WorldCom einigt sich mit US-Börsenaufsicht
Der US-Telecom-Konzern WorldCom Inc. hat sich in der zivilrechtlichen Wertpapierbetrugs-Klage mit der amerikanischen Börsenaufsicht SEC in Teilbereichen außergerichtlich geeinigt. Dies teilte das in Clinton (Mississippi) ansässige Unternehmen am Dienstagabend mit. Demnach verpflichtet sich das Unternehmen, sich an gerichtlich festgelegte Auflagen zu halten, die weitere Verstöße gegen die Börsenvorschriften unterbinden sollen. Außerdem werde WorldCom Strafgelder zahlen. Im Gegenzug will die SEC das Verfahren einstellen.
Über die Höhe der Strafgelder wird noch verhandelt. Der zuständige New Yorker Bundesrichter Jed Rakoff will im kommenden Jahr entscheiden wie hoch die Strafe sein soll. Der gerichtlich bestellte Beobachter Richard Breeden schätzt, die Strafe könnte mehrere Hundert Millionen Dollar betragen. Falls der Richter zu dem Schluss komme, dass das Unternehmen sich grundsätzlich gewandelt habe und finanzielle Strafen sinnlos seien, könne die Strafe aber auch ganz entfallen.
WorldCom muss seine führenden Mitarbeiter und das Finanzpersonal besser ausbilden lassen, um zukünftige Verstöße zu verhindern. Der Telecom-Riese muss einen externen Berater anheuern, der die Wirksamkeit der internen Buchführungskontrollen überprüft. Ein gerichtlich bestellter Unternehmensbeauftragter soll feststellen, ob die Überwachungsmaßnahmen der Firma angemessen und effektiv sind. Die Gesellschaft musste sich außerdem damit einverstanden erklären, dass das Gericht oder die SEC in Zukunft zivilrechtliche Strafen oder andere angemessene Sanktionen verlangen können. Die Möglichkeit zukünftiger Strafen ist nach Darstellung von US-Rechtsexperten das wichtigste Druckmittel, um WorldCom von weiterem Fehlverhalten abzuhalten.
Die SEC hatte dem Konzern Bilanzbetrug vorgeworfen. Nach Darstellung der Behörde hatte WorldCom seine Bilanzen manipuliert, um die Erwartungen der Wall Street zu erfüllen. Der Konzern hat mittlerweile Falschbuchungen von neun Milliarden US-Dollar zugegeben und hatte im Juli Konkurs angemeldet.
WorldCom zählt zu den größten Telecom-Konzernen in den USA und den weltweit bedeutendsten IP-Carriern. Das Unternehmen hat Schulden von mehr als 40 Milliarden US-Dollar. Ab dem 2. Dezember übernimmt der ehemalige Chef von Compaq und HP-Präsident Michael Capellas als neuer Verwaltungsratschef die recht anspruchsvolle Aufgabe, den taumelnden Telecom-Riesen aus der Krise zu führen. (wst/c't)
Der US-Telecom-Konzern WorldCom Inc. hat sich in der zivilrechtlichen Wertpapierbetrugs-Klage mit der amerikanischen Börsenaufsicht SEC in Teilbereichen außergerichtlich geeinigt. Dies teilte das in Clinton (Mississippi) ansässige Unternehmen am Dienstagabend mit. Demnach verpflichtet sich das Unternehmen, sich an gerichtlich festgelegte Auflagen zu halten, die weitere Verstöße gegen die Börsenvorschriften unterbinden sollen. Außerdem werde WorldCom Strafgelder zahlen. Im Gegenzug will die SEC das Verfahren einstellen.
Über die Höhe der Strafgelder wird noch verhandelt. Der zuständige New Yorker Bundesrichter Jed Rakoff will im kommenden Jahr entscheiden wie hoch die Strafe sein soll. Der gerichtlich bestellte Beobachter Richard Breeden schätzt, die Strafe könnte mehrere Hundert Millionen Dollar betragen. Falls der Richter zu dem Schluss komme, dass das Unternehmen sich grundsätzlich gewandelt habe und finanzielle Strafen sinnlos seien, könne die Strafe aber auch ganz entfallen.
WorldCom muss seine führenden Mitarbeiter und das Finanzpersonal besser ausbilden lassen, um zukünftige Verstöße zu verhindern. Der Telecom-Riese muss einen externen Berater anheuern, der die Wirksamkeit der internen Buchführungskontrollen überprüft. Ein gerichtlich bestellter Unternehmensbeauftragter soll feststellen, ob die Überwachungsmaßnahmen der Firma angemessen und effektiv sind. Die Gesellschaft musste sich außerdem damit einverstanden erklären, dass das Gericht oder die SEC in Zukunft zivilrechtliche Strafen oder andere angemessene Sanktionen verlangen können. Die Möglichkeit zukünftiger Strafen ist nach Darstellung von US-Rechtsexperten das wichtigste Druckmittel, um WorldCom von weiterem Fehlverhalten abzuhalten.
Die SEC hatte dem Konzern Bilanzbetrug vorgeworfen. Nach Darstellung der Behörde hatte WorldCom seine Bilanzen manipuliert, um die Erwartungen der Wall Street zu erfüllen. Der Konzern hat mittlerweile Falschbuchungen von neun Milliarden US-Dollar zugegeben und hatte im Juli Konkurs angemeldet.
WorldCom zählt zu den größten Telecom-Konzernen in den USA und den weltweit bedeutendsten IP-Carriern. Das Unternehmen hat Schulden von mehr als 40 Milliarden US-Dollar. Ab dem 2. Dezember übernimmt der ehemalige Chef von Compaq und HP-Präsident Michael Capellas als neuer Verwaltungsratschef die recht anspruchsvolle Aufgabe, den taumelnden Telecom-Riesen aus der Krise zu führen. (wst/c't)