SPIEGEL ONLINE - 31. Oktober 2001, 14:36
URL: www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,165433,00.html
Peinliche Panne
Porno-Hack auf Ministeriums-Website
Kaum ein Politiker ist derzeit so präsent wie Otto Schily. Mit von Kritikern als drastisch empfundenen, vom Bürger beifällig begrüßten Maßnahmen will er Law und Order auch im Web schaffen. Dabei sind die Ministeriumsexperten noch nicht einmal in der Lage, die eigenen Homepages sauber zu halten.
Offiziell: Das gemeinsame Angebot von Innen- und Wirtschaftsministerium zur Internet-Sicherheit
Eigentlich sollte es ja um Schilys "Sicherheitspaket" gehen. Journalisten des Berliner Metropolenprogramms XXP sahen sich recherchierend auch auf der gemeinsam von Bundesinnen- und Bundeswirtschaftsministerium betriebenen Seite "Sicherheit im Internet" um.
Doch worüber stolperten sie dort, wo man ein Bollwerk der Kompetenz und IT-Sicherheit vermuten sollte? Über einen kleinen, unfeinen Hack.
Irgend jemand hatte sich an der Seite zu schaffen gemacht und einen Link verfremdet - "ge-rerouted", wie es auf Neuhochdeutsch so schön heißt. Von diesem Zeitpunkt an führte ein einziger kleiner Klick direkt auf ein Hardcore-Pornoangebot.
Nicht das, was Schily verlinkt sehen wollte: Die "Euro Teensluts" haben relativ wenig mit IT-Sicherheit zu tun
Ein Anruf beim Innenministerium sorgte für hektische Aktivität. Schnell hieß es dort abwimmelnd, die Verantwortung läge beim Wirtschaftsministerium. Fast genauso schnell jedoch verschwand der peinliche Link von der Seite: Jetzt glänzt sie wieder rein und informativ, transportiert Fachwissen und -kompetenz über "Sicherheit im Internet", und wie man sich vor allerlei miesen Umtrieben allda schützen kann.
"Law and Order in Deutschland, Herr Schily", hieß es gestern Abend im Beitrag von XXP, "Räumen Sie nur bitte erst im eigenen Ministerium auf".
Wer den Schaden hat, braucht eben für den Spott nicht zu sorgen.
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Und hier: "Hey Mister Taliban"
www.spiegel.de/netzwelt/netzkultur/0,1518,165257,00.html
URL: www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,165433,00.html
Peinliche Panne
Porno-Hack auf Ministeriums-Website
Kaum ein Politiker ist derzeit so präsent wie Otto Schily. Mit von Kritikern als drastisch empfundenen, vom Bürger beifällig begrüßten Maßnahmen will er Law und Order auch im Web schaffen. Dabei sind die Ministeriumsexperten noch nicht einmal in der Lage, die eigenen Homepages sauber zu halten.
Offiziell: Das gemeinsame Angebot von Innen- und Wirtschaftsministerium zur Internet-Sicherheit
Eigentlich sollte es ja um Schilys "Sicherheitspaket" gehen. Journalisten des Berliner Metropolenprogramms XXP sahen sich recherchierend auch auf der gemeinsam von Bundesinnen- und Bundeswirtschaftsministerium betriebenen Seite "Sicherheit im Internet" um.
Doch worüber stolperten sie dort, wo man ein Bollwerk der Kompetenz und IT-Sicherheit vermuten sollte? Über einen kleinen, unfeinen Hack.
Irgend jemand hatte sich an der Seite zu schaffen gemacht und einen Link verfremdet - "ge-rerouted", wie es auf Neuhochdeutsch so schön heißt. Von diesem Zeitpunkt an führte ein einziger kleiner Klick direkt auf ein Hardcore-Pornoangebot.
Nicht das, was Schily verlinkt sehen wollte: Die "Euro Teensluts" haben relativ wenig mit IT-Sicherheit zu tun
Ein Anruf beim Innenministerium sorgte für hektische Aktivität. Schnell hieß es dort abwimmelnd, die Verantwortung läge beim Wirtschaftsministerium. Fast genauso schnell jedoch verschwand der peinliche Link von der Seite: Jetzt glänzt sie wieder rein und informativ, transportiert Fachwissen und -kompetenz über "Sicherheit im Internet", und wie man sich vor allerlei miesen Umtrieben allda schützen kann.
"Law and Order in Deutschland, Herr Schily", hieß es gestern Abend im Beitrag von XXP, "Räumen Sie nur bitte erst im eigenen Ministerium auf".
Wer den Schaden hat, braucht eben für den Spott nicht zu sorgen.
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Und hier: "Hey Mister Taliban"
www.spiegel.de/netzwelt/netzkultur/0,1518,165257,00.html