West LB mit massiven Problemen?

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Kicky:

West LB mit massiven Problemen?

 
04.06.03 17:34
www.economist.com/business/displayStory.cfm?story_id=1812092
ein Star fällt-Robin Sanders  ....
Earlier this month her employer, WestLB, a regional state-owned German bank, sharply increased its bad-debt provisions to euro1.9 billion ($2.2 billion), thanks not least to a euro400m rise in provisions at the unit run by Ms Saunders.
How many other deals fit the bill is equally unclear. Ms Saunders has pulled off many a deal termed “risky” by competitors, but it was sometimes others that took the most risk. Her group was responsible for arranging the deal that enabled Philip Green, an acquisitive retailer, to buy BHS, a department-store chain, although the two later failed to buy Marks & Spencer, another retailer also down on its luck. Ms Saunders sits on the BHS board and receives handsome dividends. Ms Saunders was also responsible for raising the funds needed to rescue Formula One's $1.4 billion bond issue in 1998. Her employers are still saddled with perhaps $700m of the bonds. She also put together a deal to fund the redevelopment of London's Wembley Stadium.

It is the firms in which WestLB retains sizeable stakes that are attracting the greatest scrutiny. It owns around one-fifth of Pubmaster, a pub chain, and most of Kyndal International, a spirits chain. The debt for the latter still sits on its books; the latest shenanigans mean it is likely to stay there. In March, WestLB also bought Odeon cinemas for a princely £431m ($682m), most of which also languishes on the German bank's balance sheet. ....

Kicky:

die Hintergründe von Sengeras Rücktritt

 
23.06.03 23:07
SZ vom 24.06.2003) — An Warnzeichen hatte es intern nicht gefehlt. Zumindest diejenigen, die von Umfang und Umständen der Deals wussten, die Robin Saunders für die Westdeutsche Landesbank (WestLB) abwickelte, hätten erkennen können, dass in der Londoner WestLB-Einheit für das Investment-Banking die Worte „kaufmännische Vorsicht“ sehr klein geschrieben wurden.



Geblendet

Es galt offenbar das Prinzip, irgendwie werde schon alles gut gehen. Manche Mitarbeiter der Bank hatten, heißt es in London, auch gewarnt. Aber das Gefühl, plötzlich zu den ganz wichtigen Finanzhäusern Europas zu gehören, ein paar erfolgreiche Geschäfte gemacht zu haben und der Glanz der Star-Mitarbeiterin Robin Saunders blendeten offenkundig auch die WestLB-Spitze.

Es ist ein ganz kleiner Bereich, der zum Zentrum des Skandals um die riesigen Verluste gehört: Die Einheit „Haupt-Finanzierungen“ in London beschäftigt nur rund 30 Mitarbeiter, und an ihrer Spitze steht die 40-jährige amerikanische Bankerin Saunders.

Sie baute diesen Bereich mehr oder weniger um sich herum auf, als die WestLB sie 1998 von der Deutschen Bank abgeworben hatte. An Vertrauensvorschuss Saunders gegenüber hat es die Bank nicht fehlen lassen. Denn die Frau, da sind sich alle einig, ist eine begnadete Verkäuferin. Und dass ihr blonder Kopf daneben noch wirkt wie die Antwort der Londoner City auf Claudia Schiffer, hat ihr im Kreise der gesetzten Banken-Herren die Überzeugungsarbeit vielleicht auch ein bisschen leichter gemacht.

Die Grundidee Saunders und ihres Bereichs ist einfach: Die Bank kauft ein Unternehmen und finanziert den Kaufpreis durch die Ausgabe von Anleihen; diese festverzinslichen Wertpapiere werden durch die laufenden Einnahmen des Unternehmens besichert. Damit schiebt der Unternehmenskäufer – also die Bank – viele Risiken auf die Anleihen-Käufer. Nach dieser „Umstrukturierung“ verkauft man das Unternehmen mit Gewinn weiter.



Einkaufsfreudig

Das Risiko eines solchen Geschäfts liegt nicht nur darin, dass die Bank das Unternehmen nach der Umstrukturierung tatsächlich gewinnbringend los wird, sondern auch darin, dass sie Käufer für solche Anleihen findet. Saunders pflegte auf die Frage nach den Risiken bis vor kurzem zu antworten, sie habe in ihren 18 Jahren als Bankerin noch nie einen Verlust gemacht.

Ob die Rechnung tatsächlich aufgeht, stellt sich bei solchen Geschäften oft erst nach mehreren Jahren heraus. In der Zwischenzeit kann die Bank beispielsweise die Anleihen so bilanzieren, als würden sie zu einem guten Kurs einen Käufer finden.

Schnell allerdings hatte sich etwa bei dem Metallhandelskonzern RBG herausgestellt, dass die Bank jungen Hochstaplern auf den Leim gegangen war. Inwieweit Saunders persönlich in das 200-Millionen-Euro-Debakel verwickelt war, wurde nie ganz klar.

Vor Saunders Einkaufsfreude war offenbar nichts sicher. Einmal wollte sie im Namen der WestLB das gesamte britische Schienennetz übernehmen, ein anderes Mal beinahe das gesamte britische Telefon-Netz. Selbst beim ersten großen Saunders-Coup – es ging um die Finanzierung des Formel 1-Rennzirkus – hat die WestLB nie offiziell mitgeteilt, auf welchem Teil der Anleihen sie sitzen geblieben ist.

Zum größten Desaster bislang ist es freilich bei einem Fall gekommen, den Robin Saunders möglicherweise gar nicht selbst eingefädelt hat, sondern eher ausbaden musste: Das britische Unternehmen Box Clever, bei dem sich die WestLB bereits seit 1999 engagiert hatte, gilt mittlerweile als sanierungsbedürftig. Es bescherte der Bank einen so genannten Wertberichtigungsbedarf von über 400 Millionen Euro. Ob dieses Geld endgültig in den Sand gesetzt ist, weiß niemand, aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch.

Aus dem Kreis der nordrhein-westfälischen WestLB-Eigner ist vor allem auch Unmut darüber zu hören, dass Saunders persönlich bei all den Geschäften, welche die Bank nun viel Geld kosten, richtig reich geworden ist.

und Sengera:
www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/287/13274/
Engen Kontakt zu den Sparkassen im Rheinland und in Westfalen hat Sengera schon als einfaches Vorstandsmitglied nie gesucht. Viel lieber zog es ihn nach London, wo das Investmentgeschäft der Bank zu Hause war. Deren Aktivitäten trieb er voran – lange Zeit mit gutem Erfolg.

Denn über viele Jahre war das Londoner Geschäft ein wichtiger Ertragsbringer für die WestLB. Zwar murrte so mancher Sparkassen-Vertreter, das öffentlich-rechtliche Spitzeninstitut entferne sich immer mehr von der Basis. Aber solange die Gewinne im Ausland sprudelten, verhallte die Kritik ungehört.

Anfang Mai wendete sich das Blatt. Pleiten und Pannen hatten sich bei der WestLB dermaßen angehäuft, dass die Bilanz im Jahr 2002 einen Verlust von 1,7 Milliarden Euro aufwies. Verantwortlich dafür waren vor allem Fehlschläge im Investmentbanking, darunter ein missglücktes Geschäft mit der britischen Leasingfirma Boxclever.

Dieser Fall brachte das Fass nun zum Überlaufen. Kritiker vor allem aus dem Sparkassenlager bemängelten die Risikokontrolle in der Bank. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht veranlasste eine Sonderprüfung des Geschäfts mit Boxclever. Das Ergebnis war für Sengera niederschmetternd: Die Aufsichtsbehörde stellte seine Eignung als Leiter der Bank in Frage.
big lebowsky:

Ein Argument fehlt:

 
23.06.03 23:10
Nach weniger als zwei Jahren im Amt mit gut 3.5 Mio Euro abgefunden worden.So zumindest das Heutemgazin.
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