Wie weit stürzt Ariba

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klecks1:

Wie weit stürzt Ariba

 
06.03.01 03:21
-trotz Superzahlen- denn noch ab. Wird die geplante Übernahme nichz genutzt, um den Kurs zu drücken???????
klecks1:

H I L F E

 
06.03.01 08:20
BIN ICH DER EINZIGE, DER VOLLGEPACKT IST MIT ARIBA????
box1:

??????

 
06.03.01 08:21
Ich kaufe jetzt schon jeden dritten Tag nach und hoffe auf ein Ende des Sturzfluges. Es wird schon wieder Richtung Norden gehen. Kopf hoch ! Du bist nicht allein !!!

Grüsse
HUSSI:

ich bin vollgepackt ! hier mal was zum lesen für

 
06.03.01 08:26
den rest des boards: ist zwar nicht mehr ganz so aktuell, aber..
(einstandskurs übrigends 34€)

OptInvest GbR

Unternehmensbewertung / Aktien Research

ARIBA, Inc.

29.11.2000

Fundamentalanalyse

Die Ariba, Inc. ist einer der führenden Anbieter für Internet Business-to-Business Software und kann, neben dem Hauptkonkurrenten „CommerceOne“ als der Marktführer in diesem Segment angesehen werden. Haupt Anwendungsgebiet der Ariba Software ist das eProcurement zur Prozessoptimierung durch virtuelle Marktplätze. Ariba erwirtschaftete 1999e einen Umsatz von ca. 52 Mio. EUR bei einem negativen Ergebnis pro Aktie (EPS) von –0,24 EUR, was ein Rückgang des Verlustes von ca. 50% im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Obwohl CommerceOne ähnlich groß ist, im gleichen Markt agiert und eine nahezu äquivalente Wachstumsdynamik vorweisen kann, ist die Aktie der Ariba, Inc höher bewertet als die von CommerceOne. Der Grund dieser Tatsache ist in den unterschiedlichen Vertriebsstrategien der Unternehmen zu suchen: CommerceOne verlässt sich in einem viel höheren Masse als Ariba auf die durch die Software getätigten Umsätze und verdient daran durch Provisionen auf dem auf dem Marktplatz getätigten Umsatz mit. Ariba im Gegenzug generiert die Umsätze viel stärker aus den in jedem Fall fällig werdenden Lizenzgebühren für den Einsatz ihrer Software. Logische Konsequenz sind die höheren Ertragschancen bei CommerceOne – allerdings auch die enorme Unsicherheit beim Ausbleiben der erhofften Umsätze über die Software. Es ist allerdings zu bezweifeln ob dieser „Sicherheitsbonus“, den Ariba durch diese Tatsache erhält, eine dreifache Bewertung der Aktie rechtfertigt. Der Markt geht davon aus, dass der Konkurrenzkampf zwischen Ariba und CommerceOne, gemessen an den realisierten Projekten und der damit verbundenen Marktstellung, momentan von Ariba gewonnen wurde. Eine Zukunftsprognose kann dadurch allerdings in keinster Weise gegeben werden. Bei einem Vergleich der letzten beiden Geschäftsjahre ergibt sich ein Umsatzwachstum von ca. 442 % sowie ein Wachstum des Verlustes von 166 % auf –33.531 EUR und einem EBIT von –36.181 EUR. Es lässt sich also feststellen, dass Ariba ein gewaltiges Wachstumspotential vorweist und auch in den kommenden Jahren voraussichtlich nachhaltig bestätigen wird. Allerdings ist man in einem sehr frühen Stadium der Entwicklung und noch einige Gräben vom BEP (Break Even Point) entfernt, welcher 2000e erreicht werden soll. Bei einer Bilanzanalyse ist der Status Quo mit einer Eigenkapitalquote von über 70% und einem 1999er Verschuldungsgrad von unter 0,4 % ebenfalls als positiv zu bewerten. Die Planzahlen gehen von einem 2000er Umsatz von ca. 240 Mio. EUR bei 0,02 EUR/Aktie Gewinn sowie von einem 2001er Umsatz von 600 Mio. EUR bei 0,08 EUR/Aktie Gewinn aus. In der momentanen Trading Range der Aktie von Ariba von ca. 130-150 EUR ist der Wert jedoch bei einer Marktkapitalisierung von über 32 Mrd. EUR nicht nur drei mal höher als dessen Hauptkonkurrent bewertet: Dieses Bewertungsniveau der Aktie entspricht auch dem 51fachen des erwarteten 2001er Umsatzes. Aus den führenden Banking Häusern an der Wall Street ist kaum eine klare Meinung abzuleiten. Es existieren sowohl 12 Monats Kursziele von 200 EUR als auch Downgrades der Aktie. Fazit: Ariba ist mit Sicherheit ein extrem wachstumsstarker und für den spekulativen Anleger ein extrem chancenreicher B2B Marktteilnehmer, da sich aufgrund des Business Modells und des First Mover Advantages eine deutliche Abgrenzung zum Konkurrenten CommerceOne abzeichnet. Allerdings sollte die Aktie auf dem momentanen Bewertungsniveau sehr genau beobachtet werden. Sehr viel Spielraum kann für einen Kursausbruch nicht gegeben werden. Wir sehen in den kommenden 12 Monaten maximal Kurse i.H.v. ca. 170 EUR.

Umfeldanalyse

Ariba wurde im September 1996 von Keith Krach, Ed Kinsey und fünf weiteren Softwareexperten gegründet. Am 23. Juni 1999 ist Ariba an die Börse (Nasdaq) gegangen und hat seitdem eine trotz einiger Dellen überzeugende Kursentwicklung hingelegt. Ariba ist Spezialist für eProcurement, das heißt automatisierte Warenbestellung über das Internet im B2B-Segment. Branchenkenner bewerten Aribas Entwicklung von einem spezialisterten Softwareentwickler zu einem Dienstleister für die komplette Umwandlung des traditionellen Supply-Chain Managements einer Firma zu web basiertem eProcurement für sehr aussichtsreich. Immerhin können Unternehmen beim Umsteigen auf elektronische Orderwege zwischen 75 und 90 % der Auftragskosten (nicht Warenwert, sondern Kosten, die beim Orderprozeß entstehen) einsparen. Mit dieser Geschäftsidee ist Ariba natürlich nicht alleine: Der größte Wettbewerber ist Commerce One, aber auch die deutsche Firma Intershop kann zu den direkten Wettbewerbern gezählt werden. Dennoch ist Ariba m. E. der technologisch weltweit führende Anbieter mit einem exzellenten Management-Team, namhaften Partnern wie IBM und ITWO und seit kurzem auch der größten japanischen Internet-Holding Softbank. Ariba beschäftigt mehr als 1300 Mitarbeiter und hat damit das Stadium eines Start-Ups lange verlassen. Der starke Dollar muss allerdings als Wettbewerbsnachteil gegenüber nicht-amerikanischen Unternehmen gewertet werden, da Softwareinstallationen (Exporte) im Ausland teurer werden. Die wirtschaftliche Lage in den USA spielt für eCommerce Unternehmen nur eine untergeordnete Rolle, da dieser Sektor weitgehend unabhängig vom sonstigen Umfeld mit bis zu 100 % p.a. in den nächsten Jahren wachsen wird. Auf dem gegenwärtigen Kursniveau (145 Euro) ist ein Einstieg vertretbar - allerdings könnte ein zunehmender Eurokurs, wie er vom Autor erwartet wird, einem Investment auch kontraproduktiv entgegenwirken, da die Abrechnungswährung des Optinvest Euro ist.

Technische Analyse

Lang- und mittelfristige Faktoren: Seit 1999 befindet sich Ariba in einer langfristigen primären Aufwärtsbewegung. Der GD 200 wurde dreimal kurz, einmal im April, einmal Ende Mai und einmal Anfang Juni 2000 nach unten durchbrochen. Seit Juni lag der Kurs dann immer über dem GD 200. So erreichte der Kurs im September sein neues Allzeithoch bei 196 €, was innerhalb eines Jahres einen Kursgewinn von über 800% bedeutet. Kurzfristige Faktoren: Momentum: positiv; GD 38: neutral; Formationen: Neben dem beschriebenen langfristig primären Aufwärtstrend, stellt sich für mich derzeit keine erkennbare Formation dar. Fazit: Da sich der Kurs nach einem Zwischentief im Oktober wieder über dem GD 200 gefestigt hat und keine Umkehrformation zu erkennen ist, stufe ich die momentane Situation als günstig ein. Durchbricht der Kurs nun noch nachhaltig den GD 38 ist der Einstiegzeipunkt sehr günstig. Da der Kurs auch Ende Mai mehr als 20% unter den GD 200 sank, empfehle ich den SL 20% unterhalb des GD 200 anzusetzen. Der SL wird frei nachgezogen.

Fazit

Das 1996 gegründete Unternehmen ist eines der führenden und aussichtsreichsten Anbieter im B2B Sektor. Es hat sich trotz der starken Konkurrenz (z.B. CommerceOne oder Intershop) und mit Hilfe namhafter Partner eine führende Marktstellung erkämpft. Der Umsatz (2001) wird auf ca. 600 Mio. EUR geschätzt was bei derzeitigem Kursniveau ein KUV von 51 ergibt. Zu rechtfertigen ist dieses durch das enorme Marktwachstum der nächsten Jahre, wenngleich Ariba auch deutlich höher bewertet wird, wie seine Wettbewerber. Positiv ist sicherlich, dass das Unternehmen noch in diesem Jahr die Verlustzone verlassen wird. Abhängigkeiten von der US Wirtschaft sind nur begrenzt zu sehen, wenngleich sich indirekt der starke Dollar eher negativ auf das Unternehmen auswirkt. Jedoch wird dieser Effekt überlagert von einer negativen Kursentwicklung bei einer Stabiliesierung des Euro. Von der technischen Seite bestehen keine Bedenken, da sich ein langfristiger primärer Aufwärtstrend etabliert hat. Eine Änderung dieser Situation wird derzeit nicht erwartet. Der Kauf des Unternehmens kann eingeschränkt befürwortet werden. Die hohe Bewertung und das im Vergleich zu CommerceOne u. U. langfristig schlechtere Geschäftsmodell lassen jedoch keine enormen Kurszuwächse im Rahmen der nächsten 12 Monate erhoffen.

(C) copyright OptInvest GbR 2000
HUSSI:

das kuv von 51 hat sich ja mittlerweile relativie

 
06.03.01 08:35
rt!! nachdem der kurs innerhalb von 2 monaten knapp über 60 % eingebrochen ist.
gruß hussi
KOHLHAAS II:

klecks1 - Du bist nicht allein, aber ich weiß auch

 
06.03.01 08:37
nicht was man machen soll.
Der Kurs von Ariba sinkt nun täglich und ich befürchte schon, daß Ariba wie cmgi abstürzen wird. - Hoffentlich nicht.
Ich bin ratlos. - Weg damit und hoffen, daß man sie billiger wieder zurückkaufen kann oder halten, zittern und hoffen, daß es bald wieder aufwärts geht.
Vielleicht hat ein ARIVA-Star einen Tipp für unsere ARIBA-Sorgen.
Gruß KHII
HUSSI:

zumindestens die analysten sind sich einig

 
06.03.01 08:43
zwar ein leichter rückgang von strong buy auf moderate buy, aber...  

Ariba Inc (NASDAQ: ARBA)  
Sector:  Technology Industry: Computer Services  (0 new highs today)
Symbol  Last  Time  Change  %Change  High  Low  Volume  Vol %Change  Member Recommendations  
         
ARBA  14.31  6:37PM  -0.25  -1.72%  15.28  14.00  9,887,700  51.49%  442 Long/ 23 Short  
 

Recommendation Summary Recent 4 Weeks* 8 Weeks* 12 Weeks*
(1) Strong Buy 10 12 18 19
(2) Moderate Buy 23 21 18 18
(3) Hold  7 7 4 3
(4) Moderate Sell 0 0 0 0
(5) Strong Sell  0 0 0 0
Average Rating 1.82 1.77 1.56 1.50
*Denotes Past Estimates  

Recommendation Detail* Rating Previous Date
Thomas Weisel Buy Strong Buy Mar 05, 2001
Banc of America Sec Buy Strong Buy Mar 02, 2001
Goldman Sachs Mkt Outperform Recomm List Mar 02, 2001
Dresdner Klnwrt Bnsn Buy Add Jan 30, 2001
Lehman Brothers Buy Mkt Perform Jan 30, 2001
CIBC Wrld Mkts Buy Strong Buy Jan 19, 2001
Adams Harkness Mkt Perform Buy Jan 16, 2001
ABN AMRO Add Buy Jan 12, 2001
SG Cowen Buy Strong Buy Jan 12, 2001
Wasserstein Perella Hold Buy Jan 12, 2001
Friedman Billings Accumulate Buy Jan 12, 2001
Deutsche Bc Alex. Br Buy Strong Buy Jan 12, 2001
Robinson Humphrey Neutral Outperform Jan 12, 2001
First Analysis Sec Accumulate Strong Buy Jan 12, 2001
Lehman Brothers Neutral No Analyst Data Dec 12, 2000
Goldman Sachs Recomm List No Analyst Data Dec 07, 2000
Prudential Accumulate Strong Buy Dec 01, 2000
Wedbush Morgan Buy No Analyst Data Nov 29, 2000

Wit SoundView Hold Buy Nov 27, 2000
USB Piper Jaffray Buy No Analyst Data Oct 16, 2000
Legg Mason Buy No Analyst Data Oct 06, 2000
First Analysis Sec Accumulate No Analyst Data Sep 07, 2000
Salomon Smth Brny Neutral No Analyst Data Sep 05, 2000
ING Barings Buy No Analyst Data Aug 23, 2000
Bear Stearns Buy No Analyst Data Aug 22, 2000
Sands Brothers Buy Strong Buy Aug 17, 2000
Jefferies & Co Hold No Analyst Data Aug 09, 2000
Robinson Humphrey Outperform No Analyst Data Aug 04, 2000
Prudential Strong Buy Accumulate Jul 13, 2000
Mrgn Stnly Dn Wttr Strong Buy Outperform Jul 13, 2000
Robertson Stephens Buy No Analyst Data Jun 06, 2000
ABN AMRO Buy No Analyst Data May 25, 2000
UBS Warburg Buy No Analyst Data May 17, 2000
Stephens Inc Mkt Outperform No Analyst Data Apr 04, 2000
Needham & Co Strong Buy No Analyst Data Mar 31, 2000
Prudential Accumulate Strong Buy Mar 31, 2000
JP Morgan Buy No Analyst Data Mar 08, 2000
Salomon Smth Brny Buy No Analyst Data Feb 09, 2000
JC Bradford Buy No Analyst Data Feb 04, 2000
Banc of America Sec Strong Buy Buy Jan 26, 2000
Deutsche Bc Alex. Br Strong Buy Buy Dec 17, 1999
Bear Stearns Neutral No Analyst Data Dec 09, 1999
Friedman Billings Buy No Analyst Data Dec 09, 1999
Banc of America Sec Buy No Analyst Data Dec 09, 1999
Sands Bros Buy No Analyst Data Dec 01, 1999
First Union Sec Buy No Analyst Data Nov 30, 1999
SG Cowen Strong Buy Buy Nov 15, 1999
SoundView Tech Buy No Analyst Data Oct 25, 1999
CSFB Buy No Analyst Data Sep 24, 1999
Prudential Hold No Analyst Data Sep 22, 1999
Adams Harkness Accumulate No Analyst Data Sep 22, 1999
SG Cowen Buy No Analyst Data Sep 08, 1999
Hambrecht & Quist Buy No Analyst Data Aug 11, 1999
Deutsche Bc Alex. Br Buy No Analyst Data Jul 21, 1999
Mrgn Stnly Dn Wttr Outperform No Analyst Data Jul 20, 1999
Merrill Lynch NT Accum/LT Buy No Analyst Data Jul 19, 1999
Dain Rauscher Wessels Strong Buy No Analyst Data Jul 19, 1999

KOHLHAAS II:

Trau keinem ANALysten. - Neue Börsenregel. o.T.

 
06.03.01 08:48
Slash:

Commerce One gehts ja auch nicht besser

 
06.03.01 08:58
bin bei 29,30 rein, nachdem alle hirnlosen Analysten empfehlungen ausgesprochen haben heute hab ich sie immer noch. Der ganze Softwaremarkt ist im Eimer.Ich denke das ich heute den beginn der Nasdaq abwarte. Wenn Kursverlust, dann weg mit dem Scheiß.

Gruß slash
HUSSI:

@ kohlhaas : weiß ich , aber ob se sich direkt

 
06.03.01 09:02
alle verschworen haben?? glaube kaum
gruß hussi
HUSSI:

und noch was :

 
06.03.01 09:23

Ariba: Hase und Igel?

05.03.2001
Aktuelles Urteil: spekulativ kaufen (zuvor: übergewichten)
Letztes Update: 15.01.2001

Aktueller Kurs: 14,56 USD
Marktkapitalisierung: 3,7 Mrd. USD

KGV 2001/2002: 52 / 28
KUV 2001/2002: 4,1 / 2,8

Es sind gleich zwei Probleme, die aus unserer Sicht den Aktienkurs von Ariba immer mehr unter Druck setzen. Zum einen spielen natürlich die allgemeinen Rezessionsängste eine wichtige Rolle. Die Gewinnwarnung von Oracle in der letzten Woche hat bewiesen, daß auch große Unternehmen mit hochkarätiger Kundenstruktur von dem Konjunktureinbruch nicht verschont werden. Insofern erscheint es als angemessen, die kurz- und mittelfristigen Prognosen zur Entwicklung von Umsatz und Gewinn auch bei Ariba zu senken.

Wäre dies aber das ganze Problem, würden wir die Aktie auf dem erreichten Kursniveau eher kaufen wollen, als sie abzustufen. Schwerer wiegt eine andere Sorge. Die Entwicklung des B2B-Marktes war immer sehr dynamisch. Wir haben den Eindruck, daß es Ariba zunehmend schwerer fällt, mit dieser Dynamik Schritt zu halten. Schneller als allgemein erwartet wurde, verschiebt sich die Perspektive beim B2B von der Beschaffung indirekter Güter, dem einfachen E-Procurement, zum komplexen Supply-Chain-Management (SCM).

Ariba ist hier in eine strategische Klemme geraten. Während das Unternehmen beim E-Procurement über ganz hervorragende Produkte verfügt, stand es beim Thema SCM bis eben nackt da. Dies war solange gut zu verkraften, wie die Gesellschaft aufgrund der Partnerschaft mit I2 auf deren führendes SCM-Know-how zurückgreifen konnte. In dieser Partnerschaft kriselte es allerdings schon seit einiger Zeit und nun hat Ariba diese auch offiziell für beendet erklärt. Wir haben allerdings den Eindruck, daß nicht Ariba I2 sondern I2 Ariba vor die Tür gesetzt hat. Schließlich hätte Ariba den SCM-Experten derzeit mehr gebraucht, als andersherum. Und zwar noch genau solange, bis das Unternehmen die technologische Lücke bei den eigenen Produkten einigermaßen gefüllt hätte. Genau dies ist nun nicht mehr möglich. Ariba steht allein da - ohne adäquates SCM-Produkt.



Die Übernahme von Agile löst die Probleme nicht

Ariba hat zwar Ende Januar die Übernahme des Senkrechtstarters Agile für (nach damaligen Kursen) ca. 2,4 Milliarden USD in Aktien angekündigt, um sich SCM-Know-how zu beschaffen, allerdings ist damit nach unserer Einschätzung gerade der erste Schritt gemacht – und dieser war schon sehr, sehr teuer. Agiles Kernprodukt, Anywhere, ist weit davon entfernt, eine vollständige SCM-Lösung zu sein. Es handelt sich im wesentlichen um ein Realtime-Verwaltungstool für eine Produkt-Stückliste, mit dem Änderungen im Produktionsprozeß unter Einbindung der betroffenen Zulieferer gemanagt werden können. Diese Funktionalität ist zweifellos von enormer Bedeutung und Agile hat zumindest in der High-Tech-Industrie ihr Können unter Beweis gestellt. Zu einer wirklichen SCM-Lösung fehlen aber noch mindestens Funktionen wie collaborativ design, order management, analysis und logistics.

Während I2 dieses Know-how im eigenen Haus zur Verfügung steht, kann Commerce One in dieser Beziehung auf die Technologie des starken Partners SAP zurückgreifen. Ariba aber ist auf sich selbst gestellt und muß:

1.) verschiedene Technologien integrieren

Die Übernahmen von Tradex und SupplierMarket aus dem vergangenen Jahr sind technologisch noch immer nicht voll integriert – jetzt kommt die komplexe Agile-Software noch hinzu.

2.) zahlreiche weitere Funktionen zur Verfügung stellen

Ariba fehlt, wie bereits ausgeführt, noch viel an einer vollständigen SCM-Plattform. Weitere Akquisitionen sind mit dem gegenwärtigen Aktienkurs kaum möglich. Fraglich ist aber auch, ob die Integration weiterer Fremdsoftware überhaupt gelingen würde. Die Funktionen organisch zu entwickeln dauert andererseits sehr lange.

3.) gegen SAP und I2 beim Vertrieb punkten

Hier besteht ein erhebliches Problem. Während E-Procurement eine eher einfache Zusatzfunktion ist, die man auch von einem jungen Unternehmen einkauft, ist die Beschaffung direkter Güter bzw. SCM von überragender Bedeutung. Software für solche Funktionen kauft man daher gern von einem strategischen Partner – und da haben Traditionsunternehmen wie I2 und insbesondere SAP im Vertrieb einfach Vorteile.


Fazit

Ariba versucht den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden und über das reine E-Procurement hinaus zu wachsen. Die Übernahme von Agile war zwar ein erster Schritt, aber eben nicht mehr. Die Allianz mit I2 wurde endgültig zu Grabe getragen und so steht Ariba nun ohne starken Partner und hinreichendes SCM-Know-how da. Ob das Unternehmen diese Lücke schnell genug füllen kann, erscheint zweifelhaft. Weitere Übernahmen werden mit dem sinkenden Aktienkurs immer schwerer finanzierbar. Die Technologie im eigenen Haus zu entwickeln erfordert zu viel Zeit. Insgesamt hat sich die strategische Position von Ariba verschlechtert. Wir reduzieren unsere Empfehlung daher auf spekulativ kaufen.

Sepp Ludwig Gramann

© 2001 Performaxx  
tetsuo:

Ariba strategisch schwach?

 
06.03.01 09:47
Hi, ich möchte mal zur diskussion stellen, ob Ariba nicht
relativ strategisch schwach dasteht!

1) die Kooperation mit I2 und IBM hat Risse, I2 will in Aribas
Domain wildern, dies hat I2 bereits vor 6 Jahren bei SAP
erfolgreich durchgezogen und ist jetzt einer der schärfsten Konkurrenten
von SAP.

2) Ariba, wie auch der ganzen Kooperation IBM/I2/Ariba fehlt das
Back-Office, das liefert IBM nicht, und I2 hat nur Kernkompetenz in Supply
Chain Management und Integration (SCM Hubs).

3) SAP-CMRC bieten back-office (SAP), front office (beide),
B2B integration, e-procurement, CRM (SAP), marketplaces (SAP, CMRC).
Das ist ein one-stop-shop (full dot stop).

Konsequenterweise halte ich CMRC, bin aber auch von dem Einbruch
überrascht worden. Ohne SAP wäre CMRC für mich auch kein Kauf gewesen.
Wer es etwas ruhiger will, der kann auch gleich SAP kaufen, bei
CMRC kauft er mehr Risiko und Potenzial.

:) Tetsuo
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