Wer das Neue Jahr gesund beginnen will, der sollte nach Auskunft britischer Forscher mit Rotwein anstoßen. Ein biochemischer Prozess erklärt, warum Herz-Kreislauferkrankungen in Frankreich viel geringer sind als in anderen Ländern. Seit Jahren wird dies in Zusammenhang mit dem höheren Rotweinkonsum gebracht.
Roger Corder von der Queen Mary Universität in London untersuchte die biochemische Wirkung der so genannten Polyphenole, die schon lange als gesunde Stoffe im Rotwein gelten. Extrakte mit diesen Stoffen, die aus den Häuten der roten Beeren stammen, hemmen in Zellkulturen die Produktion des Stoffes Endothelin-1, der die Gefäße verengt. Seine Überproduktion gilt als einer der Schlüsselfaktoren für Arteriosklerose, heißt es in der aktuellen Ausgabe der britischen Zeitschrift „Nature“.
Bereits im April diesen Jahres hatte das Journal der Amerikanischen Ärztegesellschaft (JAMA) berichtet, dass ein Glas Wein am Abend nicht nur das Herz schützt, sondern auch das Leben nach einem Herzinfarkt verlängert. Es verringert das Risiko, in den ersten vier Jahren nach einem Infarkt zu sterben, um rund 30 Prozent. Im Vergleich zu abstinenten Infarkt-Patienten reduziert ein Glas täglich das Risiko um 21 Prozent.
Dass die gute Gesundheit von Weintrinkern möglicherweise nicht auf dem Rebensaft an sich basiert, legt eine Studie in Dänemark nahe. Im Vergleich zur durchschnittlichen Bevölkerung waren Weintrinker klüger, reicher und besser gebildet – alles Eigenschaften, die in der Regel eine bessere Fitness zur Folge haben. „Personen mit hohem Intelligenzquotienten, hohem sozio-ökonomischen Status und hoher Bildung sind in der Regel gesünder als Menschen ohne diese Eigenschaften“, erklärte June Reinisch vom Kinsey Institute an der Universität von Indiana, eine der Autoren der Studie.