Viele Unternehmens-Zahlen doch nur wenig Hoffnung auf Erholung
Auch in der kommenden Woche wird sich der Reigen von Quartals- und Halbjahresberichten weiter fortsetzen. Zunächst wird am Dienstag die Deutsche Post ihre Halbjahreszahlen präsentieren. Große Überraschungen sollte es hier jedoch keine geben. Denn Ende Juni hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass die Planvorgaben alle erfüllt seien.
ZAHLREICHE UNTERNEHMEN PRÄSENTIEREN HALBJAHRESZAHLEN
Am Mittwoch werden dann MAN, Nestlé, Lufthansa, Douglas und der Modemhersteller ELSA seine Zahlen für die erste Jahreshälfte vorlegen. Für die Kranich-Airline erwarten die Analysten nach den bereits vorausgegangenen Gewinnwarnungen einen deutlichen Ergebnisrückgang. Beim Maschinenbauer MAN dürften sich die aktuell abschwächende Konjunktur auch in Umsatz und Ertrag niederschlagen. Inwieweit die bilanztechnischen Unregelmäßigkeiten der englischen Tochter ERF auf das Ergebnis drücken werden, bleibt abzuwarten. Für die im M-DAX notierte Parfümeriekette Douglas erwarten die Analysten der DG-Bank ein Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) zwischen 5 und 10 Mio. Euro.
Weitere Halbjahreszahlen legen am Mittwoch Linde, Preussag, AXA Colonia, Fielmann und die BHF-Bank vor. Für die zum Touristikkonzern gewandelte Preussag erwarten die Experten ein Nettoergebnis von 105 Mio. Euro, was eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahresniveau darstellt.
KONJUNKTURIDIKATOREN GEBEN AUFSCHLUSS ÜBER DIE SITUATION DER WIRTSCHAFT
Auch von der Konjunktur-Front gibt es in der nächsten Woche zahlreiche Indikatoren, die den Anlegern Hinweise auf die weitere wirtschaftliche Entwicklung geben werden. Zunächst stehen US-Zahlen auf dem Programm, die - wie immer - auch für die deutschen Finanzmärkte von Bedeutung sind. So werden am Montag der Frühindikator für Juli sowie das US-Haushaltssaldo veröffentlicht. Für die Sitzung der US-Notenbank am Dienstag erwarten viele Marktteilnehmer eine weitere Zinssenkung um 25 Basispunkte. Weitere US-Zahlen sind dann erst wieder zum Wochenschluss angekündigt. Zahlen für Auftragseingänge langlebiger Güter und Verkauf neu erstellter Immobilien gibt es am Freitag. Auskunft über die aktuelle Verfassung der deutschen Wirtschaft erwarten Beobachter vom Ifo-Geschäftsklima-Index für Juli am Mittwoch und dem Brutto-Inlandsprodukt für das zweite Quartal am Donnerstag.
NUR WENIG HOFFNUNG AUF EINE BALDIGE ERHOLUNG AM AKTIENMARKT
Was die weitere allgemeine Entwicklung der Aktienkurse angeht, haben die meistens Händler nur wenig Hoffnung. Zu lange dauere bereits das Warten auf die ersehnte Erholung an den Märkten, heißt es. Die Unternehmenszahlen seien überwiegend immer noch enttäuschend. Die Konjunktur in USA und Europa kommen entgegen aller Prophezeiungen nicht in Schwung. Und die viel zitierten Milliarden, die angeblich bei den Fonds auf den richtigen Moment zum Kauf von Unternehmensanteilen warten, scheinen offenbar vorerst eingefroren zu sein.