das Tempo der jüngsten Dollarabwertung zu bremsen.
"Wir bekräftigen, dass Wechselkurse die wirtschaftlichen Fundamentaldaten widerspiegeln sollten. Übertriebene Volatilität und ungeordnete Bewegungen an den Devisenmärkten sind nicht wünschenswert für das Wirtschaftswachstum", hieß es in dem Abschlusskommuniqué des G-7-Treffens am Wochenende in Boca Raton (Florida).
USA verhindert deutlichere Formulierung
Eine deutlichere Formulierung, etwa dass der Verfall des Dollar bereits zu weit gegangen, scheiterte offensichtlich am Widerstand der USA. Der deutsche Finanzminister Hans Eichel äußerte sich dennoch zufrieden: "Entscheidend ist, dass wir uns einig sind."
US-Finanzminister John Snow bekräftigte, die USA hielten an einer Politik des starken Dollar fest. In der Eurozone wuchs zuletzt die Furcht, der starke Euro könne die lang erhoffte Konjunkturerholung bremsen.
Die US-Regierung ließ die Schwäche ihrer Währung ungerührt, da diese im Jahr der Präsidentenwahl als eine willkommene Stütze für die US-Exportindustrie gilt. Der Euro hat sich in den vergangenen beiden Jahren um 40 Prozent zum Dollar verteuert.
Langfristige Reform-und Wachstumsstrategien
Die Siebenergruppe hielt zugleich fest, dass die der Dollarschwäche zugrunde liegenden Ungleichgewichte der Handels- und Kapitalströme nur mit langfristigen Reform-und Wachstumsstrategien behoben werden können.
Die Finanzminister und Notenbankchefs gaben erwartungsgemäß keinen Hinweis darauf, ob sie übermäßige Wechselkursausschläge mit Eingriffen am Devisenmarkt oder Zinsänderungen eindämmen würden.
Snow sagte: "Die relativen Preise der Währungen bilden sich am besten in frei konkurrierenden Devisenmärkten." ( 09.02.2004 Reuters)