22.04.2002
Wirtschaftsampel steht auf Grün
Börsianer atmeten vergangene Woche etwas auf. Wall Street legte erstmals seit einem Monat wieder ein positives Wochenresultat vor. Während der Dow-Jones-Index beim Stand von 10 257 auf ein bescheidenes Plus von 66 Punkten kam, fiel der Anstieg beim Standard & Poor's-500-Index mit über einem Prozent etwas deutlicher aus. Das beste Ergebnis erzielte jedoch der Freiverkehrsmarkt. Nach einem fünfwöchigen Rückgang kam es hier zu einem Plus von über zwei Prozent. Dennoch liegt dieser Index mit einem Minus von fast acht Prozent seit Jahresbeginn deutlich hinter den 30 Dow-Jones-Werten, die im Durchschnitt ein Plus von über zwei Prozent aufweisen. Der Wochenverlauf war jedoch keinesfalls einheitlich, sondern erneut von Kursschwankungen und Nervosität geprägt. Das beste Tagesergebnis, das auch für das positive Wochenresultat entscheidend war, brachte der Dienstag, als der Dow-Jones-Index über 200 Punkte zulegen konnte. Der Freiverkehrsmarkt stieg bei guten Umsätzen sogar um fast vier Prozent, nachdem es zu Wochenbeginn noch zu einem äußerst geringen Umsatzvolumen gekommen war. Hoffnungen auf bessere Unternehmensgewinne und vielversprechende Wirtschaftsdaten waren die Gründe für den plötzlich wiedergefundenen Optimismus. Hinzu kam auch, daß sich die politische Lage im Nahen Osten etwas entspannte, auch wenn die Friedensbemühungen des amerikanischen Außenministers Powell keine unmittelbaren Erfolge aufwiesen.
Die Wirtschaft liefert die wichtigste Grundlage für die Börse. Nachdem Amerika im vergangenen Jahr mit Rezessionsgefahren kämpfte, schauen jetzt die meisten Analysten auf Signale, die auf einen neuen Aufschwung deuten. Die Industrieproduktion wies im März den größten Anstieg in knapp zwei Jahren auf. Auch die Kapazitätsauslastung zeigte am Ende des ersten Quartals leichte Verbesserungen. Die wirtschaftlichen Frühindikatoren, die künftiges Wachstum reflektieren, befinden sich seit Oktober vergangenen Jahres fast kontinuierlich in der Pluszone. Lediglich im Februar kam es zu einer kurzfristigen Stagnation. Bereits im vierten Quartal vergangenen Jahres begann die amerikanische Wirtschaft mit einem Anstieg von 1,7 Prozent wieder zu expandieren und bestätigte somit die Aussage der Frühindikatoren. An diesem Freitag wird die erste Hochrechnung des Bruttoinlandsprodukts für das erste Quartal veröffentlicht. Hier dürfte der Anstieg mit bis zu fünf Prozent noch weitaus deutlicher ausfallen. Allerdings beruht diese Verbesserung in erster Linie auf Veränderungen der Lagerbestände, die im vergangenen Jahr drastisch abgebaut worden waren. Gemessen an der Verbrauchernachfrage, die rund 70 Prozent der Wirtschaft beeinflußt, wäre das Ergebnis deutlich bescheidener. Die Gefahr einer zu schnellen Überhitzung ist somit nicht gegeben. Diese Meinung vertrat auch Notenbankchef Alan Greenspan am Mittwoch vor dem Kongreßausschuß, als er in einer für ihn ungewöhnlich klaren Form davon sprach, daß es keinen Grund gebe, die Leitzinsen in naher Zukunft wieder anzuheben.
Eine neutrale Notenbank bedeutet nicht nur grünes Licht für die Wirtschaft, sondern auch für den Aktienmarkt. Quartalsergebnisse werden auch in dieser Woche das Tagesgeschäft auf dem Börsenparkett entscheidend beeinflussen. Bisher haben über 200 der im Standard & Poor's-500-Index enthaltenen Werte ihre Ergebnis offengelegt. Insgesamt kam es hier in rund 60 Prozent der Fälle zu positiven Überraschungen, während ein Viertel den Erwartungen entsprach und lediglich 15 Prozent der Unternehmen enttäuschende Ergebnisse vorlegten. Diese Statistik ist jedoch bei genauerer Betrachtung nicht ganz so positiv, wie sie erscheint, da die Gewinnerwartungen wenige Wochen vor Bekanntgabe der Ergebnisse in den meisten Fällen deutlich reduziert wurden. Das erste Quartal wird somit immer noch einen Rückgang von rund zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr aufweisen, jedoch ist dies bereits ein weitaus geringeres Minus im Vergleich zum vierten Quartal. Zu leichten Verbesserungen dürfte es in diesem Quartal kommen. Im zweiten Halbjahr wird sich der Verbesserungstrend jedoch drastisch steigern, sofern sich die positiven Wirtschaftssignale in den kommenden Monaten fortsetzen. Die Talsohle scheint somit für Wall Street durchschritten. Allerdings kommt es wie immer auf die richtige Aktienauswahl an.
Wirtschaftsampel steht auf Grün
Börsianer atmeten vergangene Woche etwas auf. Wall Street legte erstmals seit einem Monat wieder ein positives Wochenresultat vor. Während der Dow-Jones-Index beim Stand von 10 257 auf ein bescheidenes Plus von 66 Punkten kam, fiel der Anstieg beim Standard & Poor's-500-Index mit über einem Prozent etwas deutlicher aus. Das beste Ergebnis erzielte jedoch der Freiverkehrsmarkt. Nach einem fünfwöchigen Rückgang kam es hier zu einem Plus von über zwei Prozent. Dennoch liegt dieser Index mit einem Minus von fast acht Prozent seit Jahresbeginn deutlich hinter den 30 Dow-Jones-Werten, die im Durchschnitt ein Plus von über zwei Prozent aufweisen. Der Wochenverlauf war jedoch keinesfalls einheitlich, sondern erneut von Kursschwankungen und Nervosität geprägt. Das beste Tagesergebnis, das auch für das positive Wochenresultat entscheidend war, brachte der Dienstag, als der Dow-Jones-Index über 200 Punkte zulegen konnte. Der Freiverkehrsmarkt stieg bei guten Umsätzen sogar um fast vier Prozent, nachdem es zu Wochenbeginn noch zu einem äußerst geringen Umsatzvolumen gekommen war. Hoffnungen auf bessere Unternehmensgewinne und vielversprechende Wirtschaftsdaten waren die Gründe für den plötzlich wiedergefundenen Optimismus. Hinzu kam auch, daß sich die politische Lage im Nahen Osten etwas entspannte, auch wenn die Friedensbemühungen des amerikanischen Außenministers Powell keine unmittelbaren Erfolge aufwiesen.
Die Wirtschaft liefert die wichtigste Grundlage für die Börse. Nachdem Amerika im vergangenen Jahr mit Rezessionsgefahren kämpfte, schauen jetzt die meisten Analysten auf Signale, die auf einen neuen Aufschwung deuten. Die Industrieproduktion wies im März den größten Anstieg in knapp zwei Jahren auf. Auch die Kapazitätsauslastung zeigte am Ende des ersten Quartals leichte Verbesserungen. Die wirtschaftlichen Frühindikatoren, die künftiges Wachstum reflektieren, befinden sich seit Oktober vergangenen Jahres fast kontinuierlich in der Pluszone. Lediglich im Februar kam es zu einer kurzfristigen Stagnation. Bereits im vierten Quartal vergangenen Jahres begann die amerikanische Wirtschaft mit einem Anstieg von 1,7 Prozent wieder zu expandieren und bestätigte somit die Aussage der Frühindikatoren. An diesem Freitag wird die erste Hochrechnung des Bruttoinlandsprodukts für das erste Quartal veröffentlicht. Hier dürfte der Anstieg mit bis zu fünf Prozent noch weitaus deutlicher ausfallen. Allerdings beruht diese Verbesserung in erster Linie auf Veränderungen der Lagerbestände, die im vergangenen Jahr drastisch abgebaut worden waren. Gemessen an der Verbrauchernachfrage, die rund 70 Prozent der Wirtschaft beeinflußt, wäre das Ergebnis deutlich bescheidener. Die Gefahr einer zu schnellen Überhitzung ist somit nicht gegeben. Diese Meinung vertrat auch Notenbankchef Alan Greenspan am Mittwoch vor dem Kongreßausschuß, als er in einer für ihn ungewöhnlich klaren Form davon sprach, daß es keinen Grund gebe, die Leitzinsen in naher Zukunft wieder anzuheben.
Eine neutrale Notenbank bedeutet nicht nur grünes Licht für die Wirtschaft, sondern auch für den Aktienmarkt. Quartalsergebnisse werden auch in dieser Woche das Tagesgeschäft auf dem Börsenparkett entscheidend beeinflussen. Bisher haben über 200 der im Standard & Poor's-500-Index enthaltenen Werte ihre Ergebnis offengelegt. Insgesamt kam es hier in rund 60 Prozent der Fälle zu positiven Überraschungen, während ein Viertel den Erwartungen entsprach und lediglich 15 Prozent der Unternehmen enttäuschende Ergebnisse vorlegten. Diese Statistik ist jedoch bei genauerer Betrachtung nicht ganz so positiv, wie sie erscheint, da die Gewinnerwartungen wenige Wochen vor Bekanntgabe der Ergebnisse in den meisten Fällen deutlich reduziert wurden. Das erste Quartal wird somit immer noch einen Rückgang von rund zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr aufweisen, jedoch ist dies bereits ein weitaus geringeres Minus im Vergleich zum vierten Quartal. Zu leichten Verbesserungen dürfte es in diesem Quartal kommen. Im zweiten Halbjahr wird sich der Verbesserungstrend jedoch drastisch steigern, sofern sich die positiven Wirtschaftssignale in den kommenden Monaten fortsetzen. Die Talsohle scheint somit für Wall Street durchschritten. Allerdings kommt es wie immer auf die richtige Aktienauswahl an.
