Wohngenossenschaften: Wackeliges Investment

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BeMi:

Wohngenossenschaften: Wackeliges Investment

 
12.12.02 21:16
Wohngenossenschaften: Wackeliges Investment

Initiatoren von Wohngenossenschaften versprechen Anlegern Traumrenditen. Eine Verzinsung von 12,5 Prozent offeriert beispielsweise Anbieter Vivacon mit der „Familien Wohnspar“.

Das Rezept der Genossen: Private mit möglichst vielen Kindern investieren noch dieses Jahr mindestens 5113 Euro, der Staat schießt für acht Jahre eine dreiprozentige Förderung zu, plus Zuschlag von 256 Euro je Kind. Danach kann der Anleger wieder aussteigen.

Der Dezember ist die letzte Chance, ab 2003 soll es die hohe Förderung nicht mehr geben. Doch ist Vorsicht geboten: Für Anleger ist nicht immer zu durchschauen, ob die einzelne Genossenschaft überhaupt die Fördervoraussetzungen erfüllt. Ohne den staatlichen Zuschlag sinken die Renditen jedoch gegen null.

Auch haben Investoren neben der wackeligen Förderung keine Garantie dafür, dass sie ihren Einsatz zurückbekommen. Bei einem Ausstieg kommt es darauf an, welches Vermögen die Genossenschaft gerade hat. Viele Prospekte lassen eine Einschätzung nicht zu. Beispiel Vivacon: Dass die Rechnungen im Prospekt nicht nachvollziehbar sind, leugnet selbst Vertriebschef Thomas Landschreiber nicht. Sein Erklärungsversuch: „Das sind doch nur Prognosen.“ Der Anbieter Europea in Radeberg gibt überhaupt keine Zahlen bekannt. Fazit: Finger weg!


10.12.2002 10:50:38
anarch.:

Genossenlogik o. T.

 
12.12.02 21:20
Reila:

anarch, das mit Genossenschaften wenig zu tun.

 
12.12.02 21:31
Es geht um den grauen Kapitalmarkt und Provisionen. Die Förderung bekommt eben auch jemand, der gar nicht in die Wohnung zieht, für die er Anteile erworben hat. Mir ist sowas auch zum Vertrieb angeboten worden. Wenn die Genossenschaft die formalen Kriterien erfüllt, funktioniert es sogar. Die Förderung entspricht in etwa dem Einsatz, insofern ist das Risiko gering. Für die Initiatoren solcher Modelle geht es in erster Linie um das Umwandeln öffentlicher Fördermittel in Provisionen. Ausgenutzt wurde eine Gesetzeslücke, die im nächsten Jahr nicht mehr existiert.

R.
anarch.:

@Reila: Gut, daß mich mal jemand aufklärt. o. T.

 
12.12.02 21:32
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