Ob heute der Wendepunkt da ist, kann man nicht bestimmen. Daß die Börsen in Amerika und Deutschland aber in den nächsten Tagen oder wenigen Wochen drehen werden, erwarte ich aus folgenden - z.T. trivialen - Gründen:
1. Bisher ging es nach jedem Crash wieder bergauf.
2. Die Amerikaner werden einen Präsidenten haben (welchen auch immer).
3. Zinserhöhungen sind nicht mehr zu erwarten, eher wird die FED ihre Zinsen Anfang kommenden Jahres senken.
4. Die Rentendiskussion in Deutschland wird weiter dazu führen, daß zunehmend Geld für die private Vorsoge in Aktien angelegt wird. Der Aktienanteil an den Privatvermögen ist in den letzten 10 Jahren stark gestiegen, wie auch die Zahl der Aktionäre an der Bevölkerung.
Das Geldvermögen der privaten Haushalte Ende 1999 teilte sich wie folgt auf:
Gesamt: 7034 Milliarden DM
davon -1495 Mrd. Versicherungen
-1185 Mrd. Spareinlagen (rückläufig: 1998 noch 1376 Mrd. DM)
- 896 Mrd. Aktien (seit 1991 jährlich plus 18 %)
- 737,5 Mrd. Investmentfonds (dar. Aktien seit 1991 jährl. plus 44 %)
Es gibt also ausreichend Liquidität aus anderen Anlageformen, die in Aktienkäufe umgeleitet werden kann. Dazu kommt Liquidität aus Einkommenswachstum. Letzteres benötigt man aber gar nicht, da weitere Spareinlagen aufgelöst werden können, bzw. Geld statt in Versicherungen in Aktien investiert werden kann. (Quelle FAZ v. heute)
5. Der Ölpreis wird Anfang kommenden Jahres sinken, da die Förderung selbst den Winterverbrauch übersteigt.
6. Die Zittrigen, die Verlierer der letzten Monate werden, sofern sie nicht persönlich Konkurs gegangen sind, nach ersten Kursanstiegen erst zögerlich und dann immer stärker wieder kaufen. Sie wollen nämlich keine Verlierer bleiben. Sie wollen sich und der Welt zeigen, daß sie es doch können (bis sie dann irgendwann endgültig Pleite sind). Wenn der Zug rollt, springen sie auf (bis zum nächsten Zugunglück).
7. Die Analysten wurden bisher nur deshalb nicht gehenkt, weil niemand sich mehr genau erinnert, was sie in der Vergangenheit gesagt haben. Wenn es erst einen erkennbaren Trend nach oben gibt, wird es heißen: "Die Märkte haben übertrieben nach unten korrigiert ..., kaufen!" Da sie sich keine offensichtlichen Fehlprognosen leisten werden wollen, werden sie den Markt NACHDEM er gedreht hat, zusätzlich puschen (unter Angabe beliebiger Gründe).
Aus vorgenannten Überlegungen erwarte ich spätestens Anfang kommenden Jahres wesentlich freundlichere Kurse. (Die kurzfristige Wirtschafts- entwicklung sehe ich dabei als sekundär an.) Gut, wer dann die Aktien schon besitzt. Besser, wenn ein paar Bios dabei sind. Aber das ist ein anderes Thema.
So long.
R.
1. Bisher ging es nach jedem Crash wieder bergauf.
2. Die Amerikaner werden einen Präsidenten haben (welchen auch immer).
3. Zinserhöhungen sind nicht mehr zu erwarten, eher wird die FED ihre Zinsen Anfang kommenden Jahres senken.
4. Die Rentendiskussion in Deutschland wird weiter dazu führen, daß zunehmend Geld für die private Vorsoge in Aktien angelegt wird. Der Aktienanteil an den Privatvermögen ist in den letzten 10 Jahren stark gestiegen, wie auch die Zahl der Aktionäre an der Bevölkerung.
Das Geldvermögen der privaten Haushalte Ende 1999 teilte sich wie folgt auf:
Gesamt: 7034 Milliarden DM
davon -1495 Mrd. Versicherungen
-1185 Mrd. Spareinlagen (rückläufig: 1998 noch 1376 Mrd. DM)
- 896 Mrd. Aktien (seit 1991 jährlich plus 18 %)
- 737,5 Mrd. Investmentfonds (dar. Aktien seit 1991 jährl. plus 44 %)
Es gibt also ausreichend Liquidität aus anderen Anlageformen, die in Aktienkäufe umgeleitet werden kann. Dazu kommt Liquidität aus Einkommenswachstum. Letzteres benötigt man aber gar nicht, da weitere Spareinlagen aufgelöst werden können, bzw. Geld statt in Versicherungen in Aktien investiert werden kann. (Quelle FAZ v. heute)
5. Der Ölpreis wird Anfang kommenden Jahres sinken, da die Förderung selbst den Winterverbrauch übersteigt.
6. Die Zittrigen, die Verlierer der letzten Monate werden, sofern sie nicht persönlich Konkurs gegangen sind, nach ersten Kursanstiegen erst zögerlich und dann immer stärker wieder kaufen. Sie wollen nämlich keine Verlierer bleiben. Sie wollen sich und der Welt zeigen, daß sie es doch können (bis sie dann irgendwann endgültig Pleite sind). Wenn der Zug rollt, springen sie auf (bis zum nächsten Zugunglück).
7. Die Analysten wurden bisher nur deshalb nicht gehenkt, weil niemand sich mehr genau erinnert, was sie in der Vergangenheit gesagt haben. Wenn es erst einen erkennbaren Trend nach oben gibt, wird es heißen: "Die Märkte haben übertrieben nach unten korrigiert ..., kaufen!" Da sie sich keine offensichtlichen Fehlprognosen leisten werden wollen, werden sie den Markt NACHDEM er gedreht hat, zusätzlich puschen (unter Angabe beliebiger Gründe).
Aus vorgenannten Überlegungen erwarte ich spätestens Anfang kommenden Jahres wesentlich freundlichere Kurse. (Die kurzfristige Wirtschafts- entwicklung sehe ich dabei als sekundär an.) Gut, wer dann die Aktien schon besitzt. Besser, wenn ein paar Bios dabei sind. Aber das ist ein anderes Thema.
So long.
R.