Internet-Wachstum: Engineering Task Force schlägt Alarm
In der Ingenieur-Community des Internet wird Alarm geschlagen: Das Netz wächst in Größe und Komplexität zu schnell, die Router könnten dem Datenaufkommen nicht länger standhalten. Die Internet Engineering Task Force (IETF) hat jetzt eine Überholung des Kommunikationsprotokolls gefordert. Weiterhin müssten gerade die großen Unternehmen eher in leistungsfähigere Netzwerktechnik investieren, als vorgesehen. "Der Himmel wird uns zwar nicht auf den Kopf fallen, er hängt aber schon etwas tiefer", sagte Fred Baker, Mitarbeiter bei Cisco und Mitglied des Internet Architecture Board der IETF.
Die Größe der Router-Tabellen ist im Lauf des letzten Jahres von 75.000 auf 104.000 Einträge gestiegen. Die immer häufigere Aktualisierung könnte zur Instabilität des Backbones führen. Niemand weiß bis heute, wie groß die Tabellen werden können, bis die Kern-Router beginnen zusammenzubrechen. Neueste Berechnungen gehen jedoch davon aus, dass die kritische Grenze in etwa 18 Monaten erreicht sein kann. "Es ist nicht die Größe einer Tabelle, sondern die Zahl der Updates pro Sekunde, die die Router zusammenbrechen lässt," erklärt Geoff Huston, der Statistiken für die IETF erstellt.
Die Werte werden noch durch das Multihoming nach oben getrieben. Die meisten größeren Unternehmen und Dot-Coms verbinden ihre Server mit mehreren ISPs, um die Erreichbarkeit zu erhöhen. Jede Verbindung benötigt allerdings einen Eintrag in die Routing-Tabellen. Huston schätzt, dass 70 Prozent der Einträge auf Multihoming zurückzuführen sind. "Die meisten Unternehmen, die derart gesichert sind, bekommen einen ausreichenden Service von ihren Providern", sagte Patrik Faltstrom, Ingeneur bei Cisco und Vize-Chef des IETF-Applications Area. Diese bräuchten oft gar keine Mehrfachanbindung. Das IETF will nun das sechs Jahre alte Border Gateway Protocol (BGP) 4 umarbeiten. Huston ist der Ansicht, dass dessen Leistungen problemlos um das Zwei- bis Dreifache verbessert werden könnten.
(ck)
In der Ingenieur-Community des Internet wird Alarm geschlagen: Das Netz wächst in Größe und Komplexität zu schnell, die Router könnten dem Datenaufkommen nicht länger standhalten. Die Internet Engineering Task Force (IETF) hat jetzt eine Überholung des Kommunikationsprotokolls gefordert. Weiterhin müssten gerade die großen Unternehmen eher in leistungsfähigere Netzwerktechnik investieren, als vorgesehen. "Der Himmel wird uns zwar nicht auf den Kopf fallen, er hängt aber schon etwas tiefer", sagte Fred Baker, Mitarbeiter bei Cisco und Mitglied des Internet Architecture Board der IETF.
Die Größe der Router-Tabellen ist im Lauf des letzten Jahres von 75.000 auf 104.000 Einträge gestiegen. Die immer häufigere Aktualisierung könnte zur Instabilität des Backbones führen. Niemand weiß bis heute, wie groß die Tabellen werden können, bis die Kern-Router beginnen zusammenzubrechen. Neueste Berechnungen gehen jedoch davon aus, dass die kritische Grenze in etwa 18 Monaten erreicht sein kann. "Es ist nicht die Größe einer Tabelle, sondern die Zahl der Updates pro Sekunde, die die Router zusammenbrechen lässt," erklärt Geoff Huston, der Statistiken für die IETF erstellt.
Die Werte werden noch durch das Multihoming nach oben getrieben. Die meisten größeren Unternehmen und Dot-Coms verbinden ihre Server mit mehreren ISPs, um die Erreichbarkeit zu erhöhen. Jede Verbindung benötigt allerdings einen Eintrag in die Routing-Tabellen. Huston schätzt, dass 70 Prozent der Einträge auf Multihoming zurückzuführen sind. "Die meisten Unternehmen, die derart gesichert sind, bekommen einen ausreichenden Service von ihren Providern", sagte Patrik Faltstrom, Ingeneur bei Cisco und Vize-Chef des IETF-Applications Area. Diese bräuchten oft gar keine Mehrfachanbindung. Das IETF will nun das sechs Jahre alte Border Gateway Protocol (BGP) 4 umarbeiten. Huston ist der Ansicht, dass dessen Leistungen problemlos um das Zwei- bis Dreifache verbessert werden könnten.
(ck)