Müller stellt arbeitsmarktpolitische Initiativen in Aussicht
Berlin, 28. Nov (Reuters) - Wirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) hat arbeitsmarktpolitische Initiativen der Bundesregierung in Aussicht gestellt. "Ich denke, dass nun ernsthaft überlegt wird, ob am Arbeitsmarkt, beispielsweise im Billiglohnsektor, etwas zu machen ist", sagte Müller am Mittwoch im ZDF. "Die momentane wirtschaftliche Lage ist unerfreulich." Er betonte: "Was wieder einkehren muss, ist Vertrauen." Er warnte, eine solche "psychologische Krise" könne nicht mit "Steuergeschenken und dergleichen" behoben werden. In den USA seien sechsmal hintereinander Zinsen gesenkt worden, trotzdem sinke dort das Vertrauen der Verbraucher.
Führende Regierungsmitglieder hatten in jüngster Zeit erklärt, die Arbeitslosigkeit könne in den kommenden Monaten zeitweise über die Vier-Millionen-Grenze steigen. Die deutsche Wirtschaft befindet sich nach Einschätzung des Finanzplanungsrates in einer Wachstumspause. Das Gremium aus Bund, Ländern und Gemeinden geht für 2002 jedoch wieder von einer Belebung der wirtschaftlichen Aktivitäten aus. Die Regierung geht für 2002 weiter von einer Wachstumsrate von rund 1,25 Prozent aus. Eine Vielzahl anderer Konjunkturexperten, etwa der Internationale Währungsfonds (IWF) oder der Sachverständigenrat, gehen von einem geringeren Wachstum aus.
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