WELTWIRTSCHAFTSFORUM
Goldener Käfig im Herzen Manhattans
Von Carsten Volkery, New York
Heute beginnt das Weltwirtschaftsforum in New York. Zehntausende Demonstranten haben sich angesagt, die Polizei ist in Alarmstimmung. Für Midtown Manhattan gilt die Null-Toleranz-Politik: Passanten sollten nicht bei Rot über die Ampel gehen und auch Rucksäcke zu Hause lassen.
AP
Anti-Protest- Training der New Yorker Polizei: Zwölf-Stunden- Schichten vor dem Astoria-Hotel
New York - Die Gegend um das Luxushotel Waldorf Astoria gleicht vor Beginn des Forums bereits einem Hochsicherheitstrakt. Auf den Straßen stehen alle paar Meter Polizisten. Sie werden sich in Zwölf-Stunden-Schichten abwechseln, bis der "Gipfel der Gipfel" am nächsten Montag vorbei ist. Am frühen Mittwochmorgen hatte die Polizei die Barrikaden errichtet. Mehrere Straßenblöcke sind vollständig gesperrt.
"Eine sichere Welt"
Die Polizei hatte am Montag in einer Pressekonferenz ihre Null-Toleranz-Politik noch einmal bekräftigt. Auch so banale Alltagsverstöße wie das Bei-Rot-über-die-Ampel-Gehen könnten in diesen Tagen geahndet werden. Passanten wird empfohlen, keine Rucksäcke zu tragen. Insgesamt werden 4000 Polizisten auf wenige Blöcke verteilt.
DPA
Klaus Schwab, Gründer des World Economic Forum: "Mit denen auf der Straße zusammenarbeiten"
TV-Übertragungswagen parken bereits Stoßstange an Stoßstange auf der Park Avenue, einen Block entfernt von den goldenen Eingangstüren des Hotels. Sie bereiten sich auf einen möglichen Showdown zwischen Polizei und Demonstranten vor. Am Donnerstagmorgen beginnt das Forum mit einer Diskussion zum Thema "Eine sicherere Welt: Wie kommen wir dahin?"
Riesenpuppen aus Pappmaché
Einige der Zehntausende Aktivisten, die für die nächsten fünf Tage Demonstrationen und Happenings planen, verbrachten den Mittwoch in einem Lagerhaus in der Nähe des Hudson River. Sie stellten Riesenpuppen aus Pappmaché her. "Bunt und laut" werde der Protest gegen das Elite-Treffen sein, versprach Eric Laursen, Sprecher der Bewegung "Another World is Possible". Sie wollen dagegen protestieren, dass "die Reichen und Mächtigen" wichtige Entscheidungen über die Zukunft der Welt allein aushecken.
Bei einer Pressekonferenz am Dienstag wehrten sich einige der Aktivisten gegen das Gewalt-Image, das ihnen von der Polizei und den Medien aufgedrückt werde. Sie wollten nur ihr Demonstrationsrecht ausüben. Einige unter ihnen sehen Gewalt gegen Sachen allerdings nicht als Gewalt.
Furcht bei McDonald's
Die einschlägigen Ketten, deren Schaufenster bei vergangenen Anti-Globalisierungs-Protesten zu Bruch gegangen waren, bereiten sich auf mögliche Ausschreitungen vor. Rund um das Waldorf Astoria gibt es unter anderem zwölf Starbucks-Filialen, zwei McDonald's-Restaurants und ein Gap-Bekleidungsgeschäft. Details wollen die Angestellten nicht preisgeben, aber sie haben um Polizeischutz gebeten. Vor dem Gap-Laden wird am Donnerstagnachmittag die erste Demonstration stattfinden. Aufgerufen hat unter anderem der Dachverband der US-Gewerkschaften.
Der Gründer des Forums, Klaus Schwab, hatte am Montag auf einer Pressekonferenz erklärt, dass er auf eine friedliche Veranstaltung hoffe. Das Forum habe das Ziel, eine Vision für die Zukunft der Welt zu entwerfen. Dabei suche man immer den Dialog mit allen Gruppen der Gesellschaft. "Wir hoffen, wir können mit denen auf der Straße zusammenarbeiten." Ausführen wollte er diese Idee nicht. Er wies nur darauf hin, dass an dem Treffen auch 50 gemeinnützige Organisationen und 40 religiöse Führer teilnähmen. Insgesamt haben 3000 Teilnehmer zugesagt. Die überwiegende Mehrheit sind Unternehmenschefs.
Das Programm des Treffens wurde nach dem 11. September komplett umgeschrieben. Das neue Motto lautet "Leadership in unsicheren Zeiten". Neu aufgenommene Workshops beschäftigen sich mit den Themen Terrorismus und Sicherheit.
Goldener Käfig im Herzen Manhattans
Von Carsten Volkery, New York
Heute beginnt das Weltwirtschaftsforum in New York. Zehntausende Demonstranten haben sich angesagt, die Polizei ist in Alarmstimmung. Für Midtown Manhattan gilt die Null-Toleranz-Politik: Passanten sollten nicht bei Rot über die Ampel gehen und auch Rucksäcke zu Hause lassen.
AP
Anti-Protest- Training der New Yorker Polizei: Zwölf-Stunden- Schichten vor dem Astoria-Hotel
New York - Die Gegend um das Luxushotel Waldorf Astoria gleicht vor Beginn des Forums bereits einem Hochsicherheitstrakt. Auf den Straßen stehen alle paar Meter Polizisten. Sie werden sich in Zwölf-Stunden-Schichten abwechseln, bis der "Gipfel der Gipfel" am nächsten Montag vorbei ist. Am frühen Mittwochmorgen hatte die Polizei die Barrikaden errichtet. Mehrere Straßenblöcke sind vollständig gesperrt.
"Eine sichere Welt"
Die Polizei hatte am Montag in einer Pressekonferenz ihre Null-Toleranz-Politik noch einmal bekräftigt. Auch so banale Alltagsverstöße wie das Bei-Rot-über-die-Ampel-Gehen könnten in diesen Tagen geahndet werden. Passanten wird empfohlen, keine Rucksäcke zu tragen. Insgesamt werden 4000 Polizisten auf wenige Blöcke verteilt.
DPA
Klaus Schwab, Gründer des World Economic Forum: "Mit denen auf der Straße zusammenarbeiten"
TV-Übertragungswagen parken bereits Stoßstange an Stoßstange auf der Park Avenue, einen Block entfernt von den goldenen Eingangstüren des Hotels. Sie bereiten sich auf einen möglichen Showdown zwischen Polizei und Demonstranten vor. Am Donnerstagmorgen beginnt das Forum mit einer Diskussion zum Thema "Eine sicherere Welt: Wie kommen wir dahin?"
Riesenpuppen aus Pappmaché
Einige der Zehntausende Aktivisten, die für die nächsten fünf Tage Demonstrationen und Happenings planen, verbrachten den Mittwoch in einem Lagerhaus in der Nähe des Hudson River. Sie stellten Riesenpuppen aus Pappmaché her. "Bunt und laut" werde der Protest gegen das Elite-Treffen sein, versprach Eric Laursen, Sprecher der Bewegung "Another World is Possible". Sie wollen dagegen protestieren, dass "die Reichen und Mächtigen" wichtige Entscheidungen über die Zukunft der Welt allein aushecken.
Bei einer Pressekonferenz am Dienstag wehrten sich einige der Aktivisten gegen das Gewalt-Image, das ihnen von der Polizei und den Medien aufgedrückt werde. Sie wollten nur ihr Demonstrationsrecht ausüben. Einige unter ihnen sehen Gewalt gegen Sachen allerdings nicht als Gewalt.
Furcht bei McDonald's
Die einschlägigen Ketten, deren Schaufenster bei vergangenen Anti-Globalisierungs-Protesten zu Bruch gegangen waren, bereiten sich auf mögliche Ausschreitungen vor. Rund um das Waldorf Astoria gibt es unter anderem zwölf Starbucks-Filialen, zwei McDonald's-Restaurants und ein Gap-Bekleidungsgeschäft. Details wollen die Angestellten nicht preisgeben, aber sie haben um Polizeischutz gebeten. Vor dem Gap-Laden wird am Donnerstagnachmittag die erste Demonstration stattfinden. Aufgerufen hat unter anderem der Dachverband der US-Gewerkschaften.
Der Gründer des Forums, Klaus Schwab, hatte am Montag auf einer Pressekonferenz erklärt, dass er auf eine friedliche Veranstaltung hoffe. Das Forum habe das Ziel, eine Vision für die Zukunft der Welt zu entwerfen. Dabei suche man immer den Dialog mit allen Gruppen der Gesellschaft. "Wir hoffen, wir können mit denen auf der Straße zusammenarbeiten." Ausführen wollte er diese Idee nicht. Er wies nur darauf hin, dass an dem Treffen auch 50 gemeinnützige Organisationen und 40 religiöse Führer teilnähmen. Insgesamt haben 3000 Teilnehmer zugesagt. Die überwiegende Mehrheit sind Unternehmenschefs.
Das Programm des Treffens wurde nach dem 11. September komplett umgeschrieben. Das neue Motto lautet "Leadership in unsicheren Zeiten". Neu aufgenommene Workshops beschäftigen sich mit den Themen Terrorismus und Sicherheit.