Das Medizintechnik-Hersteller Wavelight ist ein relativ kleines Unternehmen am Neuen Markt. Das fränkische Unternehmen, das Laser für die Augenheilkunde, Ästhetik und Chirurgie herstellt, hat seine Aktionäre noch nicht enttäuscht. sharper.de hat bei Wavelight-Chef Max Reindl nachgefragt, wie es weitergeht.
sharper.de: Herr Reindl, Wavelight ist ein kleines Unternehmen. Haben Sie die kritische Masse, um am Markt zu bestehen oder werden Sie geschluckt?
Reindl: Die kritische Masse haben wir jetzt noch nicht. Allerdings ist ohnehin die Frage, was ist kritische Masse überhaupt. Wir wollen auf jeden Fall die 100-Millionen-Euro-Grenze beim Umsatz in den nächsten Jahren nehmen. Und wenn wir doch geschluckt werden, dann wird das nicht zum Schaden der Aktionäre sein.
sharper.de: Ihre Kasse ist relativ leer, so dass sie im Augenblick selber nicht zukaufen können. Wollen Sie den Kapitalmarkt noch einmal in Anspruch nehmen, um die Kriegskasse zu füllen?
Reindl: Im Augenblick planen wir keine Übernahmen, weder große, noch kleine. Wir wollen aber aktiv an der Konsolidierung des Marktes mitwirken. Dabei setzten wir erst einmal auf Partnerschaften. Auf längere Sicht werden wir den Kapitalmarkt aber noch einmal bemühen, um extern wachsen zu können.
Bessere Mannschaft und schlankere Kostenstruktur
sharper.de: Was haben Sie, was Ihr Konkurrent Asclepion-Meditec nicht hat?
Reindl: Wir haben die bessere Mannschaft. Außerdem ist unsere Kostenstruktur schlanker. Nicht zu vergessen: Unsere Produkte sind überlegen. Asclepion hat allerdings im Vertrieb Stärken. Asclepion wird ohnehin vom Markt verschwinden. Entweder durch den geplanten Merger mit der Augenheilsparte von Carl Zeiss Jena oder auf anderer Art und Weise. Das Asclepion-Problem: Die Produkte sind überwiegend veraltet.
sharper.de: Sie setzen im Vertrieb auf Kooperationen, was auf die Marge drückt. Soll das immer so bleiben?
Reindl: Unsere Kernkompetenz liegt bei Technologie und Anwendung, nicht im Vertrieb. Allerdings gilt diese Aussage nur für die Gegenwart.
sharper.de: Liegt diese Schwäche daran, dass Ihre Produkte sind erklärungsbedürftig sind?
Reindl: Dornier und das US-Unternehmen Lumenis machen einen guten Job. Dornier im Vertrieb der Urologie-Laser, Lumenis bei Lasern für die Augenheilkunde, die Ophthalmologie. Mit Lumenis wollen wir auf längere Sicht zusammenarbeiten, wir sind hochzufrieden.
Ausbau in Japan und Lateinamerika
sharper.de: Sind Sie international bereits stark genug oder wollen Sie ihre Position ausbauen?
Reindl: Wir wollen Japan in Angriff nehmen. Lateinamerika wird auch noch folgen. Dort suchen wir noch den richtigen Vertriebspartner. Die Schwellenländer machen uns viel Freude. Das Geschäft in China und Indien brummt. Auch Korea läuft sehr gut. Dort stammen 70 Prozent der Neuen Laser von uns.
sharper.de: Innovation in Trumpf in ihrer Sparte. Wie können Sie als kleines Unternehmen da mithalten?
Reindl: Es kommt nicht auf die auf die Höhe der Forschungs- und Entwicklungsausgaben an. Sondern auf die Effizienz, und da sind wir stark. Meiner Meinung nach reichen acht bis zehn Prozent des Umsatzes aus.
sharper.de: US-Konkurrenten wie VISX haben zuletzt enttäuschende Quartalszahlen vorgelegt. Stehen Sie über dieser Entwicklung?
Reindl: Ich denke, das betrifft vor allem den US-Markt. Hier haben die Anschläge des 11.September das Geschäft sofort beeinträchtigt. Wir sind international breit aufgestellt, sind auch bei den Produkten gut diversifiziert. Deswegen trifft uns die Entwicklung des US-Marktes, der sich auf hohem Niveau stabilisiert, kaum.
sharper.de: Starke Konkurrenz, Preisdruck, Patentstreitigkeiten sind charakteristisch für die Medizintechnik. Wie gehen Sie damit um?
Reindl: Patentprobleme haben wir nur in den USA, dort müssen wir Lizenzen kaufen. Das müssen aber alle. Mit dem Preisdruck müssen ebenfalls alle Unternehmen leben. Wir haben dabei einen entscheidenden Vorteil: Wir setzen auf die Plattformstrategie. Die modulare Bauweise unserer Produkte hilft uns, im Preiskampf gut zu bestehen. Wir haben eine bessere Kostenstruktur als unsere Konkurrenten, das zahlt sich aus.
sharper.de: Schätzungen gehen davon aus, dass der Markt für Medizin-Laser bis zum 2005 im Schnitt um 23 Prozent jährlich wachsen soll. Reicht Ihnen das oder wollen Sie stärker wachsen?
Reindl: Wir werden bis zum Jahr 2005 deutlich über 30 Prozent pro Jahr zulegen. Bis zum Jahr 2006 werden es im Schnitt 30 Prozent sein.
sharper.de: Die Anforderungen an Ihre Produkte sind hoch. Hoher technischer Standard muss gegeben sein. Außerdem müssen sich die Geräte schnell amortisieren. Wie schaffen Sie den Spagat?
Reindl: Unsere Plattformstrategie zahlt sich hier aus. Nicht nur, dass wir kostengünstig produzieren, sie hilft uns, im Innovationswettbewerb zu bestehen. Mit Fortschritten bei einzelnen Bauteilen kommen wir stetig voran, wir strecken den Innovationszyklus.
Laser gegen Schuppenflechte
sharper.de: Was macht Ihr Laser gegen Schuppenflechte?
Reindl: Er ist fertig entwickelt. Für diesen Laser gibt es nur ein Konkurrenzprodukt von einem US-Unternehmen. Unser Gerät ist aber technisch überlegen.
sharper.de: Sie wollen bisher im laufenden Geschäftsjahr bei einem Umsatz von 33 Millionen Euro einen Gewinn vor Steuern und Zinsen von 2,4 Millionen Euro erwirtschaften. Bleiben Sie bei diesen Planzahlen?
Reindl: Ja, es gibt keinen Grund, die Planzahlen zu revidieren.
sharper.de: Was werden künftig ihre Wachstumstreiber sein?
Reindl: Vor allem Laser für Schönheitsoperationen und für Augenkorrekturen. Zur Zeit boomt der Urologie-Markt. Doch wir werden die anderen Bereiche ausbauen, das dauert etwa noch ein Jahr. Außerdem arbeiten wir an einem Laser für Zahnärzte, ein viel versprechendes Feld.
sharper.de: Fühlen Sie sich an der Börse fair bewertet?
Reindl: Mit 35 Millionen Euro Marktkapitalisierung sind wir im Branchenvergleich zu billig. Wenn sich der Neue Markt wieder erholt, kann unsere Aktie in zwölf Monaten bei 20 Euro stehen.
sharper.de: Herr Reindl, Wavelight ist ein kleines Unternehmen. Haben Sie die kritische Masse, um am Markt zu bestehen oder werden Sie geschluckt?
Reindl: Die kritische Masse haben wir jetzt noch nicht. Allerdings ist ohnehin die Frage, was ist kritische Masse überhaupt. Wir wollen auf jeden Fall die 100-Millionen-Euro-Grenze beim Umsatz in den nächsten Jahren nehmen. Und wenn wir doch geschluckt werden, dann wird das nicht zum Schaden der Aktionäre sein.
sharper.de: Ihre Kasse ist relativ leer, so dass sie im Augenblick selber nicht zukaufen können. Wollen Sie den Kapitalmarkt noch einmal in Anspruch nehmen, um die Kriegskasse zu füllen?
Reindl: Im Augenblick planen wir keine Übernahmen, weder große, noch kleine. Wir wollen aber aktiv an der Konsolidierung des Marktes mitwirken. Dabei setzten wir erst einmal auf Partnerschaften. Auf längere Sicht werden wir den Kapitalmarkt aber noch einmal bemühen, um extern wachsen zu können.
Bessere Mannschaft und schlankere Kostenstruktur
sharper.de: Was haben Sie, was Ihr Konkurrent Asclepion-Meditec nicht hat?
Reindl: Wir haben die bessere Mannschaft. Außerdem ist unsere Kostenstruktur schlanker. Nicht zu vergessen: Unsere Produkte sind überlegen. Asclepion hat allerdings im Vertrieb Stärken. Asclepion wird ohnehin vom Markt verschwinden. Entweder durch den geplanten Merger mit der Augenheilsparte von Carl Zeiss Jena oder auf anderer Art und Weise. Das Asclepion-Problem: Die Produkte sind überwiegend veraltet.
sharper.de: Sie setzen im Vertrieb auf Kooperationen, was auf die Marge drückt. Soll das immer so bleiben?
Reindl: Unsere Kernkompetenz liegt bei Technologie und Anwendung, nicht im Vertrieb. Allerdings gilt diese Aussage nur für die Gegenwart.
sharper.de: Liegt diese Schwäche daran, dass Ihre Produkte sind erklärungsbedürftig sind?
Reindl: Dornier und das US-Unternehmen Lumenis machen einen guten Job. Dornier im Vertrieb der Urologie-Laser, Lumenis bei Lasern für die Augenheilkunde, die Ophthalmologie. Mit Lumenis wollen wir auf längere Sicht zusammenarbeiten, wir sind hochzufrieden.
Ausbau in Japan und Lateinamerika
sharper.de: Sind Sie international bereits stark genug oder wollen Sie ihre Position ausbauen?
Reindl: Wir wollen Japan in Angriff nehmen. Lateinamerika wird auch noch folgen. Dort suchen wir noch den richtigen Vertriebspartner. Die Schwellenländer machen uns viel Freude. Das Geschäft in China und Indien brummt. Auch Korea läuft sehr gut. Dort stammen 70 Prozent der Neuen Laser von uns.
sharper.de: Innovation in Trumpf in ihrer Sparte. Wie können Sie als kleines Unternehmen da mithalten?
Reindl: Es kommt nicht auf die auf die Höhe der Forschungs- und Entwicklungsausgaben an. Sondern auf die Effizienz, und da sind wir stark. Meiner Meinung nach reichen acht bis zehn Prozent des Umsatzes aus.
sharper.de: US-Konkurrenten wie VISX haben zuletzt enttäuschende Quartalszahlen vorgelegt. Stehen Sie über dieser Entwicklung?
Reindl: Ich denke, das betrifft vor allem den US-Markt. Hier haben die Anschläge des 11.September das Geschäft sofort beeinträchtigt. Wir sind international breit aufgestellt, sind auch bei den Produkten gut diversifiziert. Deswegen trifft uns die Entwicklung des US-Marktes, der sich auf hohem Niveau stabilisiert, kaum.
sharper.de: Starke Konkurrenz, Preisdruck, Patentstreitigkeiten sind charakteristisch für die Medizintechnik. Wie gehen Sie damit um?
Reindl: Patentprobleme haben wir nur in den USA, dort müssen wir Lizenzen kaufen. Das müssen aber alle. Mit dem Preisdruck müssen ebenfalls alle Unternehmen leben. Wir haben dabei einen entscheidenden Vorteil: Wir setzen auf die Plattformstrategie. Die modulare Bauweise unserer Produkte hilft uns, im Preiskampf gut zu bestehen. Wir haben eine bessere Kostenstruktur als unsere Konkurrenten, das zahlt sich aus.
sharper.de: Schätzungen gehen davon aus, dass der Markt für Medizin-Laser bis zum 2005 im Schnitt um 23 Prozent jährlich wachsen soll. Reicht Ihnen das oder wollen Sie stärker wachsen?
Reindl: Wir werden bis zum Jahr 2005 deutlich über 30 Prozent pro Jahr zulegen. Bis zum Jahr 2006 werden es im Schnitt 30 Prozent sein.
sharper.de: Die Anforderungen an Ihre Produkte sind hoch. Hoher technischer Standard muss gegeben sein. Außerdem müssen sich die Geräte schnell amortisieren. Wie schaffen Sie den Spagat?
Reindl: Unsere Plattformstrategie zahlt sich hier aus. Nicht nur, dass wir kostengünstig produzieren, sie hilft uns, im Innovationswettbewerb zu bestehen. Mit Fortschritten bei einzelnen Bauteilen kommen wir stetig voran, wir strecken den Innovationszyklus.
Laser gegen Schuppenflechte
sharper.de: Was macht Ihr Laser gegen Schuppenflechte?
Reindl: Er ist fertig entwickelt. Für diesen Laser gibt es nur ein Konkurrenzprodukt von einem US-Unternehmen. Unser Gerät ist aber technisch überlegen.
sharper.de: Sie wollen bisher im laufenden Geschäftsjahr bei einem Umsatz von 33 Millionen Euro einen Gewinn vor Steuern und Zinsen von 2,4 Millionen Euro erwirtschaften. Bleiben Sie bei diesen Planzahlen?
Reindl: Ja, es gibt keinen Grund, die Planzahlen zu revidieren.
sharper.de: Was werden künftig ihre Wachstumstreiber sein?
Reindl: Vor allem Laser für Schönheitsoperationen und für Augenkorrekturen. Zur Zeit boomt der Urologie-Markt. Doch wir werden die anderen Bereiche ausbauen, das dauert etwa noch ein Jahr. Außerdem arbeiten wir an einem Laser für Zahnärzte, ein viel versprechendes Feld.
sharper.de: Fühlen Sie sich an der Börse fair bewertet?
Reindl: Mit 35 Millionen Euro Marktkapitalisierung sind wir im Branchenvergleich zu billig. Wenn sich der Neue Markt wieder erholt, kann unsere Aktie in zwölf Monaten bei 20 Euro stehen.