Weltmärkte wieder für 300 Amis zum Deppen gemacht!

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ecki:

Weltmärkte wieder für 300 Amis zum Deppen gemacht!

 
15.11.02 22:23
Immer das gleiche!

HANDELSBLATT, Freitag, 15. November 2002


Michigan-Index klettert von 80,6 auf 85,0 Punkte


US-Verbrauchervertrauen steigt stärker als erwartet


Das Vertrauen der US-Verbraucher in die Wirtschaftsentwicklung ihres Landes hat sich einer Umfrage der Uni Michigan zufolge im November überraschend deutlich verbessert.


Reuters NEW YORK. Grund sei vor allem die Entspannung am Arbeits- und Aktienmarkt sowie die kräftige Leitzinssenkung der US-Notenbank (Fed) von vergangener Woche.

Der vorläufige Index des Verbrauchervertrauens der Uni Michigan stieg auf 85,0 von endgültig 80,6 Punkten im Oktober, wie am Freitag aus New Yorker Finanzkreisen verlautete. Von Reuters befragte Volkswirte hatten im Schnitt lediglich einen Anstieg auf 82,3 Punkte vorausgesagt.

Der von Anlegern und Volkswirten stark beachtete Index gilt als wichtiges Konjunkturbarometer, das die Stimmung und das Kaufverhalten der US-Verbraucher im Voraus anzeigt. Die Konsumausgaben machen rund zwei Drittel der Wirtschaftsleistung der USA aus.

Den Angaben aus Finanzkreisen zufolge stieg der Index der gegenwärtigen Bedingungen, der die Einschätzung der aktuellen finanziellen Situation der Verbraucher wiedergibt, im November auf 93,8 (Vormonat 92,4) Punkte. Der Index der Erwartungen für die nächsten zwölf Monate kletterte auf 79,2 (73,1) Zähler.

Der vorläufige Index beruht auf der telefonischen Befragung von rund 300 US-Bürgern. Für die Ermittlung des endgültigen Indexes am Monatsende werden weitere 200 Bürger befragt.

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Solche zufälligen Telfonumfragen habens in sich. Bewegen Milliarden von $.

Grüße
ecki  
webeagle:

Pervers !

 
15.11.02 22:42
Wen von den 300 nur 200 dicke,fette Hamburgerfresser sind, die nur wissen , dass Berlin nicht in Amerika liegt, dann ist das ganze noch viel mehr aussagekräftiger .
Ein kopfschüttelnder Webeagle
mod:

Den Ort Berlin gibt es massenweise in den

 
16.11.02 01:40
USA.

Allerdings schon einmal etwas von
"repräsentativer Umfrage" gehört?
Wenn die Stichprobe die Grundgesamtheit repräsentiert,
ist das wissenschaftstheoretisch ok.
Beschäftigt Euch mal mit induktiver Statistik,
bevor Ihr Euch ein Urteil erlaubt.
Wer wohl hier der Depp ist ...
In Deutschland läuft das nicht anders
mit den Umfragen ...
Reinyboy:

@mod

 
16.11.02 09:10
Bei einer Befragung von 300 Leutchen, können mit Sicherheit bis zu 10% Schwankungsbreite auftreten. Auch der Manipulation, bei der Auswahl der Befragten, sind die Tore weit geöffnet.Shorties würde ich nicht befragen,hihihhi..

Im übrigen wäre ich als Aktionär bei einer Befragung nur positiv gestimmt, weil das ja immerhin ein paar Promille im Gesamtergebniss ausmacht, und somit auch meine eigenen Aktien dadurch wieder zulegen werden.

Eine Befragung von 3000 Leuten wäre da wohl aussagekräftiger.

Daß wegen 300 Leutchen, die Börse um Milliarden$ an Wert gewinnt oder verliert, ist schon etwas irrsinnig.



Grüße      Reiny
mod:

Klar, Reiny, die Irrtumswahrscheinlichkeit

 
16.11.02 09:16
sinkt bei signifikanter Vergrösserung der Stichprobe.
Am Besten man nimmt 3 Mio in die Stichprobe. ;-)
Aber alles ist übliche Praxis, auch bei uns.

Viele Grüsse
mod
mod:

Näheres zu: Consumer Sentiment - Verbrauchervertra

 
16.11.02 12:40
Consumer Sentiment - Verbrauchervertrauen/-sentiment der Universität Michigan


Zeitl. Verzögerung:
gering, da die Daten während des laufenden Monats veröffentlicht werden

Quelle /URL: The University of Michigan

athena.sca.isr.umich.edu/

Veröffentlichung: monatlich; vorläufig um den 15. eines Monats, endgültig um den letzten Geschäftstag; 10:00 EST, 16:00 MEZ; Zahlen für den laufenden Monat
Revisionsfaktor: niedrig. Am letzten Freitag des Monats werden die endgültigen Daten für den laufenden Monat veröffentlicht.  
Auswirkung: Mässig. Die Finanzmärkte interpretieren ein fallendes Verbrauchervertrauen als Vorzeichen für schwächere Konsumausgaben. Da die Verbraucherausgaben aber für 2/3 der wirtschaftlichen Leistung verantwortlich sind, werden deren Vorboten beäugt.
Worauf ist zu achten:
Veränderungen in den Erwartungen

Richtungsänderungen des 6-Monate-Durchschnitts des Indexes. Monatliche Veränderungen haben nicht die Signifikanz bzgl. eines Langzeittrends. Das Verbrauchervertrauens ist ein Frühindikator für die künftigen Konsumausgaben.

Stärken:
Die Veröffentlichung stellt frühe Hinweise der Konsumbedingungen bereit.

Die Erwartungen dienen als Frühindikator eines Wirtschaftszyklus.

Der Bericht gibt Auskunft über die Einschätzung der Verbraucher der momentanen Situation wie auch der Zukunftserwartungen.

Verbesserte Erwartungen zeigen an, dass der Verbraucher gewillt ist momentan oder in der Zukunft mehr Geld auszugeben.

Schwächen:

Verbraucher haben nicht immer die notwendige Information genau den Verlauf der Wirtschaft im nächsten oder in den nächsten fünf Jahren vorherzusagen.

Im Gegensatz zum Verbrauchervertrauen des Conference Boards stehen keine regionalen Indizes zur Verfügung. Zudem kann der Index sehr volatil sein.

Kurze Beschreibung:
Das University of Michigan Consumer Research Center führt eine telefonische Befragung von mindestens 500 Konsumenten durch; Alska und Hawaii sind ausgeschlossen.
Der Bericht beinhaltet ein rotierendes Untersuchungsdesign. Jeden Monat werden 60% neue Interviewte zum ersten Mal zur Untersuchungsgruppe hinzu genommen, während der Rest ein zweites Mal befragt wird. Den Haushalten werden ca. 50 Kernfragen aus verschiedenen Bereichen gestellt, die folgendes einschliessen:

(1) eine Beurteilung der finanziellen Situation des Haushaltes
(2) eine Beurteilung wie eben diese in einem Jahr ausschaut
(3) eine Einschätzung des erwarteten, wirtschaftlichen Klimas in einem Jahr
(4) die Erwartung desselben in den nächsten fünf Jahren
(5) Kaufabsichten

Der Fragebogen kann als pdf-Datei hier angeschaut werden:
Fragebogen des Consumer Sentiments der Uni Michigan

Somit werden Bereiche zu persönlichen Finanzen, allgemeinem Geschäftsklima und Kaufbedingungen auf längere Aussicht abgedeckt. Spezifische Untersuchungskriterien sind zudem:


Die erwartete Inflationsänderung

Die erwartete Arbeitslosigkeit

Die erwarteten Zinsen

Zufriedenheit mit der staatlichen Wirtschaftspolitik

Den Befragten wird die Möglichkeit gegeben frei auf Fragen zu antworten, so hat der Untersucher mehr Anhaltspunkte die Antworten einzuordnen.
Für jeden Antwortbereich wird ein Index erstellt und letztendlich im Gesamtindex zusammen gefasst. Zwei weitere Indizes, der zur Einschätzung der momentanen Situation und der für die Zukunfterwartungen, werden ausserdem geschaffen. Diese Erwartungen haben einen Anteil von 60% am Gesamtindex, die gegenwärtige Situation die restlichen 40%.

Basisjahr des Index ist 1966; die Serie wird seit November 1952 zunächst bis Ende 1977 vierteljährlich und ab Januar 1978 monatlich dokumentiert. Der Teilindex Erwartungen ("Expectations") ist Teil der monatlichen Frühindikatoren des Conference Boards.

Die Veröffentlichung steht nur Abonnenten zur Verfügung, sickert aber erfolgreich durch.

Obwohl das Verbrauchervertrauen und das Konsumverhalten eng korreliert sind, ist aber nicht jeden Monat eine Übereinstimmung zwischen dem Konsumentensentiment und den Einzelhandelsumsätzen zu beobachten.


MaxCohen:

@mod

 
16.11.02 14:43
Für die Bundestagswahlumfragen wurden meist zwischen zwei- und viertausend Personen gefragt, das gilt ja schon als repräsentativ für 80 Mio Bundesbürger. Aber danebengelegen haben siel trotzdem alle. Da  kann mir keiner daherkommen und behaupten, rund 500 Leute könnten repräsentativ für rund 300 Mio Amerikaner herhalten.

Das Problem ist jeoch weniger so ne Studie oder ein Index an sich. Man mag da sicher Anhaltspunkte herauslesen können. Vielmehr ist der Einfluß solcher Indizes auf den Gesamtmarkt kritisch zu sehen, weil sich jeder ausmalen kann, welche Manipulationen da einfachst möglich sind. Nur die Börsianer wollen natürlich solche auf den ersten Blick leicht zu deutenden Zahlen, um Begründungen für Marktverläufe liefern zu können, der Hintergrund solcher Indizes ist da eher uninteressant.

Am Ende zählt dann doch, was die Unternehmen melden, dem kann man sich langfristig nicht entziehen.

Grüße Max
ecki:

@mod: Unter 1000 Befragten kann man in Deutschland

 
16.11.02 15:33
keine repräsentative Umfrage machen, viel besser seien dann schon 2 bis 4000. War mal die Aussage von einem Allensbacher im Fernsehen. Habe aber nicht die möglichen Schwankungsbreiten der Zuverlässigkeit im Kopf.

Insofern halte ich diese Zahlengläubigkeit in Europa, was 300 Amerikaner gerade so denken schon für etwas übertrieben. Hier werden dann innerhalb von Stunden zig-Milliarden Buchwerte gebildet oder vernichtet.

Grüße
ecki  
TK-ONE:

Dann kommst auch drauf an...

 
16.11.02 15:47
ob der dumme Ami gerade gefressen hat oder vom Kohldampf geplagt wird solange er vom Call-Center-Fuzzi befragt wird.
Das hat starke Auswirkung auf die Aussage.

Gruss TK
ecki:

Eins möchte ich klarstellen TK-One:

 
16.11.02 16:08
Ich habe nicht vom dummen Amis gesprochen, sondern dass wir uns (Deutsche/Europäische Börsianer) zum Deppen machen.

Jeder einzelne Ami am Telefon hat Recht mit seinen Aussagen, aber die Masse machts. Und je mehr es sind, umso eher haben nicht gerade alle zufällig Hunger....

Grüße
ecki  
neo andersson:

tausend ist die magische zahl

 
16.11.02 18:52

ab da ist der nutzen weiterer teilnehmer an einer repräsentativen umfrage eher vernachlässigenbar. und das unabhängig von der grösse der gesamtmenge an leuten, auf die man aufgrund der umfrage rückschliessen will.

oder etwas genauer: bei tatsächlich unabhängig ausgewählten umfrageteilnehmern liegt mit 95%-iger wahrscheilichkeit ( also das gerne genommene 5% alpha )der wahre wert plus/minus 3% des umfragerbenisses.
das kann aber auch bedeuten, dass das umfrageergebnis völlig falsch ist, nur ist die wahrscheinlichkeit dafür kleiner als 5%.
selbst bei einer befragung von 50% bundesbürger bei einer umfrage hätte sich diese werte nicht wesentlich verbessert.

300 sind eindeutig zu wenig, fünfundert nutzen auch nicht so wirklich viel.

in diesem sinne
Karlchen_I:

Hier geht es ja zu!

 
16.11.02 19:29
Nochmal: Man kann eine Umfrage nicht per se als "repräsentativ" bezeichen. Glaubt doch nicht an das dumme Gerede der Medien.

Es geht immer um Wahrscheinlichkeitsannahmen. Ein Stichprobe von kann die Meinung der Bevölkerung besser abbilden als eine Stichrprobe von 1000. Dann muß man auch die Art der Stichprobenziehung berücksichtigen: Zufall, Quote, Schichtung oder was auch immer.

Es geht darum: Wie groß ist unter der Annahme einer bestimmten Wahrscheinlichkeit die Fehlertoleranz der von mir gefundenen Ergebnisse. Oder man kann es auch anderes formulieren: Wenn ich X Leute befragt habe und ich den Wert y gefunden habe, wie groß ist bei einer bestimmten Wahrscheinlichkeitsannahme die zulässige Abweichung von y.
Je restriktiver die Annahme, desto größer die zulässige Abweichung von y.

Und ich unterstelle mal beim Michigan eine Zufallsstichprobe: Bei 300 Fällen liegen die wahrscheinlichen Abweichungen sehr hoch: Aus Differenzen von plus/minus 4 % ein Faß aufmachen zu wollen, ist schlicht lächerlich.

Hier geht es um Nachkommastellen - und dazu bräuchte ich eine größere 5-stellige Befragtenzahl.
mod:

Die Frage der Modellierung

 
17.11.02 12:34
der Stichprobe nach verschiedenen
Kriterien überlass ich mal der
Sichprobentheorie.
Welche Konsequenzen letztlich das auf das Ergebnis
hat, wurde von Karlchen beschrieben,
aber:

Kann die Region Michigan überhaupt repräsentativ für
das riesige Land sein?
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