Quelle: n-tv
Der finnische Handyhersteller Nokia hat im abgelaufenen Quartal etwas mehr verdient als erwartet. Statt 18 Euro-Cents präsentierte der Branchenprimus einen operativen Gewinn je Aktie von 19 Euro-Cents. Für das Gesamtjahr rechnet Nokia mit einem Gewinn zwischen 79 und 84 Euro-Cents je Aktie.
Der Umsatz belief sich nach Angaben von Nokia im zweiten Quartal auf 6,9 Mrd. Euro und war damit leicht rückläufig. Im dritten Quartal sieht das Unternehmen aber wieder einen Umsatz von 7,2 bis 7,6 Mrd. Euro.
Die Zahlen für das zweite Quartal liegen damit insgesamt im Rahmen der Erwartungen, wurden von den Anlegern aber positiv aufgenommen. Die Aktie konnte nach Verlusten kurz nach Bekanntgabe der jüngsten Geschäftsdaten zulegen. Nokia hatte seine Prognosen erst vor wenigen Wochen nach unten revidiert.
Den weltweiten Absatz von Handys beurteilt Nokia inzwischen weniger optimistisch - die Finnen gehen davon aus, dass im Gesamtjahr 2002 nur noch 400 Mio. Geräte abgesetzt werden. Bei den Verbrauchern sitzt das Geld für Handys also offenbar längst nicht mehr so locker wie in früheren Zeiten.
Auch im Netzwerkgeschäft läuft es deutlich schlechter als in früheren Zeiten. Die Telekom-Anbieter werden von sinkenden Erträgen und Schuldenbergen belastet und ziehen deshalb die Kostenbremse. Folge: Investitionen werden zurückgestellt, gekürzt oder komplett gestrichen.
Aber auch Nokia selbst hat den Rotstift in die Hand genommen und bei seinen Zulieferern Preisnachlässe ausgehandelt. Außerdem hat Nokia diverse unprofitable Produktionsstätten abgestoßen. Wenn auch Nokia "nur" die gesenkten Prognosen erfüllen bzw. leicht übertreffen konnte, so macht sich doch ganz allmählich wieder ein bisschen Hoffnung in der Branche breit. Untermauert wird diese Hoffnung auch von der Konkurrenz. Der US-amerikanische Konkurrent Motorola hatte bereits am Dienstag gute Zahlen präsentiert.