Der Handel an den Weltboersen hat in der abgelaufenen Woche
eines ganz deutlich gezeigt: der Markt hungert bereits lange
genug. Die Ergebnismeldung von Dell war nun wirklich nichts,
um Euphorie zu verbreiten, aber dennoch zogen die Weltbörsen
unisono im Gefolge der Meldung deutlich an. Dabei hatte das
Unternehmen lediglich bestaetigt, seine Prognosen erfüllen zu
können; also eine Art "Nicht-Gewinnwarnung" ausgesprochen.
Nach einem Jahr Baisse sind die Anleger offensichtlich sehr
bescheiden geworden. Erst am Freitag beruhigte sich der Markt
für Technologieaktien wieder und die Nasdaq gab fast den
gesamten Zugewinn der Dell-Zahlen wieder ab.
Japan hat mit Beginn des neuen Geschaeftsjahres auch einen
neuen Rettungsanker. Die von der Regierung als Krisenprogramm
verabschiedeten Massnahmen sind jedoch nur teilweise geeignet,
die Probleme des Landes zu loesen. Die Aktien in Tokio koennten
trotzdem einen kurzen Fruehling erleben. Ob selbiges auch für
die Wirtschaft des Landes gelten kann, müssen die naechsten
Wochen zeigen. Für den Moment deckt die Freude über die Kirsch-
bluete jedoch viele Bedenken der Verantwortlichen zu.
Deutschland erlebte die mittlerweile fuenfte Insolvenz am Neuen
Markt. Offenbar werden sich die Marktteilnehmer auch an
solche Bilder gewoehnen müssen. Außerdem feierte die
"Suenderbank" an der Deutschen Boerse Premiere. Alle Unternehmen,
die es nicht geschafft haben, ihre Unternehmenszahlen recht-
zeitig vorzulegen, muessen nun mit Sanktionen durch die Boerse
rechnen. Die Ausgestaltung dieser Strafe ist jedoch noch
unbekannt. Die Tatsache, dass sich insgesamt 30 Unternehmen des
Neuen Marktes auf dieser Liste finden, wirft einige sehr ernste
Fragen auf.
Erstens : macht eine Sanktion Sinn, vor der sich offensichtlich
10 0er Unternehmen nicht fuerchten ?
Zweitens : verfuegen diese Unternehmen ueberhaupt über ein
adaequates Rechnungswesen, um solche Zahlen termingerecht (und
korrekt !) vorlegen zu können ?
Drittens : erhoeht sich durch die Forderung nach zeitnaher
Berichterstattung wirklich die Sicherheit für Anleger ?
Insbesondere der zweite Punkt gibt Grund zur Sorge. Dass die
explodierenden Kurse des letzten Jahres eine Seifenblase waren,
hat wohl inzwischen jeder Anleger am Neuen Markt mehr oder
minder leidvoll erfahren. Dass die Groesse dieser Blase jedoch
vielfach auf geschaetzten und nicht belegbaren Rechnungen aus
unterqualifizierten Buchhaltungsabteilungen beruhte, wurde erst
mit dem Auftreten des Insolvenzverwalters bei einigen Unter-
nehmen deutlich. Dass diese Rechenschwäche einen so grossen
Teil des Marktes betrifft, laesst jedoch befuerchten, dass noch
immer Luft in der Blase sein koennte. Welchen Sinn machen denn
die Prognosen fue Umsatz und Gewinn eines Unternehmens, das
nicht einmal sagen kann, wieviel Umsatz und Gewinn im letzten
Jahr gemacht wurde?
eines ganz deutlich gezeigt: der Markt hungert bereits lange
genug. Die Ergebnismeldung von Dell war nun wirklich nichts,
um Euphorie zu verbreiten, aber dennoch zogen die Weltbörsen
unisono im Gefolge der Meldung deutlich an. Dabei hatte das
Unternehmen lediglich bestaetigt, seine Prognosen erfüllen zu
können; also eine Art "Nicht-Gewinnwarnung" ausgesprochen.
Nach einem Jahr Baisse sind die Anleger offensichtlich sehr
bescheiden geworden. Erst am Freitag beruhigte sich der Markt
für Technologieaktien wieder und die Nasdaq gab fast den
gesamten Zugewinn der Dell-Zahlen wieder ab.
Japan hat mit Beginn des neuen Geschaeftsjahres auch einen
neuen Rettungsanker. Die von der Regierung als Krisenprogramm
verabschiedeten Massnahmen sind jedoch nur teilweise geeignet,
die Probleme des Landes zu loesen. Die Aktien in Tokio koennten
trotzdem einen kurzen Fruehling erleben. Ob selbiges auch für
die Wirtschaft des Landes gelten kann, müssen die naechsten
Wochen zeigen. Für den Moment deckt die Freude über die Kirsch-
bluete jedoch viele Bedenken der Verantwortlichen zu.
Deutschland erlebte die mittlerweile fuenfte Insolvenz am Neuen
Markt. Offenbar werden sich die Marktteilnehmer auch an
solche Bilder gewoehnen müssen. Außerdem feierte die
"Suenderbank" an der Deutschen Boerse Premiere. Alle Unternehmen,
die es nicht geschafft haben, ihre Unternehmenszahlen recht-
zeitig vorzulegen, muessen nun mit Sanktionen durch die Boerse
rechnen. Die Ausgestaltung dieser Strafe ist jedoch noch
unbekannt. Die Tatsache, dass sich insgesamt 30 Unternehmen des
Neuen Marktes auf dieser Liste finden, wirft einige sehr ernste
Fragen auf.
Erstens : macht eine Sanktion Sinn, vor der sich offensichtlich
10 0er Unternehmen nicht fuerchten ?
Zweitens : verfuegen diese Unternehmen ueberhaupt über ein
adaequates Rechnungswesen, um solche Zahlen termingerecht (und
korrekt !) vorlegen zu können ?
Drittens : erhoeht sich durch die Forderung nach zeitnaher
Berichterstattung wirklich die Sicherheit für Anleger ?
Insbesondere der zweite Punkt gibt Grund zur Sorge. Dass die
explodierenden Kurse des letzten Jahres eine Seifenblase waren,
hat wohl inzwischen jeder Anleger am Neuen Markt mehr oder
minder leidvoll erfahren. Dass die Groesse dieser Blase jedoch
vielfach auf geschaetzten und nicht belegbaren Rechnungen aus
unterqualifizierten Buchhaltungsabteilungen beruhte, wurde erst
mit dem Auftreten des Insolvenzverwalters bei einigen Unter-
nehmen deutlich. Dass diese Rechenschwäche einen so grossen
Teil des Marktes betrifft, laesst jedoch befuerchten, dass noch
immer Luft in der Blase sein koennte. Welchen Sinn machen denn
die Prognosen fue Umsatz und Gewinn eines Unternehmens, das
nicht einmal sagen kann, wieviel Umsatz und Gewinn im letzten
Jahr gemacht wurde?