Wenn Bullen zu Bären werden ;-(((

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Wenn Bullen zu Bären werden ;-(((

 
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ftd.de, Di, 6.8.2002, 2:00  
Strategie: Wenn Bullen zu Bären werden
Von Christopher Nachtweh

Noch im März glaubten 80 Prozent der Experten nicht an einen Double Dip. Jetzt nimmt die Zahl der Pessimisten zu.

Der Double Dip ist da. Zumindest in den Exzerpten der Experten macht das Wort vom erneuten Abtauchen der Konjunktur wieder die Runde. Zwar stimmen die Daten des ersten Halbjahres besonders der US-Ökonomie zuversichtlich. Nicht von ungefähr glaubten noch im März 80 Prozent der Strategen und Volkswirte nicht an ein solches Szenario. Doch jüngste Zahlen bereiten nun selbst manchem Optimisten Sorgenfalten

So sagt Ed Yardeni, Chefstratege bei Prudential Financial, der noch bis vor kurzem voller Zuversicht war: "Durch den aktuellen Rückgang bei den Bestellungen von Ausrüstungsgütern besteht nun das Risiko, dass sich die Vorwegnahme eines Double Dip durch die Aktienmärkte als selbst erfüllend erweist." Der Gewinnzyklus der Unternehmen hätte zwar auf eine klare Trendwende bei der Lagerhaltung hingedeutet, doch würden sich die Firmen immer noch unwillig zeigen, ihre Lager zu füllen. "Zudem sind die Kapitalausgaben sehr schwach und bewegen sich ins Nirgendwo - nur im Verteidigungssektor nicht", so Yardeni.


"Die Vertrauenskrise an der Wall Street ist zum signifikanten Risiko für die ,Main Steet‘ geworden", sagt Richard Berner, US-Ökonom bei Morgan Stanley. Sinkendes Unternehmer- und Konsumentenvertrauen konterkarierten positive Fundamentaldaten. Die Firmen würden in Anbetracht der unsicheren Aussichten Investitionen auf unbestimmte Zeit verschieben. "Und die Konsumenten könnten sich wegen niedriger Aktienkurse gezwungen sehen, ihr bislang sehr konstantes Verhalten zu ändern und mehr zu sparen als bislang", befürchtet Berner.



Sparquote steigt


Mit einer steigenden Sparquote rechnen auch Bill Dudley und Jan Hatzius vom Economic-Research-Team bei Goldman Sachs. "Die Zeiten zweistelliger Renditen sind vorbei", so die Volkswirte. "Wir erwarten für Bonds eine langfristige reale Rendite von knapp drei Prozent pro Jahr, für Aktien von vier Prozent." Das wiederum werde das Verhalten der Anleger nachhaltig ändern und dann auf die Wirtschaft zurückwirken, so Dudley. Denn die Konsumenten müssten mehr sparen, um ihre finanziellen Ziele erreichen zu können. Folge: sinkender Konsum und damit eine Belastung für das Wirtschaftswachstum. "Gleichzeitig", skizziert Dudley, "machen geringere Renditen auf Pensionsfonds steigende Einzahlungen der Unternehmen notwendig. Dies verlangsamt das Gewinnwachstum, was sich negativ auf die Gesamtökonomie auswirkt."


Peter Oppenheimer, Chef der globalen Strategie bei HSBC, bleibt ebenfalls skeptisch. Er ist nicht davon überzeugt, dass der Bärenmarkt bereits vorüber ist. Zwar rechnet er bereits seit Wochen mit einer kurzfristigen Sommerrally, mittelfristig aber hält auch er die Aussichten für bestenfalls gemischt. Seine Sorge: noch immer übertriebene Gewinnschätzungen, die sich mittelfristig kaum erfüllen ließen.


Demgegenüber hält Barton Biggs, globaler Chefstratege von Morgan Stanley und zuletzt eher eine Art Kassandra, die aktuellen Sorgen für übertrieben: "Ich glaube nicht, dass wir am Rande einer Depression stehen oder uns ein Double Dip bevorsteht." Vor allem die Bedrohung durch den Einkommenseffekt hält er für nicht gegeben. "Der Aktienbesitz ist vor allem auf das reichste Fünftel der Amerikaner konzentriert. Werden Bill Gates oder Warren Buffett jetzt aufhören, privat zu fliegen? Der Konsum dürfte in den nächsten Jahren langsamer wachsen als zuletzt, aber sicher nicht kollabieren."



Verzögerte Erholung


"Wie sich das momentane Umfeld mit gefallenen Aktienpreisen auf die Psyche von Unternehmern und Konsumenten auswirkt, ist ein wichtiger Punkt", so Abby Cohen, Leiterin der US-Strategie bei Goldman Sachs. "Dadurch wird sich die Erholung der US-Konjunktur wohl um mehrere Quartale verzögern." Doch selbst nach vorsichtigsten Schätzungen ihres Hauses, so Cohen, ergebe sich noch ein Wachstum von knapp drei Prozent pro Jahr - was höher sei als das Trendwachstum zu Beginn der 90er.

Im Fokus: HSBC

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Asset Allocation

Die Strategen von HSBC haben Aktien übergewichtet - aber nur, weil für 2003 ein besseres Marktumfeld erwartet wird.
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Regionen (Aktien)

Europa und Asien werden gegenüber den USA bevorzugt. Europa wurde allerdings reduziert. Grund: der stärkere Euro.

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Regionen (Bonds)

Das Depot liegt eng an der Benchmark. Europa, wo HSBC die größten Kurszuwächse erwartet, hat das höchste Gewicht.

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