Warnung von AOL ?!

 




04.01.2002

Der designierte Chief Executive Officer von AOL Time Warner Inc, Dulles, Richard Parsons, könnte den Conference Call am kommenden Montag dazu nutzen, „reinen Tisch zu machen“ und eine Reihe von schlechten Nachrichten über das Medienkonglomerat verbreiten. Das befürchten Experten der Wall Street, wie das „Wall Street Journal“ in seiner Freitagausgabe berichtet. Der Konzern hatte am Donnerstag mitgeteilt, für den kommenden Montag nach Börsenschluss einen Conference Call über die Aussichten des Unternehmens abzuhalten.So glauben einige Investoren, dass AOL die Prognosen für 2002 senken könnte.
Dies würde eine weitere Distanzierung des Unternehmens von seinen hochfliegenden Zielen sein, welche AOL vor einem Jahr nach Abschluss der Fusion mit Time Warner ausgegeben hatte. Einge Analysten haben im Vorfeld der Konkurrenz bereits ihre Ergebnisprognosen für 2002 deutlich gekürzt und mit der anhaltenden Schwäche des Werbemarktes begründet. Dies würde das Kabelfernseh- sowie das Onlinegeschäft von AOL deutlich belasten. Zudem verlangsame sich das Wachstum der US-Abonnenten von America Online.

Dazu komme die erste Konsolidierung der Verluste von AOL Europe in der Bilanz, erklären die Experten. Dabei wird erwartet, dass AOL den Anteil von 49,5 Prozent an dem Joint Venture, die der Konzern noch nicht hält, von dem Partner Bertelsmann AG, Gütersloh, für geschätzte acht Mrd USD übernimmt, wie das „WSJ“ weiter schreibt. Morgan Stanley etwa senkte ihre Prognosen für das EBITDA-Wachstum bei AOL (ohne AOL Europe) auf acht Prozent von zunächst 15 Prozent. Zur Begründung wurde neben der Schwäche der Werbewirtschaft auch die zunehmende Konkurrenz angeführt.