Nach nur einem deutschen Biotech-Börsengang im Jahr 2001 erwarten Experten für das kommende Jahr eine Belebung bei den Neuemissionen in dieser Sparte. Zudem wachse der Druck auf die Unternehmen, sich mit anderen zusammen zu schließen.
"Mindestens zehn deutsche Biotech-Firmen könnten bei geeigneten Bedingungen im nächsten Jahr auf dem Börsenparkett starten", sagte Julia Schüler von der Beratungsgesellschaft Ernst & Young. Biotechnologie-Firmen werden zudem nach Einschätzung von Experten wegen des zunehmenden Konsolidierungsdrucks mehr und finanziell attraktivere Kooperationen mit Pharmaunternehmen und untereinander eingehen. Für Fondsgesellschaften bleiben die deutschen Biotechs wohl auch 2002 weitgehend uninteressant. Fondsmangern zufolge ist deren Marktkapitalisierung nach wie vor zu gering.
Nach einer Untersuchung von Ernst & Young hatten mindestens 20 europäische Biotechnologie-Unternehmen für 2001 ihren Börsengang geplant. Auf das Börsenparkett geschafft haben es jedoch nur vier: zwei in Großbritannien, eine schwedische Gesellschaft und mit Codon eine deutsche Firma. "Es liegen unheimlich viele Unternehmen auf der Lauer", sagte Schüler. In Frage käme zum Beispiel Febit aus Mannheim, die nach eigenen Angaben ein komplett neues Format für die Analyse genetischer Informationen einführen will. Eine Sprecherin des Unternehmens sagte, bei der nächsten IPO-Welle sei Febit dabei.
Wachsender Druck
Experten gehen weiter davon aus, dass sich 2002 sowohl bei den Börsenkandidaten als auch bei den bereits gelisteten Unternehmen der Konsolidierungsdruck weiter erhöhen wird. "Die Firmen haben erkannt, dass sie eine kritische Masse erreichen müssen, um am Markt als eigenständiges Unternehmen zu bestehen", sagte Michael Fischer von der Health-Care-Beratungsgesellschaft Medical Strategy, die derzeit sechs Fonds mit einem Investitionsvolumen von 500 Mio. Euro berät. Entsprechend der Untersuchung von Ernst & Young sind sowohl in den USA als auch in Europa ein Drittel der an die Börse gegangenen Firmen bereits an Fusionen und Übernahmen beteiligt gewesen.
Analystin Isabella Zink von der HypoVereinsbank erwartet bei den deutschen Unternehmen auch weiterhin eher Allianzen als komplette Übernahmen. "Derzeit halten viele Pharmaunternehmen die Biotechs für zu teuer", sagte Zink. Deutsche Biotechs liegen nach Ansicht von Marktteilnehmern im Vergleich mit US-Firmen in der Produktentwicklung noch deutlich zurück, sind jedoch immer noch höher bewertet. Komplette Übernahmen seien daher sehr risikoreich.
Kooperationen angestrebt
Als zukunftsträchtiges Modell bezeichnen die Experten Kooperationen wie zwischen GPC Biotech und Altana. Der viertgrößte deutsche Chemiekonzern hatte sich im November für rund 34 Mio. Euro mit 8,3 Prozent an GPC beteiligt und will den Angaben zufolge damit vor allem von der Wirkstoffforschung der GPC profitieren. Eine ähnlich gestaltete Kooperation sei auch für Morphosys vorstellbar, sagte Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank. Morphosys bietet bislang Technologien zur Herstellung von Antikörpern an und will nach eigenen Angaben 2002 selber in die Medikamenten-Entwicklung einsteigen. Um das zu finanzieren, hat Morphosys eine strategische Partnerschaft noch vor Jahresende angekündigt.
USA behalten Vorsprung
Für Fonds werden deutsche Biotechs auch im nächsten Jahr nach Einschätzung der Experten nicht viel interessanter. Etwa 80 Prozent der Fondsinvestments würden wohl weiterhin in den englisch-sprachigen Raum fließen, sagte Fischer und fügte hinzu: "Die Vorstellung, Europa würden zügig zu den USA aufholen, ist etwas realitätsfern." Der Vorsprung der Amerikaner werde statt dessen kontinuierlich größer, was sich in der Anzahl der Unternehmensgründungen und Börsengänge sowie bei der Größe der Firmen und der Höhe des Investitionsvolumens zeige.
"Es ist ein Größenproblem und kein Qualitätsproblem", bestätigte auch Fondsmanager Roland Gilbert von Frankfurt Trust. Er verwies darauf, dass das US-Unternehmen Amgen schon vor der Übernahme von Immunex eine Marktkapitalisierung von rund 70 Mrd. $ aufgewiesen habe. Das schwerstgewichtete deutsche Biotechunternehmen Qiagen habe dagegen gerade einmal eine Marktkapitalisierung von rund drei Mrd. $. "Für die Fonds ist das eine Frage der Liquidität", sagte Gilbert. Der deutsche Biotech-Markt entwickelt sich Fischer zufolge zu einem "attraktiven Nischenmarkt mit guten Ideen".
Darauf rauch´ ich eine ;-)
humidor
"Mindestens zehn deutsche Biotech-Firmen könnten bei geeigneten Bedingungen im nächsten Jahr auf dem Börsenparkett starten", sagte Julia Schüler von der Beratungsgesellschaft Ernst & Young. Biotechnologie-Firmen werden zudem nach Einschätzung von Experten wegen des zunehmenden Konsolidierungsdrucks mehr und finanziell attraktivere Kooperationen mit Pharmaunternehmen und untereinander eingehen. Für Fondsgesellschaften bleiben die deutschen Biotechs wohl auch 2002 weitgehend uninteressant. Fondsmangern zufolge ist deren Marktkapitalisierung nach wie vor zu gering.
Nach einer Untersuchung von Ernst & Young hatten mindestens 20 europäische Biotechnologie-Unternehmen für 2001 ihren Börsengang geplant. Auf das Börsenparkett geschafft haben es jedoch nur vier: zwei in Großbritannien, eine schwedische Gesellschaft und mit Codon eine deutsche Firma. "Es liegen unheimlich viele Unternehmen auf der Lauer", sagte Schüler. In Frage käme zum Beispiel Febit aus Mannheim, die nach eigenen Angaben ein komplett neues Format für die Analyse genetischer Informationen einführen will. Eine Sprecherin des Unternehmens sagte, bei der nächsten IPO-Welle sei Febit dabei.
Wachsender Druck
Experten gehen weiter davon aus, dass sich 2002 sowohl bei den Börsenkandidaten als auch bei den bereits gelisteten Unternehmen der Konsolidierungsdruck weiter erhöhen wird. "Die Firmen haben erkannt, dass sie eine kritische Masse erreichen müssen, um am Markt als eigenständiges Unternehmen zu bestehen", sagte Michael Fischer von der Health-Care-Beratungsgesellschaft Medical Strategy, die derzeit sechs Fonds mit einem Investitionsvolumen von 500 Mio. Euro berät. Entsprechend der Untersuchung von Ernst & Young sind sowohl in den USA als auch in Europa ein Drittel der an die Börse gegangenen Firmen bereits an Fusionen und Übernahmen beteiligt gewesen.
Analystin Isabella Zink von der HypoVereinsbank erwartet bei den deutschen Unternehmen auch weiterhin eher Allianzen als komplette Übernahmen. "Derzeit halten viele Pharmaunternehmen die Biotechs für zu teuer", sagte Zink. Deutsche Biotechs liegen nach Ansicht von Marktteilnehmern im Vergleich mit US-Firmen in der Produktentwicklung noch deutlich zurück, sind jedoch immer noch höher bewertet. Komplette Übernahmen seien daher sehr risikoreich.
Kooperationen angestrebt
Als zukunftsträchtiges Modell bezeichnen die Experten Kooperationen wie zwischen GPC Biotech und Altana. Der viertgrößte deutsche Chemiekonzern hatte sich im November für rund 34 Mio. Euro mit 8,3 Prozent an GPC beteiligt und will den Angaben zufolge damit vor allem von der Wirkstoffforschung der GPC profitieren. Eine ähnlich gestaltete Kooperation sei auch für Morphosys vorstellbar, sagte Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank. Morphosys bietet bislang Technologien zur Herstellung von Antikörpern an und will nach eigenen Angaben 2002 selber in die Medikamenten-Entwicklung einsteigen. Um das zu finanzieren, hat Morphosys eine strategische Partnerschaft noch vor Jahresende angekündigt.
USA behalten Vorsprung
Für Fonds werden deutsche Biotechs auch im nächsten Jahr nach Einschätzung der Experten nicht viel interessanter. Etwa 80 Prozent der Fondsinvestments würden wohl weiterhin in den englisch-sprachigen Raum fließen, sagte Fischer und fügte hinzu: "Die Vorstellung, Europa würden zügig zu den USA aufholen, ist etwas realitätsfern." Der Vorsprung der Amerikaner werde statt dessen kontinuierlich größer, was sich in der Anzahl der Unternehmensgründungen und Börsengänge sowie bei der Größe der Firmen und der Höhe des Investitionsvolumens zeige.
"Es ist ein Größenproblem und kein Qualitätsproblem", bestätigte auch Fondsmanager Roland Gilbert von Frankfurt Trust. Er verwies darauf, dass das US-Unternehmen Amgen schon vor der Übernahme von Immunex eine Marktkapitalisierung von rund 70 Mrd. $ aufgewiesen habe. Das schwerstgewichtete deutsche Biotechunternehmen Qiagen habe dagegen gerade einmal eine Marktkapitalisierung von rund drei Mrd. $. "Für die Fonds ist das eine Frage der Liquidität", sagte Gilbert. Der deutsche Biotech-Markt entwickelt sich Fischer zufolge zu einem "attraktiven Nischenmarkt mit guten Ideen".
Darauf rauch´ ich eine ;-)
humidor