Winning the Oil Endgame

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Winning the Oil Endgame

 
14.08.05 19:46
Amory B.Lovins: Winning the Oil Endgame

Amerika und die Droge Erdöl

Von Hans-Jochen Luhmann, Handelsblatt

Ein Kabarettist habe einmal, so berichtet Amory Lovins, diese Bemerkung gemacht: „Angesichts unserer ,Sucht’ nach Öl, was sagen da unsere Politiker? ,Mehr davon!’ Das ist schon verrückt, wenn man bedenkt, dass ihr Standardrezept bei Drogenabhängigkeit lautet: ,Entzug!’“ Lovins und seine Co-Autoren vom Rocky Mountains Institute haben die Frage gestellt, die ein Drogenabhängiger sich niemals trauen würde nur zu denken: Wie schlimm ist es wirklich, von der Droge Öl loszukommen?




HB WUPPERTAL.Die These des Buches „Winning the Oil Endgame“, in einem Satz zusammengefasst: Es rechnet sich, vollständig von ausländischem Öl unabhängig zu werden – für die USA, wohlgemerkt. Der Schluss: „Dann rechnet sich das für andere Staaten auch“ ist jedoch nicht gestattet.

Die Untersuchung fragt nach den Kosten eines „Weiter so“-Szenarios und stellt denen die Kosten für den Fall gegenüber, dass die USA den Schritt zur völligen Unabhängigkeit vom ausländischen Öl wagen. Die Differenz ist positiv. Die USA könnten vollständig vom Öl loskommen, und dies profitabel. Hergeleitet wird das Ergebnis in einer begrenzten Vollkostenrechnung. Dafür reichen allein die Zahlungen, die das US-Budget direkt betreffen. Massiv ins Gewicht fallen dabei die Bezugskosten für Ölimporte sowie die induzierten volkswirtschaftlichen Kosten auf Grund der Volatilität des Ölpreises.

Amerika-spezifisch ist die Studie wegen der geringen Energieeffizienz des dortigen Verkehrssektors. Und wegen des kostenträchtigen militärischen Engagements der USA zur Sicherung ihres Nachschubs an Rohöl. Dieser beiden Aufwandsposten wegen spielen die USA eine Sonderrolle auf der Erde.

Es ist in dieser Logik, dass die Autoren ein bildhaft zu verstehendes Riesenölfeld entdecken, angesiedelt in Detroit, der Metropole des Auto-Baus. Zu fördern ist dieses „Öl“ nicht mit Bohrern und Pumpen, sondern mit Effizienztechniken des Automobil- und Flugzeugbaus. Mit einem erschlossenen „Detroit-Ölfeld“ könnte die militärische Sicherung des „Suchtmittelhandels“ überflüssig werden, meinen die Autoren. Damit wird verständlich, dass das Lovinsche Nachdenken vom Pentagon gesponsert wurde. Dass das US-Verteidigungsministerium sich überhaupt an der Erschließung alternativer strategischer Optionen beteiligt, zeigt zugleich, wie weit diese Option schon vorgedrungen ist im militärisch-industriellen Komplex.

Angesichts dessen sollte es niemanden überraschen, wenn die USA sich urplötzlich zu einem Vorreiter internationaler Klimapolitik wandeln. Es liegt in ihrem ökonomischen Interesse wie dem keines anderen Landes dieser Erde.

Der Autor ist Leiter der Abteilung für Grundsatzfragen beim Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt, Energie.


HANDELSBLATT, Sonntag, 14. August 2005, 10:00 Uhr

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Wachsendes Umweltbewusstsein

 
15.08.05 16:26
HANDELSBLATT, Montag, 15. August 2005, 10:27 Uhr


Mehr Leistung bei gleichem Verbrauch


Japaner bauen bei Hybridautos in USA ihren Vorsprung aus


Sie waren klein, langsam und Sparmeister; ihre Käufer nahmen lange Lieferzeiten und hohe Preise in Kauf. Die ersten Autos mit Hybrid-Antrieb, einer Kombination aus Elektro- und Benzinmotor, wie der Honda Insight oder der Toyota Prius, wurden in den USA zu einer Art Parteiabzeichen für Umweltbewusste.

 
Mit dem Lexus RX 400 H bietet Toyota jetzt auch der Luxuskundschaft in den USA Hybrid-Antriebstechnik. Foto: dpa.  

je PORTLAND. 1999 wurde weniger als zwanzig Hybrid-Autos in den USA verkauft, im vergangenen Jahr waren es fast 90 000. Anfang des nächsten Jahrzehnts will Toyota weltweit eine Million Fahrzeuge mit Hybrid-Antrieb verkaufen, davon fast zwei Drittel in den USA. Das jetzt von Präsident Bush unterzeichnete Energie-Gesetz gewährt unter anderem Käufern von Hybrid-Autos eine Steuergutschrift von bis zu 3 400 Dollar.

Die japanischen Konzerne bieten inzwischen zahlreiche Hybrid-Fahrzeuge in den USA an, vom Mittelklasse-Pkw wie den Honda Accord bis zu luxuriösen Sport Utility Vehicles (SUV) wie den Lexus RX. Bei der neuen Generation liegt die Betonung allerdings nicht mehr auf Sparsamkeit allein, sondern auf mehr Leistung bei gleichem Verbrauch. Mit umweltfreundlicheren Autos für Leistungshungrige haben sich die Japaner in den USA ein weiteres Marktsegment erschlossen, in dem es keinen Preiskrieg gibt.

Von den US-Herstellern fährt lediglich Ford auf diesem Trend mit. Seit dem vergangenen Jahr bietet das Unternehmen ein SUV-Modell mit Hybridantrieb und verkaufte davon immerhin gut 5 000 Exemplare. Aber Fords Pläne, Zehntausende von Hybriden zu produzieren, liefen in einen Engpass: Der Konzern ist auf die Zulieferung von speziellen Getrieben aus Japan angewiesen und der Lieferant, Aisin Seiki Co., an dem Toyota beteiligt ist, hält Ford kurz. Mehr als 20 Prozent Zuwachs auf 24 000 Getriebe pro Jahr gäbe es nicht, klagt Mary Ann Wright, Fords Leiterin des Hybrid-Programms.

General Motors positionierte sich in einer großen Werbekampagne als führender Hybrid-Anbieter. Tatsächlich hat der Erfolg dieser Antriebsart den Konzern auf dem falschen Fuß erwischt. GM setzte frühzeitig auf Wasserstoff-Technologie, deren kommerzielle Anwendung für den individuellen Straßenverkehr aber noch Jahre dauern kann. In der Zwischenzeit kämpft der Konzern mit Absatzrückgang und hohen Verlusten.



Daimler-Tochter Chrysler landete mit ihrem Hemi-Motor, ein Benzinaggregat, das bei stetiger Fahrt Zylinder abschaltet und damit beides bietet: kraftvolle Beschleunigung und Gesamtverbrauchswerte, die an die neue Generation von Hybridantrieben heranreichen. Im vergangenen Jahr verkaufte Chrysler fast 300 000 Fahrzeuge mit Hemi-Motor, über 70 Prozent mehr als 2003. Mit einer Diesel-Version des Jeep Liberty testet Chrysler überdies den von Europäern bevorzugten Weg zu geringerem Treibstoffverbrauch. Aber das Modell wird nur in kleinen Stückzahlen gebaut und Chrysler steht vor den gleichen Diesel-Hürden in den USA wie Mercedes und Volkswagen: Diesel ist teurer als Benzin und von so miserabler Qualität, dass trotz modernster Motortechnologie die Abgasbestimmungen in wichtigen Bundesstaaten wie Kalifornien und New York nicht erfüllt werden. Neufahrzeuge sind deshalb dort vom Verkauf ausgeschlossen.

Toyota, die in Kauf nimmt, dass massive Investitionen in neue Technologie und Produktionskapazitäten vorübergehend den Gewinn drücken, will mit neuen Antriebstechnologien, von Hybrid- über saubere Diesel- bis zu Wasserstoffmotoren GM als größten Autokonzern der Welt überholen. Laut Jim Press, Präsident von Toyota USA, will der Hersteller nach 2010 allein in den USA 600 000 Hybrid-Autos verkaufen, wobei das Ziel bei weiter steigenden Benzinpreisen auch schneller erreicht werden könnte.

Während sich die Anzahl der Hybridmodelle auf dem US-Markt in den nächsten zwei Jahren von acht auf fast zwanzig mehr als verdoppeln wird, wächst die Kritik am Sparsamkeitsmythos dieser Antriebsart, die ein Neufahrzeug um drei- bis fünftausend Dollar verteuert. Bei einem jüngsten Test der Verbraucherzeitschrift Consumer Report verbrauchte der Honda Accord Hybrid mit 9,5 Liter pro 100 km nur 0,8 Liter weniger als ein Accord mit V6-Benzinmotor. Bei einem (für die USA hohen) Benzinpreis von 0,65 Dollar pro Liter müsste ein Hybridkäufer mindestens 100 000 km pro Jahr fahren, um den Kaufpreisunterschied zu rechtfertigen.


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GE investiert kraeftig in den

 
15.08.05 16:40
Bereich Umweltschutz, nach eigenem Bekunden nicht um das Gewissen zu erleichtern sondern um Geld zu verdienen.

Sollten die USA den Umweletschutz wirklich fuer sich entdecken waere das ein grosser Schritt fuer die Menschheit in die richtige Richtung, gleichzeitig ergaeben sich neue interessante Investiotionsfelder fuer uns als Investoren. Ein solcher Zyklus waere sehr langfristig zu sehen.
Rechtzeitiges Umschauen kann jedoch nicht schaden.

gruss

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