Stuttgart (vwd) - Die Weltwirtschaft ist nach Einschätzung von Bundesbankpräsident Ernst Welteke am Anfang einer zyklischen Erholung. Bei der Verabschiedung des Präsidenten der Landeszentralbank in Baden-Württemberg, Helmut Schieber, wies Welteke am Montag in Stuttgart auf die Beschleunigung des Wachstums des Bruttoinlandsprodukts in den USA und Japan im ersten Quartal auf jeweils 1,4 Prozent hin. Inzwischen werde die Konjunkturlage in den USA jedoch wieder etwas verhaltener eingeschätzt.
Die positiven Quartalsergebnisse seien ein "Silberstreif am Horizont", der allerdings von Ungleichgewichten und dem abgeschwächten US-Verbrauchervertrauen verdunkelt werde.
Die Wirtschaft im Euroraum starte verhalten aus der Talsohle, führte der Bundesbankpräsident laut Redemanuskript aus. Die konjunkturelle Erholung habe eingesetzt, sie sei aber noch kein Selbstläufer. Für positive Aussichten sprächen die günstigen Finanzierungsbedingungen. Zudem sei Europa bis auf die Arbeitsmärkte frei von strukturellen Ungleichgewichten. In Deutschland setze sich die Belebung der Indusztriekonjunktur fort, jedoch deuteten Umfragen auf einen nur langsam an Fahrt gewinnenden Aufschwung hin. Die Stimmung bei den Privathaushalten scheine sich zu bessern, die Konsumbereitschaft verharre jedoch auf niedrigem Niveau.
Die Geldmengenentwicklung - insbesondere von M3 - sei im Euroraum weiterhin von der Unsicherheit an den Finanzmärkten geprägt und deswegen verzerrt, stellte Welteke fest. Entgegen den Erwartungen sei im ersten Halbjahr bisher keine Normalisierung der Geldhaltung eingetreten.
Die Wechselkursentwicklung der vergangenen Monate stellt dem Bundesbankpräsidenten zufolge eine Korrektur dar, "die wir begrüßen". Sie verbessere die Preisperspektiven für den Euroraum, fügte er hinzu. Insgesamt würden die Preisaussichten im Euroraum von zwei gegenläufigen Entwicklungen geprägt: So seien zum einen die Anstiegsraten der Verbraucherpreise seit dem Höhepunkt vom Mai 2001 kontinuierlich zurückgegangen. Für Juni werde eine Preissteigerungsrate auf Jahressicht von lediglich 1,7 Prozent erwartet.
Die maßgeblich von der kräftigen Preissteigerung bei Dienstleistungen beeinflusste und bis zum Winter stetig gestiegene Kerninflationsrate verharre seitdem jedoch zum anderen bei 2,6 Prozent. Sie dürfte nach Darlegung von Welteke nur teilweise den mittelfristigen Inflationstrend bestimmen, da sinkende Preise für Rohstoffe und unverarbeitete Nahrungsmittel sich hier nur verzögert niederschlügen. Der EZB-Rat sei zu dem Ergebnis gekommen, dass die Risiken für die Preisentwicklung zwar weiterhin nach oben gerichtet seien, in jüngster Zeit jedoch gemischte Signale vorlägen.
Mit der Aufwertung des Euro sei ein neuer Faktor hinzu gekommen, der auf disinflationäres Potential hindeute. Allerdings deuteteten sowohl die Geldmengenentwicklung in Gestalt von M3 als auch die jüngsten Lohnabschlüsse auf weiter anhaltendes Inflationspotenzial hin, fügte Welteke an.
mfg,
nick leeson
Die positiven Quartalsergebnisse seien ein "Silberstreif am Horizont", der allerdings von Ungleichgewichten und dem abgeschwächten US-Verbrauchervertrauen verdunkelt werde.
Die Wirtschaft im Euroraum starte verhalten aus der Talsohle, führte der Bundesbankpräsident laut Redemanuskript aus. Die konjunkturelle Erholung habe eingesetzt, sie sei aber noch kein Selbstläufer. Für positive Aussichten sprächen die günstigen Finanzierungsbedingungen. Zudem sei Europa bis auf die Arbeitsmärkte frei von strukturellen Ungleichgewichten. In Deutschland setze sich die Belebung der Indusztriekonjunktur fort, jedoch deuteten Umfragen auf einen nur langsam an Fahrt gewinnenden Aufschwung hin. Die Stimmung bei den Privathaushalten scheine sich zu bessern, die Konsumbereitschaft verharre jedoch auf niedrigem Niveau.
Die Geldmengenentwicklung - insbesondere von M3 - sei im Euroraum weiterhin von der Unsicherheit an den Finanzmärkten geprägt und deswegen verzerrt, stellte Welteke fest. Entgegen den Erwartungen sei im ersten Halbjahr bisher keine Normalisierung der Geldhaltung eingetreten.
Die Wechselkursentwicklung der vergangenen Monate stellt dem Bundesbankpräsidenten zufolge eine Korrektur dar, "die wir begrüßen". Sie verbessere die Preisperspektiven für den Euroraum, fügte er hinzu. Insgesamt würden die Preisaussichten im Euroraum von zwei gegenläufigen Entwicklungen geprägt: So seien zum einen die Anstiegsraten der Verbraucherpreise seit dem Höhepunkt vom Mai 2001 kontinuierlich zurückgegangen. Für Juni werde eine Preissteigerungsrate auf Jahressicht von lediglich 1,7 Prozent erwartet.
Die maßgeblich von der kräftigen Preissteigerung bei Dienstleistungen beeinflusste und bis zum Winter stetig gestiegene Kerninflationsrate verharre seitdem jedoch zum anderen bei 2,6 Prozent. Sie dürfte nach Darlegung von Welteke nur teilweise den mittelfristigen Inflationstrend bestimmen, da sinkende Preise für Rohstoffe und unverarbeitete Nahrungsmittel sich hier nur verzögert niederschlügen. Der EZB-Rat sei zu dem Ergebnis gekommen, dass die Risiken für die Preisentwicklung zwar weiterhin nach oben gerichtet seien, in jüngster Zeit jedoch gemischte Signale vorlägen.
Mit der Aufwertung des Euro sei ein neuer Faktor hinzu gekommen, der auf disinflationäres Potential hindeute. Allerdings deuteteten sowohl die Geldmengenentwicklung in Gestalt von M3 als auch die jüngsten Lohnabschlüsse auf weiter anhaltendes Inflationspotenzial hin, fügte Welteke an.
mfg,
nick leeson