Dienstag, 30. September 2003
Intervention - Japan stützt US-Dollar
Nur zehn Tage nach dem Aufruf der sieben führenden Industrienationen (G7) zu flexibleren Wechselkursen hat Japan die Devisenmärkte mit einer Intervention überrascht und damit für kräftige Kursgewinne des Dollar gesorgt. Japans Regierung reagierte damit auf die jüngsten Kursgewinne der Landeswährung, die eine Gefahr für die japanische Exportwirtschaft darstellt.
Das japanische Finanzministerium habe am Dienstag über die US-Notenbank (Fed) Yen gegen Dollar verkauft, sagte ein Ministeriumsvertreter. Die Fed in New York wollte sich dazu nicht äußern. Es ist ausgesprochen unüblich, dass die New Yorker Fed im Auftrag ausländischer Zentralbanken in den Devisenmarkt eingreift. Unüblich ist auch, dass das japanische Finanzministerium eine Intervention noch am selben Tag bestätigt. Die Europäische Zentralbank (EZB) lehnte einen Kommentar zu den Äußerungen aus Tokio ab.
Es ist noch keine zwei Wochen her, dass die G7-Nationen, zu denen auch Japan gehört, in einer gemeinsamen Erklärung flexiblere Wechselkurse gefordert hatten. An den Märkten war dies als ein Signal an die Adresse Chinas und Japans aufgefasst worden, die künstliche Schwächung des Außenwerts ihrer Landeswährungen zu unterlassen. Beide Länder haben großes Interesse an einem starken Dollar, weil dies die Exportchancen ihrer Unternehmen auf dem Weltmarkt erhöht.
In Reaktion auf Interventionsspekulationen legte der Kurs des Dollar zum Yen deutlich zu. Am Abend (MESZ) notierte die US-Währung mit 111,56 Yen, nachdem sie zuvor auf ein Drei-Jahres-Tief von 110,12 Yen gefallen war. Der Euro-Kurs schnellte nach Aufkommen der Gerüchte über Zentralbankinterventionen auf Kurse über 1,17 Dollar hoch, ging dann aber binnen kurzer Zeit wieder um mehr als einen halben US-Cent zurück.
Devisenhändlern zufolge deutet die Aktion Japans darauf hin, dass die Regierung in Tokio die Märkte auf eine neue Kursmarke hinweisen möchte, unter die sie den Dollar nicht fallen lassen will. Bislang habe Japan sich darum bemüht, dass der Dollar nicht unter 115 Yen notiert. Da die US-Währung in diesem Monat aber deutlich unter dieser Marke gefallen sei, verteidige die Regierung in Tokio nun offenkundig die 110-Yen-Grenze.
Manche Experten werteten die japanische Intervention als klare Konterkarierung der G7-Vereinbarung. "Das macht die G7-Erklärung zur Farce ", sagte Neal Kimberley von der Bank of Tokyo-Mitsubishi in London. Nach Auffassung anderer Analysten lassen die Äußerungen aus dem japanischen Finanzministerium auch auf die Entschlossenheit der USA schließen, einen Kursverfall des Dollar zu verhindern.
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Intervention - Japan stützt US-Dollar
Nur zehn Tage nach dem Aufruf der sieben führenden Industrienationen (G7) zu flexibleren Wechselkursen hat Japan die Devisenmärkte mit einer Intervention überrascht und damit für kräftige Kursgewinne des Dollar gesorgt. Japans Regierung reagierte damit auf die jüngsten Kursgewinne der Landeswährung, die eine Gefahr für die japanische Exportwirtschaft darstellt.
Das japanische Finanzministerium habe am Dienstag über die US-Notenbank (Fed) Yen gegen Dollar verkauft, sagte ein Ministeriumsvertreter. Die Fed in New York wollte sich dazu nicht äußern. Es ist ausgesprochen unüblich, dass die New Yorker Fed im Auftrag ausländischer Zentralbanken in den Devisenmarkt eingreift. Unüblich ist auch, dass das japanische Finanzministerium eine Intervention noch am selben Tag bestätigt. Die Europäische Zentralbank (EZB) lehnte einen Kommentar zu den Äußerungen aus Tokio ab.
Es ist noch keine zwei Wochen her, dass die G7-Nationen, zu denen auch Japan gehört, in einer gemeinsamen Erklärung flexiblere Wechselkurse gefordert hatten. An den Märkten war dies als ein Signal an die Adresse Chinas und Japans aufgefasst worden, die künstliche Schwächung des Außenwerts ihrer Landeswährungen zu unterlassen. Beide Länder haben großes Interesse an einem starken Dollar, weil dies die Exportchancen ihrer Unternehmen auf dem Weltmarkt erhöht.
In Reaktion auf Interventionsspekulationen legte der Kurs des Dollar zum Yen deutlich zu. Am Abend (MESZ) notierte die US-Währung mit 111,56 Yen, nachdem sie zuvor auf ein Drei-Jahres-Tief von 110,12 Yen gefallen war. Der Euro-Kurs schnellte nach Aufkommen der Gerüchte über Zentralbankinterventionen auf Kurse über 1,17 Dollar hoch, ging dann aber binnen kurzer Zeit wieder um mehr als einen halben US-Cent zurück.
Devisenhändlern zufolge deutet die Aktion Japans darauf hin, dass die Regierung in Tokio die Märkte auf eine neue Kursmarke hinweisen möchte, unter die sie den Dollar nicht fallen lassen will. Bislang habe Japan sich darum bemüht, dass der Dollar nicht unter 115 Yen notiert. Da die US-Währung in diesem Monat aber deutlich unter dieser Marke gefallen sei, verteidige die Regierung in Tokio nun offenkundig die 110-Yen-Grenze.
Manche Experten werteten die japanische Intervention als klare Konterkarierung der G7-Vereinbarung. "Das macht die G7-Erklärung zur Farce ", sagte Neal Kimberley von der Bank of Tokyo-Mitsubishi in London. Nach Auffassung anderer Analysten lassen die Äußerungen aus dem japanischen Finanzministerium auch auf die Entschlossenheit der USA schließen, einen Kursverfall des Dollar zu verhindern.
