Industrie kritisiert hohe Kosten durch die Zwangsabnahme von teurem Ökostrom
von Franz Wauschkuhn
Hamburg - Profitieren Sie von durchschnittlichen Ausschüttungen von bis zu 13,5 Prozent per anno. Optimieren Sie ihre steuerliche Situation durch die anfänglichen negativen Ergebniszuweisungen. In den Folgejahren erhalten Sie attraktive Gewinnzuweisungen." So wirbt die Umwelt-Bank AG auch in Hamburg „ökologisch und professionell" für Windkraft-Fonds. Für den Windpark Berglicht im Hunsrück werden über die nächsten 20 Jahre Ausschüttungen von 270 Prozent prognostiziert. Ein keineswegs hohles Versprechen, da die Vergütung des erzeugten Stroms durch das Gesetz über die Einspeisung erneuerbarer Energien (EEG) über Jahre gesichert ist. „Die gesetzlichen Rahmenbedingungen stimmen bereits", jubelt die Umwelt-Bank.
Durch den teuren Ökostrom sehen allerdings die Grundstoffindustrien in Hamburg ihre Zukunft infrage gestellt, insbesondere die Aluminium, Stahl und Kupfer verarbeitenden Unternehmen. Diese müssen bereits mit Elektrizitätspreisen fertig werden, die weit über denen des Auslands liegen. Durch die Kosten der Zwangsabnahme von Ökostrom sehen sie sich massiv in ihrer Wettbewerbsfähigkeit geschädigt. Im Raum steht bereits die Schließung der Aluhütten an der Unterelbe. „Verfehlte Energiepolitik darf nicht zum Risikofaktor für den Wirtschaftsstandort Deutschland werden", sagt Werner Marnette, Vorsitzender des Industrieverbands Hamburg (IVH).
Angesichts der drohenden Erhöhung der Energiesteuer für industrielle Großverbraucher von Strom ist bei der Energy Consult GmbH in Stade ein Gutachten über die Auswirkungen des EEG in Auftrag gegeben worden. Die Ergebnisse sind nach Auffassung von Werner Marnette alarmierend. Denn trotz der Verdoppelung des Anteils erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung seien „keine nachhaltigen Reduktionen bei den CO2-Emissionen erreicht worden, dafür aber massive Zusatzaufwendungen entstanden".
Die deutsche Industrie, so stellt das Gutachten fest, habe auf Grund der Subventionierung der erneuerbaren Energien eine Strompreiserhöhung um bis zu 25 Prozent verkraften müssen. Tatsächlich verpflichtet das EEG auch die Industrieunternehmen, den Stromverbrauch anteilig aus den EEG-Quellen (Windenergie 9,1 Cent pro kWh, Solarstrom 50 Cent pro kWh) zu beziehen, während Strom aus Braunkohle oder Kernenergie nur zwei Cent kostet. „Das Bundesumweltministerium behauptet, dass die auf das EEG zurückzuführende Belastung nur 0,18 Cent pro kWh ausmacht. Tatsächlich berechnen die Elektrizitätsversorger aber schon 0,46 Cent mehr", sagt Helmut Gruber, der Chef von Energy Consult.
Das Argument von Umweltminister Jürgen Trittin, dass die deutschen Strompreise auch mit der Zwangseinspeisung erneuerbarer Energien immer noch im europäischen Mittelfeld lägen, nennt Gruber irreführend. Denn die deutsche Stahl-, Alu- und Kupferindustrie habe ihre Wettbewerber in Kanada, Norwegen, Brasilien und in Frankreich, wo der Strom deutlich günstiger sei.
In ihrem Gutachten kommen die Experten zu dem Ergebnis, dass der Ökostrom für Industrie und Privathaushalte eine Zusatzbelastung von 2,15 Milliarden Euro gebracht hat. Bei zügigem Ausbau der Windparks müsse man im Jahre 2010 mit der Verdoppelung der Kosten rechnen.
Ob durch die Milliarden-Subventionierung des Ökostroms wirklich 40.000 zusätzliche Arbeitsplätze in Deutschland entstanden sind, bezweifeln die Hamburger Manager der Grundstoffindustrie. „Durch die Strompreiserhöhungen auf Grund des EEG sind wir angesichts des internationalen Wettbewerbs gezwungen, unsere Kosten weiter zu senken", sagt Marnette. „Der damit verbundene Arbeitsplatzabbau in der Industrie kann durch neue Arbeitsplätze im Bereich erneuerbare Energien nicht aufgefangen werden. Im Gegenteil, die Maßnahmen gefährden eine weit größere Zahl subventionsfreier Arbeitsplätze."
von Franz Wauschkuhn
Hamburg - Profitieren Sie von durchschnittlichen Ausschüttungen von bis zu 13,5 Prozent per anno. Optimieren Sie ihre steuerliche Situation durch die anfänglichen negativen Ergebniszuweisungen. In den Folgejahren erhalten Sie attraktive Gewinnzuweisungen." So wirbt die Umwelt-Bank AG auch in Hamburg „ökologisch und professionell" für Windkraft-Fonds. Für den Windpark Berglicht im Hunsrück werden über die nächsten 20 Jahre Ausschüttungen von 270 Prozent prognostiziert. Ein keineswegs hohles Versprechen, da die Vergütung des erzeugten Stroms durch das Gesetz über die Einspeisung erneuerbarer Energien (EEG) über Jahre gesichert ist. „Die gesetzlichen Rahmenbedingungen stimmen bereits", jubelt die Umwelt-Bank.
Durch den teuren Ökostrom sehen allerdings die Grundstoffindustrien in Hamburg ihre Zukunft infrage gestellt, insbesondere die Aluminium, Stahl und Kupfer verarbeitenden Unternehmen. Diese müssen bereits mit Elektrizitätspreisen fertig werden, die weit über denen des Auslands liegen. Durch die Kosten der Zwangsabnahme von Ökostrom sehen sie sich massiv in ihrer Wettbewerbsfähigkeit geschädigt. Im Raum steht bereits die Schließung der Aluhütten an der Unterelbe. „Verfehlte Energiepolitik darf nicht zum Risikofaktor für den Wirtschaftsstandort Deutschland werden", sagt Werner Marnette, Vorsitzender des Industrieverbands Hamburg (IVH).
Angesichts der drohenden Erhöhung der Energiesteuer für industrielle Großverbraucher von Strom ist bei der Energy Consult GmbH in Stade ein Gutachten über die Auswirkungen des EEG in Auftrag gegeben worden. Die Ergebnisse sind nach Auffassung von Werner Marnette alarmierend. Denn trotz der Verdoppelung des Anteils erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung seien „keine nachhaltigen Reduktionen bei den CO2-Emissionen erreicht worden, dafür aber massive Zusatzaufwendungen entstanden".
Die deutsche Industrie, so stellt das Gutachten fest, habe auf Grund der Subventionierung der erneuerbaren Energien eine Strompreiserhöhung um bis zu 25 Prozent verkraften müssen. Tatsächlich verpflichtet das EEG auch die Industrieunternehmen, den Stromverbrauch anteilig aus den EEG-Quellen (Windenergie 9,1 Cent pro kWh, Solarstrom 50 Cent pro kWh) zu beziehen, während Strom aus Braunkohle oder Kernenergie nur zwei Cent kostet. „Das Bundesumweltministerium behauptet, dass die auf das EEG zurückzuführende Belastung nur 0,18 Cent pro kWh ausmacht. Tatsächlich berechnen die Elektrizitätsversorger aber schon 0,46 Cent mehr", sagt Helmut Gruber, der Chef von Energy Consult.
Das Argument von Umweltminister Jürgen Trittin, dass die deutschen Strompreise auch mit der Zwangseinspeisung erneuerbarer Energien immer noch im europäischen Mittelfeld lägen, nennt Gruber irreführend. Denn die deutsche Stahl-, Alu- und Kupferindustrie habe ihre Wettbewerber in Kanada, Norwegen, Brasilien und in Frankreich, wo der Strom deutlich günstiger sei.
In ihrem Gutachten kommen die Experten zu dem Ergebnis, dass der Ökostrom für Industrie und Privathaushalte eine Zusatzbelastung von 2,15 Milliarden Euro gebracht hat. Bei zügigem Ausbau der Windparks müsse man im Jahre 2010 mit der Verdoppelung der Kosten rechnen.
Ob durch die Milliarden-Subventionierung des Ökostroms wirklich 40.000 zusätzliche Arbeitsplätze in Deutschland entstanden sind, bezweifeln die Hamburger Manager der Grundstoffindustrie. „Durch die Strompreiserhöhungen auf Grund des EEG sind wir angesichts des internationalen Wettbewerbs gezwungen, unsere Kosten weiter zu senken", sagt Marnette. „Der damit verbundene Arbeitsplatzabbau in der Industrie kann durch neue Arbeitsplätze im Bereich erneuerbare Energien nicht aufgefangen werden. Im Gegenteil, die Maßnahmen gefährden eine weit größere Zahl subventionsfreier Arbeitsplätze."