Wer erschoß John F. Kennedy?
Je stärker ein Tod die Gesellschaft in ihren Grundfesten erschüttert, umso mehr Verschwörungstheorien gibt es dazu. Es kann schließlich nicht sein, dass ein Hoffnungsträger, ein charismatischer Frauenschwarm und das Idol einer Generation einfach so aus dem Leben scheidet, erschossen von einem irren Einzeltäter namens Lee Harvey Oswald. Da muss, wenn schon, mindestens ein Komplott des CIA, des KGB, zumindest der Mafia dahinter stecken. Die Verschwörungstheorien zum Tod von John F. Kennedy füllen ganze Bücher.
Am 22. November 1963 wollte Abraham Zapruder ein kleineres historisches Ereignis filmen - die Fahrt des Präsidenten der Vereinigten Staaten durch Dallas. Stattdessen filmte er den spektakulärsten Mordfall der jüngeren amerikanischen Geschichte. Millionen Male wurde der Kurzfilm Bild für Bild angeschaut, analysiert und versucht, das Unbegreifbare zu begreifen.
Entscheidend war dabei insbesondere eine Sequenz von wenigen Millisekunden. Im Zapruder-Film sieht man, wie Kennedys Kopf nach dem letzten Schuß zurückgeworfen wird. Den Gesetzen der Physik zufolge müsste daher das Geschoß von vorne gekommen sei, anstatt von hinten, wo Harvey am Fenster des Texas School Book Depository stand. Dennoch erklärte die den Mordfall untersuchende Warren-Kommission Harvey zum Einzeltäter, der aus eigenem Antrieb gehandelt haben soll.
Das Gesetz von Newton, wonach sich ein beschossenes Objekt in die gleiche Richtung bewegt wie das Geschoss, treffe nur auf unbelebte Objekte zu. Menschliche Körper dagegen könnten durch innere neurologische Spasmen in jede beliebige Richtung zucken.
Und doch blieben Zweifel. Mehrere Zeugenaussagen unterstützten die These, die Schüsse seien von vorn, vom Grashügel, gekommen. Da Lee Harvey Oswald kurz nach seiner Festnahme selber vom Nachtclubbesitzer Jack Ruby erschossen wurde - der ebenfalls aus eigenem Antrieb gehandelt haben soll -, konnten einige Fragen nie vollständig geklärt werden.
Der Umbrella-Mann
Die Verschwörungstheoretiker stießen sich besonders an folgenden Punkten: Zwei Sekunden, bevor der erste Schuß fiel, spannte ein Mann in der Menge einen Schirm auf. Dabei war der 22. November 1963 in Dallas ein sonniger Tag ohne das geringste Anzeichen von Regen. Viele Verschwörungstheoretiker glauben, dass dieser Mann damit dem Schützen das Zeichen zum Feuern gab.
Es gab sogar die Vermutung, dass es sich bei dem Regenschirm um eine Geheimwaffe gehandelt habe, mit der ein lähmender Giftpfeil auf Kennedy geschossen wurde. Ein CIA-Waffenentwickler hatte 1975 vor dem Geheimdienstausschuß des Senats erklärt, eine solche Waffe entwickelt zu haben. Laut seiner Aussage wurde sie allerdings nur in Menschenmengen mit geöffneten Schirmen verwendet, um kein Aufsehen zu erregen.
Die drei Tramps
Auf dem Grashügel wurden drei offensichtlich Obdachlose gesehen. Laut Polizeiaussagen wurden diese Männer verhört, identifiziert und wieder freigelassen, da keine Beweise gegen sie vorlagen. Verschwörungstheoretiker behaupten, dass sich anhand eines Fotos der drei zumindest zwei als Agenten der CIA identifizieren ließen. Einer davon soll Howard Hunt gewesen sein, der 1972 wegen Machenschaften im Zuge der "Watergate"- Affäre verurteilt wurde.
Insgesamt sind die Theorien zu JFK und die vermeintlichen Beweise fast unüberschaubar, die meisten zielen jedoch darauf ab, dass Kennedy - aus welchen Gründen auch immer - vom CIA ermordet wurde.
Die abwegigste und geheimnisvollste Verschwörungstheorie besagt jedoch: Kennedy mußte sterben, weil er im Jahr 1960 gewählt wurde. Denn seit 1840 starb jeder amerikanische Präsident, dessen Wahl in ein gerades Zehner-Jahr fiel, während seiner Amtszeit - entweder ebenfalls durch eine Kugel ( Abraham Lincoln, gewählt 1860, James Garfield, gewählt 1880, William McKinley, gewählt 1900), oder durch Krankheit ( Warren G. Harding, gewählt 1920, starb an Herzinfarkt, Franklin D. Roosevelt, zum dritten Mal gewählt 1940, an Kinderlähmung).
Einzige Ausnahme war Ronald Reagan, gewählt 1980, der ein Attentat überlebte - er wurde in der Nähe eines Krankenhauses angeschossen. Man kann für George W. Bush, gewählt 2000, nur hoffen, dass damit das mysteriöse Gesetz der Serie gebrochen wurde
Je stärker ein Tod die Gesellschaft in ihren Grundfesten erschüttert, umso mehr Verschwörungstheorien gibt es dazu. Es kann schließlich nicht sein, dass ein Hoffnungsträger, ein charismatischer Frauenschwarm und das Idol einer Generation einfach so aus dem Leben scheidet, erschossen von einem irren Einzeltäter namens Lee Harvey Oswald. Da muss, wenn schon, mindestens ein Komplott des CIA, des KGB, zumindest der Mafia dahinter stecken. Die Verschwörungstheorien zum Tod von John F. Kennedy füllen ganze Bücher.
Am 22. November 1963 wollte Abraham Zapruder ein kleineres historisches Ereignis filmen - die Fahrt des Präsidenten der Vereinigten Staaten durch Dallas. Stattdessen filmte er den spektakulärsten Mordfall der jüngeren amerikanischen Geschichte. Millionen Male wurde der Kurzfilm Bild für Bild angeschaut, analysiert und versucht, das Unbegreifbare zu begreifen.
Entscheidend war dabei insbesondere eine Sequenz von wenigen Millisekunden. Im Zapruder-Film sieht man, wie Kennedys Kopf nach dem letzten Schuß zurückgeworfen wird. Den Gesetzen der Physik zufolge müsste daher das Geschoß von vorne gekommen sei, anstatt von hinten, wo Harvey am Fenster des Texas School Book Depository stand. Dennoch erklärte die den Mordfall untersuchende Warren-Kommission Harvey zum Einzeltäter, der aus eigenem Antrieb gehandelt haben soll.
Das Gesetz von Newton, wonach sich ein beschossenes Objekt in die gleiche Richtung bewegt wie das Geschoss, treffe nur auf unbelebte Objekte zu. Menschliche Körper dagegen könnten durch innere neurologische Spasmen in jede beliebige Richtung zucken.
Und doch blieben Zweifel. Mehrere Zeugenaussagen unterstützten die These, die Schüsse seien von vorn, vom Grashügel, gekommen. Da Lee Harvey Oswald kurz nach seiner Festnahme selber vom Nachtclubbesitzer Jack Ruby erschossen wurde - der ebenfalls aus eigenem Antrieb gehandelt haben soll -, konnten einige Fragen nie vollständig geklärt werden.
Der Umbrella-Mann
Die Verschwörungstheoretiker stießen sich besonders an folgenden Punkten: Zwei Sekunden, bevor der erste Schuß fiel, spannte ein Mann in der Menge einen Schirm auf. Dabei war der 22. November 1963 in Dallas ein sonniger Tag ohne das geringste Anzeichen von Regen. Viele Verschwörungstheoretiker glauben, dass dieser Mann damit dem Schützen das Zeichen zum Feuern gab.
Es gab sogar die Vermutung, dass es sich bei dem Regenschirm um eine Geheimwaffe gehandelt habe, mit der ein lähmender Giftpfeil auf Kennedy geschossen wurde. Ein CIA-Waffenentwickler hatte 1975 vor dem Geheimdienstausschuß des Senats erklärt, eine solche Waffe entwickelt zu haben. Laut seiner Aussage wurde sie allerdings nur in Menschenmengen mit geöffneten Schirmen verwendet, um kein Aufsehen zu erregen.
Die drei Tramps
Auf dem Grashügel wurden drei offensichtlich Obdachlose gesehen. Laut Polizeiaussagen wurden diese Männer verhört, identifiziert und wieder freigelassen, da keine Beweise gegen sie vorlagen. Verschwörungstheoretiker behaupten, dass sich anhand eines Fotos der drei zumindest zwei als Agenten der CIA identifizieren ließen. Einer davon soll Howard Hunt gewesen sein, der 1972 wegen Machenschaften im Zuge der "Watergate"- Affäre verurteilt wurde.
Insgesamt sind die Theorien zu JFK und die vermeintlichen Beweise fast unüberschaubar, die meisten zielen jedoch darauf ab, dass Kennedy - aus welchen Gründen auch immer - vom CIA ermordet wurde.
Die abwegigste und geheimnisvollste Verschwörungstheorie besagt jedoch: Kennedy mußte sterben, weil er im Jahr 1960 gewählt wurde. Denn seit 1840 starb jeder amerikanische Präsident, dessen Wahl in ein gerades Zehner-Jahr fiel, während seiner Amtszeit - entweder ebenfalls durch eine Kugel ( Abraham Lincoln, gewählt 1860, James Garfield, gewählt 1880, William McKinley, gewählt 1900), oder durch Krankheit ( Warren G. Harding, gewählt 1920, starb an Herzinfarkt, Franklin D. Roosevelt, zum dritten Mal gewählt 1940, an Kinderlähmung).
Einzige Ausnahme war Ronald Reagan, gewählt 1980, der ein Attentat überlebte - er wurde in der Nähe eines Krankenhauses angeschossen. Man kann für George W. Bush, gewählt 2000, nur hoffen, dass damit das mysteriöse Gesetz der Serie gebrochen wurde