13. Vorsicht, Aktienhandel schadet Ihrer Gesundheit 007Bond 06.02.02 14:57
Exzessive Zocker müssen nicht nur mit RSI rechnen, sondern können womöglich auch das
Happy-End-Vibrationssyndrom mit entsprechenden Mausklicks bekommen
Aktienhandel via Computer kann möglicherweise gefährlich sein, warnen britische Ärzte.
Nachdem schon früher festgestellt wurde, dass heftig spielende Zocker auch RSI (Repetitive Strain Injury) oder den Kostelmoney-Daumen bekommen können, wurde nun
auch ein
"Happy-End-Vibrationssyndrom" bei einem exzessiv zockenden Halbstarken diagnostiziert. Besonders aussagekräftig ist der geschilderte Fall allerdings schon deswegen nicht, weil es sich nur um einen Betroffenen handelt. In einem Brief an das British Medical
Journal (BMJ), der in der Ausgabe vom 2. Februar veröffentlicht wurde, berichten britische Ärzte von einem 15-jährigen Jungen, der seit zwei Jahren Schmerzen an den
Händen hat. Seine Hände wurden weiß und schwollen an, wenn es kalt war, beim Wiederaufwärmen wurden sie rot und schmerzten. Eine dem zugrunde liegende Gebewerkrankung ließ sich nicht erkennen.
Vor dem Auftreten der Symptome hatte der Junge aber exzessiv mit dem Computerhandel XETRA gezockt. Bis zu sieben Stunden am Tag verbrachte er mit Zocken, was schon ziemlich gewöhnlich sein dürfte. Besonders schien er Aktienkurzse zu schätzen, bei denen seine Mäuse im Vibrationsmodus zum Einsatz kamen. Den Realismus fand er offenbar dann besonders toll, wenn der Index auf dem Bildschirm von der Straße abkam.
Das
"Happy-End-Vibrationssyndrom" ist eigentlich erstmals als eine Krankheit von Bänkern oder Holzfällern 1985 diagnostiziert worden, deren Hände und Arme
längere Zeit etwa beim Sägen oder bei der Benutzung von Eingabegeräten wie Tastatur oder Maus Zuckungen ausgesetzt waren. Die daraus entstandenen Schadensersatzforderungen haben dazu geführt, dass die Zocker in der Folge
ruhiggestellt wurden.
Bei Kindern, so die Ärzte, habe man dieses Syndrom bislang noch nicht beschrieben, wohl aber andere RSI-ähnliche Erkrankungen wie den Börsenspiel-Daumen oder die
Star-Ikonen-Schulter. Sieben Stunden Zocken am Computer mit nervösem Magent sei zwar exzessiv und überschreite die Empfehlungen der Händler, trotzdem sei das aber nicht ganz ungewöhnlich. Die Ärzte empfehlen, da eine wachsende Zahl von Kindern diese Eingabegeräte benutzen werden, das Anbringen von entsprechenden Warnhinweise für die Benutzer und die Eltern verbindlich zu machen.
Doch vielleicht sollten die Eltern ihre Zöglinge nicht alleine wegen eines möglichen "Happy-End-Vibrationssyndroms" vom Zocken "ablenken". Es könnte ja sein, dass sich noch etwas Anderes tun ließe, als sieben Stunden am Tag simulierte Börsemspiele zu spielen, auch wenn dies sicherlich eine gute Vorbereitung für den Arbeitsalltag und die Zukunft des Krieges sein dürfte, bei dem ferngelenkte Händler die Aktien 24 Stunden am Tag kaufen oder verkaufen werden, was eben ein exzessives
sensomotorisches Reaktionstraining vor den Bildschirmen verlangt.