18.06.2008 11:38 Viel Wind um Versorger
Windkraftphantasien, Heraufstufungen und Berichte über Milliardengewinne aus dem Emissionshandel beflügeln die Aktien der großen Versorger. Eon, so wird spekuliert, könnte sich ein großes europäisches Windkraftportfolio einverleiben.
Eon prüft angeblich den Kauf eines großen Windkraftportfolios
Wie die "Börsenzeitung" (BöZ) aus ungenannten Quellen der Finanzwelt erfahren haben will, prüft Eon ein unverbindliches Gebot für die europäischen Windkraftaktivitäten der australischen Investmentgesellschaft Babcock & Brown. Es geht dabei um Kapazitäten von rund 830 Megawatt in Spanien, Portugal, Frankreich und Deutschland - Strom für rund eine halbe Million Haushalte. Laut Böz ist das Portfolio "nach stark variierenden Angaben" zwischen 1,6 und vier Milliarden Euro wert, die "Financial Times Deutschland" (FTD) taxiert es auf zwei Milliarden Euro und beruft sich dabei auf Brancheninformationen.
Für Stromkonzerne macht das Investment in erneuerbare Energien grundsätzlich Sinn. Diese werden umso wirtschaftlicher, je stärker die Preise für die CO2-Zertifikate steigen, die die Stromerzeuger für ihre klassischen Kohle- und Gas-Kraftwerke zukaufen müssen.
Eon gibt Milliarden für mehr Strom aus erneuerbaren Energien aus
Eon erneuert sich
Entsprechend plant etwa Eon, den Anteil erneuerbarer Energien im eigenen Elektrizitätsportfolio bis 2020 auf ein Fünftel zu erhöhen. Erst 2007 hat der Versorger zwei Windkraftgesellschaften für 1,6 Milliarden Euro in den USA und in Spanien gekauft, bis 2010 sollen insgesamt sechs Millionen Euro in die erneuerbaren Energien fließen. Der braunkohlelastige Konkurrent RWE will bis 2012 je eine Milliarde pro Jahr in die alternativen Energien investieren.
Wegen "überhöhter Preisvorstellungen" hat RWE laut FTD allerdings im Fall des zum Verkauf stehenden Babcock & Brown-Portfolios angeblich schon abgewunken. Offiziell wollten weder Eon noch RWE Stellung nehmen.
Im Windschatten der Windkraftphantasien legen die Aktien beider Konzerne am Mittwoch dennoch überdurchschnittlich zu. In einem schwachen Marktumfeld gewinnen Eon-Papiere gut anderthalb Prozent, RWE-Aktien steigen um bis zu ein Prozent.
RWE profitiert von Heraufstufung durch Analysten
Analysten empfehlen
Getrieben wurden die Papiere auch von positiven Analystenkommentaren für die Branche. So erhöhten die Experten von Lehman Brothers ihre Prognose für den Strompreis von 65 auf 75 Euro je Megawatt-Stunde und passten entsprechend auch die Kursziele von Eon von 165 auf 178 Euro und für RWE von 98,70 auf 107 Euro an. Die "Overweight"-Einstufungen wurden für beide Titel bestätigt. Dank richtiger Mischung aus Wachstum und Erträgen und der klaren Strategie bleibe E.ON der "Top Pick", hieß es von Lehman Brothers. Merril Lynch hob unterdessen die Kursziele für E.ON auf 169 Euro und für RWE auf 85 Euro an.
Händler verwiesen am Mittwoch zudem auf eine am Dienstagnachmittag veröffentlichte Studie des Öko-Instituts, die den Versorgern zusätzliche Einnahmen in Milliardenhöhe aus dem Emissionshandel signalisiert. Die großen Energiekonzerne, hieß es dort, profitierten kräftig von den bis 2012 weitgehend kostenlos erteilten CO2-Verschmutzungspapieren. Durch den Emissionshandel könnten die deutschen Energieversorger in den nächsten Jahren mit 35 Milliarden Euro an zusätzlichen Einnahmen rechnen.
wf
Windkraftphantasien, Heraufstufungen und Berichte über Milliardengewinne aus dem Emissionshandel beflügeln die Aktien der großen Versorger. Eon, so wird spekuliert, könnte sich ein großes europäisches Windkraftportfolio einverleiben.
Eon prüft angeblich den Kauf eines großen Windkraftportfolios
Wie die "Börsenzeitung" (BöZ) aus ungenannten Quellen der Finanzwelt erfahren haben will, prüft Eon ein unverbindliches Gebot für die europäischen Windkraftaktivitäten der australischen Investmentgesellschaft Babcock & Brown. Es geht dabei um Kapazitäten von rund 830 Megawatt in Spanien, Portugal, Frankreich und Deutschland - Strom für rund eine halbe Million Haushalte. Laut Böz ist das Portfolio "nach stark variierenden Angaben" zwischen 1,6 und vier Milliarden Euro wert, die "Financial Times Deutschland" (FTD) taxiert es auf zwei Milliarden Euro und beruft sich dabei auf Brancheninformationen.
Für Stromkonzerne macht das Investment in erneuerbare Energien grundsätzlich Sinn. Diese werden umso wirtschaftlicher, je stärker die Preise für die CO2-Zertifikate steigen, die die Stromerzeuger für ihre klassischen Kohle- und Gas-Kraftwerke zukaufen müssen.
Eon gibt Milliarden für mehr Strom aus erneuerbaren Energien aus
Eon erneuert sich
Entsprechend plant etwa Eon, den Anteil erneuerbarer Energien im eigenen Elektrizitätsportfolio bis 2020 auf ein Fünftel zu erhöhen. Erst 2007 hat der Versorger zwei Windkraftgesellschaften für 1,6 Milliarden Euro in den USA und in Spanien gekauft, bis 2010 sollen insgesamt sechs Millionen Euro in die erneuerbaren Energien fließen. Der braunkohlelastige Konkurrent RWE will bis 2012 je eine Milliarde pro Jahr in die alternativen Energien investieren.
Wegen "überhöhter Preisvorstellungen" hat RWE laut FTD allerdings im Fall des zum Verkauf stehenden Babcock & Brown-Portfolios angeblich schon abgewunken. Offiziell wollten weder Eon noch RWE Stellung nehmen.
Im Windschatten der Windkraftphantasien legen die Aktien beider Konzerne am Mittwoch dennoch überdurchschnittlich zu. In einem schwachen Marktumfeld gewinnen Eon-Papiere gut anderthalb Prozent, RWE-Aktien steigen um bis zu ein Prozent.
RWE profitiert von Heraufstufung durch Analysten
Analysten empfehlen
Getrieben wurden die Papiere auch von positiven Analystenkommentaren für die Branche. So erhöhten die Experten von Lehman Brothers ihre Prognose für den Strompreis von 65 auf 75 Euro je Megawatt-Stunde und passten entsprechend auch die Kursziele von Eon von 165 auf 178 Euro und für RWE von 98,70 auf 107 Euro an. Die "Overweight"-Einstufungen wurden für beide Titel bestätigt. Dank richtiger Mischung aus Wachstum und Erträgen und der klaren Strategie bleibe E.ON der "Top Pick", hieß es von Lehman Brothers. Merril Lynch hob unterdessen die Kursziele für E.ON auf 169 Euro und für RWE auf 85 Euro an.
Händler verwiesen am Mittwoch zudem auf eine am Dienstagnachmittag veröffentlichte Studie des Öko-Instituts, die den Versorgern zusätzliche Einnahmen in Milliardenhöhe aus dem Emissionshandel signalisiert. Die großen Energiekonzerne, hieß es dort, profitierten kräftig von den bis 2012 weitgehend kostenlos erteilten CO2-Verschmutzungspapieren. Durch den Emissionshandel könnten die deutschen Energieversorger in den nächsten Jahren mit 35 Milliarden Euro an zusätzlichen Einnahmen rechnen.
wf