War die US-Regierung vor dem 11. September

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War die US-Regierung vor dem 11. September

 
24.01.02 15:00
vorgewarnt?

Teil 1: Vorwarnungen
Von Patrick Martin
23. Januar 2002
aus dem Englischen (16. Januar 2002)
Die amerikanischen Öffentlichkeit sind im Zusammenhang mit dem 11. September noch längst nicht alle verfügbaren Informationen zugänglich gemacht worden. Um das zu erkennen, muss man keiner Verschwörungstheorie anhängen, die vom Weißen Haus bis hin zum Flughafen-Sicherheitspersonal reicht, das die bewaffneten Entführer in die Flugzeuge einsteigen ließ. Die unwahrscheinlichste und am wenigsten glaubhafte Erklärung für die Ereignisse jenes Tages besteht jedenfalls darin, dass der gesamte amerikanische Sicherheitsapparat keine Ahnung von den Aktionen der Entführer gehabt habe, bevor die Flugzeuge das World Trade Center und das Pentagon trafen.

Laut dieser offiziellen Version, die in ihrer plumpsten Form vom FBI-Direktor Robert Mueller unmittelbar nach dem Ereignis vertreten wurde, wusste kein einziger Angehöriger der gesamten US-Regierung auch nur das Mindeste über die bloße Existenz, geschweige denn über die Methoden oder Ziele der Attentäter vom 11. September. Eine genaue Begutachtung der Informationen, die seit dem 11. September bruchstückhaft ans Licht gekommen sind, beweist, dass diese Behauptungen nicht nur zweifelhaft, sondern bewusst falsch sind.

Der Fall Zacharias Moussaoui ist nur der hervorstechendste Beweis dafür, dass die terroristischen Angriffe vom 11. September nicht nur ein kolossales Versagen auf Seiten des FBI und CIA darstellen, sondern eine Verweigerung notwendiger Maßnahmen beinhalten, für die es keine legitime Erklärung gibt. [Siehe dazu: WSWS, 5. Januar 2002, "The strange case of Zacarias Moussaoui"] Es gab nicht nur Warnungen allgemeiner Art über wahrscheinliche Selbstmordanschläge, sondern mehrere der Attentäter, darunter auch der mutmaßliche Kopf der Aktion, Mohammed Atta, wurden von US-Agenten überwacht. Es ist nicht zu viel gesagt, dass die Terroristen ihre mörderische und verheerende Mission nur erfüllen konnten, weil der amerikanische Geheimdienst wiederholte Warnungen ignorierte, sich weigerte, die elementarsten Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, und anscheinend eine völlige Gleichgültigkeit gegenüber einem bevorstehenden großen Terrorangriff auf amerikanischem Boden an den Tag legte.

Hinzu kommt die Weigerung sämtlicher Abteilungen der US-Regierung, irgendwelche Untersuchungen über die Umstände des Angriffs anzustellen, der an einem einzigen Tag mehr amerikanische Todesopfer als jeder andere Gewaltakt in der amerikanischen Geschichte forderte. In den vier Monaten seit dem 11. September gab es kein ernsthaftes Bemühen, die Umstände zu untersuchen, die Lehren daraus zu ziehen und die Verantwortlichkeiten festzustellen. Dies ist an sich schon ein Hinweis darauf, dass es hochrangige Personen in Washington gibt, die eine Menge zu verbergen haben.

Warnungen ausländischer Regierungen

Die Regierungen von mindestens vier Ländern - Deutschland, Ägypten, Russland und Israel - warnten in den Monaten vor dem 11. September die USA ausdrücklich vor einem bevorstehenden Terrorangriff. Diese Warnungen gaben im Voraus, wenn auch in fragmentarischer Form, ein Bild über das Ausmaß des Angriffs und sein wichtigstes Ziel. Außerdem enthielten sie den Hinweis, dass entführte Passagierflugzeuge als Waffe dienen würden.

Laut einem Artikel einer großen deutschen Tageszeitung, veröffentlicht kurz nach der Zerstörung des World Trade Center, hatte der deutsche Geheimdienst BND sowohl dem amerikanischen als auch dem israelischen Geheimdienst im Juni mitgeteilt, dass Terroristen aus dem Nahen Osten sich darauf vorbereiteten, ein Passagierflugzeug zu entführen und es als Waffe zu benutzen, um wichtige Symbole der amerikanischen und israelischen Kultur anzugreifen.

Die Zeitung zitierte ungenannte deutsche Geheimdienstquellen, nach denen die Information über Echelon gewonnen wurden, das von den USA kontrollierte System von 120 Satelliten, die sämtliche weltweiten elektronischen Kommunikationen überwachen. Echelon wird gemeinsam von den USA, Kanada, Großbritannien, Australien und Neuseeland betrieben, obwohl seine Existenz gar nicht offiziell zugegeben wird. (Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14. September 2001).

Die Regierung Ägyptens schickte am 13. Juni eine dringende Warnung an die USA, die sich auf ein Video stützte, das von Osama bin Laden stammt. Der ägyptische Präsident Hosni Mubarak sagte der französischen Zeitung Le Figaro, dass die Warnung zum ersten Mal kurz vor dem G-8-Gipfel in Genua übermittelt worden sei. Sie wurde so ernst genommen, dass man rund um den Christoph-Columbus-Flughafen von Genua Luftabwehr-Geschütze in Stellung brachte. Laut Mubarak habe bin Laden "davon gesprochen, Präsident Bush und andere Staatsoberhäupter in Genua zu ermorden. Dabei sollte ein mit Sprengstoff gefülltes Flugzeug zum Einsatz kommen. Diese Vorkehrungen wurden damals getroffen." (Quelle: New York Times, 26. September 2001, "2 Leaders Tell of Plot to Kill Bush in Genoa", von David Sanger)

Laut russischen Presseberichten informierte der russische Geheimdienst die CIA darüber, dass in diesem Sommer 25 terroristische Piloten eigens auf Selbstmordeinsätze vorbereitet worden seien. In einem Interview vom 15. September mit MSNBC bestätigte der russische Präsident Wladimir Putin, dass er im August den russischen Geheimdienst beauftragt habe, die US-Regierung "so eindringlich wie möglich" zu warnen, dass Anschläge auf Flughäfen und Regierungsgebäude unmittelbar bevorstünden. (Quelle: Website From The Wilderness; MSNBC).

Der Londoner Sunday Telegraph - eine erzkonservative Zeitung, die normalerweise die Bush-Regierung energisch unterstützt - berichtete, dass der israelische Geheimdienst Mossad im August eine Warnung an FBI und CIA übermittelt habe, wonach nicht weniger als 200 Sympathisanten Osama bin Ladens in das Land eingeschleust würden, um "einen schweren Anschlag auf die Vereinigten Staaten" auszuführen. Der Berater sprach über ein "sehr großes Zielobjekt", bei dem die Amerikaner "äußerst verwundbar" seien. Die Los Angeles Times zitierte ungenannte US-Sprecher, die bestätigten, dass Warnungen vom Mossad eingegangen seien. (Quelle: Sunday Telegraph, 16. September 2001, "Israeli security issued urgent warning to CIA of large-scale terror attacks", von David Wastell und Philip Jacobson; Los Angeles Times, 20. September 2001, "Officials Told of ‚Major Assault‘ Plans", von Richard A. Serrano und John-Thor Dahlburg)

Der Independent, eine liberale Tageszeitung in Großbritannien, publizierte einen Artikel, der bestätigte, dass die US-Regierung "wiederholt vor einem verheerenden Anschlag auf die Vereinigten Staaten gewarnt wurde". Der Independent zitierte aus einem Interview, das Osama bin Laden Ende August einer arabisch-sprachigen, in London erscheinenden Zeitung gab, der al-Quds al-Arabi. Etwa gleichzeitig wurden straffere Sicherheitsmaßnahmen für das World Trade Center angeordnet, ohne dass dafür Gründe angegeben wurden. (Quelle: Independent, 17. September 2001, "Bush did not heed several warnings of attack", von Andrew Gumbel)

Trotz dieser zahlreichen Vorwarnungen gab kein einziger US-Geheimdienst vor dem 11. September irgendeine Warnung vor einem möglichen Angriff auf ein Ziel auf US-Territorium heraus. Die CIA und das FBI hatten Warnungen über mögliche Attentate auf amerikanische Militärsstützpunkte oder Botschaften im Nahen Osten, Europa und Asien herausgegeben. Am 7. September gab das US-Außenministerium weltweit Alarm wegen eines bevorstehenden Angriffs durch bin Ladens Anhänger, doch bezog es sich dabei nur auf amerikanische Objekte in Ostasien, besonders in Japan, aber nicht innerhalb der USA selbst. Der führende Republikaner im Geheimdienstkomitee des Senats, Senator Richard Shelby, gab zu: "Dies war offensichtlich ein Versagen von großem Ausmaß. Wir hatten keine besondere Warnung, dass die USA angegriffen werden könnten."

Darüber hinaus muss die Entscheidung des FBI, keine Maßnahmen bezüglich Zacarias Moussaoui zu treffen, im Licht dieses nicht abreißenden Stroms von Vorwarnungen aus dem Ausland betrachtet werden. Die US-Regierung wurde wiederholt davor gewarnt, dass verheerende Angriffe mit entführten Zivilflugzeugen drohten. Dennoch entschied das FBI, keine intensiven Ermittlungen gegen einen Mann zu führen, der nach Angaben des französischen Geheimdiensts wahrscheinlich mit Osama bin Laden in Verbindung stand und lernen wollte, wie man eine Boeing 747 steuert, ohne sich für das Starten und Landen zu interessieren. Moussaoui wurde von der Einwanderungs- und Einbürgerungsbehörde erst nach dem 11. September an das FBI überstellt.

Amerikanische Untersuchungen und Befürchtungen

Ungeachtet der Behauptung, dass die US-Geheimdienste die Möglichkeit von Selbstmordangriffen mit Zivilflugzeugen vor dem 11. September gar nicht ins Auge gefasst hätten, gab es schon seit acht Jahren Hinweise darauf, dass die amerikanische Regierung sehr wohl solche Befürchtungen hegte.

Eine 1993 vom Pentagon beauftragte Expertenkommission diskutierte, wie ein Flugzeug dazu eingesetzt werden könnte, nationale Wahrzeichen zu bombardieren. "Man betrachtete das als eine extreme Vorstellung, ein bisschen zu gruselig für die Zeit", sagte der Luftwaffenoberst a.D., Doug Menarchik, Leiter der 150.000-Dollar-Studie für die Abteilung des Verteidigungsministerium, die für Spezialoperationen und kleinere Konflikte zuständig ist. "Nachdem ich gegangen war, entschlief sie eines ruhigen Todes." Die Entscheidung, detaillierte Szenarien nicht zu veröffentlichen, wurde teilweise aus der Befürchtung heraus getroffen, dadurch könnten Terroristen auf neue Ideen gebracht werden, wie Teilnehmer sagten. Ein Entwurf wurde im Pentagon, dem Justizministerium und im Bundesamt für Notfallmanagement zirkuliert, aber führende Politiker entschieden sich letztlich gegen eine Veröffentlichung. (Quelle: Washington Post, 2. Oktober 2001, "Before Attack, U.S. Expected Different Hit, Chemical, Germ Agents Focus of Preparations", von Jo Warrick und Joe Stephens).

1994 gab es drei Fälle von versuchten Attentaten auf Gebäude, bei denen Flugzeuge zum Einsatz kamen. Der erste, im April 1994, betraf einen Flugingenieur von Federal Express, der entlassen werden sollte. Er bestieg als Passagier eine DC-10 und drang ins Cockpit vor, um das Flugzeug in eine Konzernzentrale in Memphis zu steuern, doch wurde er von der Crew überwältigt. Der zweite Fall erfolgte im September, als ein einzelner Pilot eine gestohlene einmotorige Cessna in einen Baum vor dem Weißen Haus steuerte, unmittelbar vor dem Schlafzimmer des Präsidenten. Der dritte Fall war die Entführung einer Air-France-Maschine im Dezember in Algier durch die GIA (Groupes islamiques armés). Die Entführer landeten die Maschine in Marseilles und ordneten an, sie mit 27 Tonnen Benzin zu füllen, dreimal mehr, als für einen Flug nach Paris nötig war. Ihr Ziel war es, das Flugzeug in den Eiffelturm zu steuern. Französische Spezialtruppen stürmten die Maschine noch am Boden. (Quelle: New York Times, 3. Oktober 2001, "Earlier Hijackings Offered Signals That Were Missed", von Matthew Wald)

Im Januar 1995 verhaftete die philippinische Polizei Abdul Hakim Murad in einer Wohnung in Manila, wo eine Ausrüstung zur Herstellung von Bomben gefunden wurde, und verhörte ihn unter Folter. Er sagte aus, es habe Pläne gegeben, in elf amerikanischen Flugzeugen Zeitbomben zu hinterlegen, sowie ein Flugzeug in das CIA-Hauptquartier in Langley, Virginia stürzen zu lassen. Die Vorbereitungen waren so weit fortgeschritten, dass Murad die einzelnen Flugobjekte beschreiben konnte, die meisten von ihnen mit trans-pazifischer Flugroute, die über dem Ozean explodieren sollten. Murad hatte Flugschulen in den Vereinigten Staaten besucht und einen Flugschein für Zivilflugzeuge erworben. Er sagte den Ermittlern, er hätte das Flugzeug ins CIA-Hauptquartier steuern sollen. Ein anderer islamischer Fundamentalist sollte ein zweites Flugzeug in das Pentagon fliegen (Quelle: Washington Post, 23. September, "Borderless Network of Terror, Bin Laden Followers Reach Across Globe", von Doug Struck, Howard Schneider, Karl Vick und Peter Baker).

Kurze Zeit später im gleichen Jahr wurde der mutmaßliche Organisator des ersten Bombenanschlags auf das World Trade Center, Ramzi Ahmed Yousef, in Pakistan verhaftet, an den US-Geheimdienst ausgeliefert und in die Vereinigten Staaten geflogen, um vor Gericht gestellt zu werden. Auf dem Flug prahlte Yousef Berichten zufolge vor dem FBI-Agenten Brian Parr und weiteren Beamten seiner Eskorte damit, dass er mehrere Möglichkeiten nur knapp verpasst habe, bei denen er ein Dutzend Flugzeuge an einem einzigen Tag über dem Pazifik hätte in die Luft jagen und einen kamikaze-artigen Selbstmordanschlag auf das CIA-Hauptquartier in Langley, Virginia, hätte ausführen können. Man brachte Yousef mit dem gleichen Plan in Verbindung, für den Abdul Hakim Murad auf den Philippinen inhaftiert worden war. Murad wurde ebenfalls an die Vereinigten Staaten ausgeliefert, wo seine Zeugenaussage eine wichtige Rolle im Prozess gegen Yousef und bei dessen Verurteilung spielte. (Quelle: John Cooley, Unholy Wars, New York, 2000, S. 247)

Anfang 1996 waren US-Politiker zur Erkenntnis gekommen, dass möglicherweise auch landwirtschaftliche Sprühflugzeuge von Terroristen als Waffen bei Selbstmordflügen genutzt werden könnten, und sie begannen Schritte einzuleiten, um während der olympischen Sommerspiele in Atlanta einem Attentat aus der Luft vorzubeugen. Black-Hawk-Hubschrauber und Flugzeuge der US-Grenzpolizei wurden eingesetzt, um verdächtige Maschinen im Luftraum über den olympischen Spielen abzufangen. Geheimdienstmitarbeiter kontrollierten Sprühflugzeuge noch in einer Entfernung von Hunderten Meilen vom Zentrum von Atlanta. Polizeibeamte durchkämmten alle regionalen Flughäfen im gesamten Norden von Georgia, "um sicherzustellen, dass niemand ein kleines Flugzeug entführen konnte, um damit die Spiele anzugreifen", wie Woody Johnson sagte, der FBI-Agent, der damals für die Zweigstelle in Atlanta verantwortlich war. Vom 6. Juli bis zum Ende der Spiele am 11. August verbot die FAA (Federal Aviation Administration, Bundesamt für Luftverkehr) alle Flüge im Umkreis von einer Meile um das olympische Dorf, wo die Athleten wohnten. Es ordnete außerdem an, an allen Orten, wo gespielt wurde, jeweils drei Stunden vor Beginn bis drei Stunden nach Ende der Spiele kein Flugzeug näher als drei Meilen herankommen zu lassen. (Quelle: Los Angeles Time, 17. November 2001, "Suicide Flights and Crop Dusters Considered Threats at '96 Olympics", von Mark Fineman und Judy Pasternak)

Schon im Jahre 1996 begann das FBI damit, die Tätigkeit arabischer Studenten in amerikanischen Flugschulen genauer unter die Lupe zu nehmen. Regierungspolitiker gaben zu, dass Polizeibeamte davon ausgingen, fast ein Dutzend Menschen mit Verbindungen zu bin Laden hätten US Flugschulen besucht." FBI-Agenten suchten 1996 zwei Flugschulen auf, um Informationen über verschiedene arabische Piloten zu erhalten, die hier ausgebildet worden waren. Die beiden Schulen waren auch von Abdul Hakim Murad besucht worden, der der philippinischen und amerikanischen Polizei die Pläne gestanden hatte, ein entführtes Flugzeug ins CIA-Hauptquartier zu fliegen. 1998 fragten FBI-Agenten die Leiter der Airman Flight School in Norman, Oklahoma, über einen Absolventen ihrer Schule aus, der von Zeugen vor Gericht als einer von Osama bin Ladens Piloten identifiziert worden war. Dies war die gleiche Schule, die Zacarias Moussaoui später besuchen sollte. Ein Artikel der Washington Post kommt zum Schluss: "Seit 1996 hatte das FBI Beweise erhalten, dass internationale Terroristen US-Flugschulen benutzten, um zu lernen, wie man einen Jumbojet fliegt. Ein gescheitertes Vorhaben in Manila, US-Linienflugzeuge in die Luft zu sprengen, und später eine Zeugenaussage vor Gericht von einem Verbündeten von bin Laden war nach Expertenberichten Anlass für Untersuchungen des FBI an verschiedenen Schulen." (Quelle: Washington Post, 23. September 2001, "FBI Knew Terrorists Were Using Flight Schools", von Steve Fainaru und James V. Grimaldi)

Kurz vor den olympischen Spielen in Sydney 2000 wurde ernsthaft die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass "ein voll besetztes Passagierflugzeug mit gefülltem Tank vor einem weltweiten Fernsehpublikum in die Eröffnungszeremonie stürzen" könnte, wie der damalige Superintendent der Polizei von Sydney, Paul McKinnon, berichtete. Er sagte, Osama bin Laden sei als Gefahr ersten Ranges betrachtet worden. IOC-Funktionäre erklärten, schon seit 1972 würden Katastrophen mit abstürzenden Flugzeugen in den Sicherheitserwägungen für Olympische Spiele berücksichtigt. "Das war unser Alptraum-Szenario", sagte ein IOC-Funktionär. Im Jahr 2001 führte das IOC ausführliche Diskussionen mit dem FBI anlässlich der Sicherheitsplanung für die Winterspiele 2002 in Salt Lake City. (Quelle: Sydney Morning Herald, 20. September 2001, "Jet crash on stadium was Olympics nightmare", von Jacquelin Magnay)

Der Jahresbericht der Federal Aviation Administration (FAA) über kriminelle Handlungen gegen Flugzeuge, der Anfang 2001 erschien, vermerkt, dass bisher von bin Laden zwar kein Angriff auf zivile Flugzeuge ausgegangen sei, doch habe er "sowohl die Motivation als auch die nötigen Mittel dazu". Weiter heißt es da: "Bin Ladens anti-westliche und anti-amerikanische Haltung macht aus ihm und seinen Sympathisanten eine bedeutende Gefahr für das zivile Flugwesen, besonders für US-Passagierflüge." (Quelle: FAA)

Anfang 2001 begann in New York City ein Prozess, bei dem vier Angeklagte beschuldigt wurden, die Bombenangriffe gegen US-Botschaften in Kenia und Tansania im Jahre 1998 durchgeführt zu haben. Der Prozess enthüllte, dass zwei von bin Ladens Männern eine Pilotenausbildung in Texas und Oklahoma erhalten hatten und ein dritter beauftragt worden war, solche Stunden zu nehmen. L'Houssaine Kherchtou, ein Verbündeter von bin Laden, wurde zum Kronzeugen der Anklage und erzählte dem Gericht, dass man 1993 von ihm verlangt habe, Flugunterricht zu nehmen, Ein weiterer Mann von bin Laden, Essam al-Ridi, bestätigte, dass er für bin Laden ein Militärflugzeug gekauft und es in den Sudan geflogen habe. Al-Ridi wurde 1998 Kronzeuge und gab dem FBI schon drei Jahre vor dem Attentat vom 11. September Insider-Informationen über ein Pilotenausbildungsprogramm. Obwohl dieser Prozess von Februar bis Juli 2001 dauerte, führte er nicht dazu, dass bezüglich des amerikanischen Passagierflugverkehrs erhöhte Wachsamkeit geherrscht hätte.


Siehe auch:
Terrorangriff auf New York und Washington
(5. Januar 2002)

www.wsws.org/de/2002/jan2002/warn-j23.shtml
Nowonder:

Teil 2

 
24.01.02 15:02
Teil 2: Die Attentäter im Visier
Von Patrick Martin
24. Januar 2002
aus dem Englischen (18. Januar 2002)
Die Vereinigten Staaten unterhalten den größten Geheimdienstapparat der Welt, um Informationen zu sammeln und die Telekommunikation zu überwachen - die CIA, das FBI, die National Security Agency (nationaler Sicherheitsdienst), die Defense Intelligence Agency (militärischer Geheimdienst), die Defense Signals Intercept Organization, etc. Finanziert wird dieser Apparat aus einem Geheimfonds, dessen Umfang man auf die enorme Summe von 30 Mrd. Dollar jährlich schätzt.

Und dennoch behauptet die Bush-Regierung - und von den amerikanischen Medien vernimmt man keinen Widerspruch - dass dieser ganze riesige Sicherheitsapparat nicht die leiseste Ahnung gehabt habe, dass sich fast zwei Dutzend Männer auf den Weg machten, um Passagierflugzeuge zu kapern und sie in das World Trade Center und das Pentagon stürzen zu lassen. Niemand fordert die Absetzung derjenigen, deren offenkundige Inkompetenz - immer vorausgesetzt, man glaubt der offiziellen Darstellung - fast 3.000 amerikanische Bürger das Leben gekostet hat.

Doch im Verlauf der letzten vier Monate zeigte sich immer deutlicher ein erheblich differenzierteres Bild der Ereignisse vom 11. September und der Art und Weise, wie der amerikanische militärisch-geheimdienstliche Apparat darin verwickelt war. Es hatte nicht nur zahlreiche Vorwarnungen gegeben, die sowohl von ausländischen Regierungen als auch aus US-Untersuchungen über frühere Terroranschläge stammten, sondern die US-Regierung selbst verfügte über eine Menge Informationen, weil sie Osama bin Laden und seine Verbündeten in der al-Quaida-Organisation systematisch elektronisch und auch ganz direkt überwachen ließ.

Die elektronische Überwachung von bin Laden

Es ist bekannt, dass der nationale Sicherheitsdienst (NSA) eine Zeit lang buchstäblich die gesamte elektronische Kommunikation bin Ladens und seiner Verbündeten überwachte. In der Zeit vor den Bombenangriffen auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania im August 1998 war die Überwachung so lückenlos, dass der NSA Telefongespräche zwischen bin Laden und seiner Mutter abzuspielen pflegte, wenn er Prominente auf Besuch beeindrucken - und der Bewilligung seiner Haushaltsmittel im Kongress nachhelfen wollte.

Laut einem Rechenschaftsbericht hat die NSA buchstäblich sämtliche Gespräche aufgenommen, die bin Laden über ein Satellitentelefon in Afghanistan führte. Der Laptopanschluss für den al-Quaida-Führer war in New York City gekauft worden, und er verbrauchte sämtliche - über 2.000 - vorausbezahlte Minuten für Telefongespräche mit seinen Unterstützern in Dutzenden von Ländern - was vermuten lässt, dass er wohl doch nicht der raffinierteste Verschwörer der Welt war. (Quelle: Los Angeles Times,21. September 2001, "Hate Unites an Enemy Without an Army", von Bob Drogin; Chicago Tribune, 16. September 2001, "Bin Laden, associates elude spy agency‘s eavesdropping", von Scott Shane)

Amerikanische Politiker erklärten, diese Quelle sei abrupt unterbrochen worden, nachdem bin Laden erfahren habe, dass die überwachten Gespräche es dem Pentagon erleichtert hätten, ein Trainingslager in Ostafghanistan ins Visier zu nehmen und auf Befehl Präsident Clintons mit Raketen anzugreifen. Sie behaupten, der al-Quaida-Führer habe fortan überhaupt keine Telefone oder anderen elektronischen Geräte mehr benutzt, sondern sich auf Kuriere und andere Formen direkter Kommunikation verlegt, die nicht so leicht überwacht werden konnten.

Diese Darstellung wird von vielen erfahrenen Beobachter als amerikanische Desinformation zurückgewiesen. Der langjährige ägyptische Journalist und ehemalige Regierungssprecher Mohammed Heikal äußerte in einem Interview mit einer britischen Zeitung starke Zweifel daran, dass bin Laden und seine al-Quaida-Gruppe den Angriff vom 11. September überhaupt ohne Kenntnis der Vereinigten Staaten hätten ausführen können: "Bin Laden stand seit Jahren unter Überwachung: jedes Telefongespräch wurde aufgezeichnet, und al-Quaida war nicht nur vom amerikanischen Geheimdienst infiltriert, sondern auch vom pakistanischen Geheimdienst, dem saudischen Geheimdienst und dem ägyptischen Geheimdienst. Sie hätten eine Operation, die ein solches Maß an Organisation und Komplexität erforderte, nicht geheim halten können." (Quelle: Heikal-Interview mit dem Guardian, 10. Oktober 2001)

Je höher die US-Regierung den globalen Umfang und die hochgradige Koordination von bin Ladens Aktivitäten ansetzt, desto unglaubwürdiger ist die Behauptung, die elektronische Überwachung habe keinerlei Resultate gebracht. Ohne jeden elektronischen Informationsaustausch ist der Aufbau eines weltweiten Netzes, das in der Lage ist, Angriffe im Nahen Osten, in Afrika, Asien, Europa und den Vereinigten Staaten zu führen, praktisch unmöglich.

Immer wieder berichtete die Presse, dass Bin Ladens Verbündete oder sogar der islamisch fundamentalistische Führer selbst, sich elektronischer Kommunikationsgeräte bedient haben und dass diese von US-Agenturen abgehört wurden.

So erklärte der UPI-Korrespondent Richard Scale, der letztes Jahr über den Prozess der bin-Laden-Sympathisanten in New York City berichtete, der nationale Sicherheitsdienst habe bin Ladens chiffrierte Nachrichten entschlüsselt. Da die amerikanischen Politiker "annehmen, dass die Planung der Angriffe vom 11. September wahrscheinlich vor zwei Jahren begonnen hat" ( New York Times, 14. Oktober 2001), muss man davon ausgehen, dass es durchaus möglich war, Informationen über die Vorbereitungen auf den 11. September auf elektronischem Wege abzufangen. (Quelle: United Press International, 13. Februar 2001)

Der eindeutigste Hinweis auf die erfolgreiche US-Überwachung der al-Quaida-Kommunikation - der auch zeitlich am dichtesten beim Anschlag vom 11. September lag - war die Erklärung des Senators Orrin Hatch aus Utah, einem konservativen Republikaner mit weitreichenden Kontakten zum nationalen Geheimdienstmilieu. Er erklärte am 11. September gegenüber Associated Press, die US-Regierung überwache die Kommunikation bin Ladens elektronisch und habe mitgehört, wie zwei von bin Ladens Leuten in Jubel über den erfolgreichen terroristischen Anschlag ausgebrochen seien. "Sie haben gewisse Informationen von Leuten aus bin Ladens Umfeld abgefangen, die bestätigten, dass eine Reihe von Zielen getroffen wurden", sagte er gegenüber AP. (Quelle: Associated Press, 11. September 2001, "World Trade Center collapses in terrorist attack", von David Crary und Jerry Schwartz)

Hatch wiederholte seine Bestätigung am gleichen Tag in einem Interview mit ABC News und sagte, dass Beamte sowohl der CIA als auch des FBI ihm das Gleiche erzählt hätten. Dass diese Erklärung der Wahrheit entspricht, zeigte die Reaktion der Bush-Regierung. Verteidigungsminister Donald Rumsfeld verurteilte den Bericht öffentlich als eine unautorisierte Preisgabe vertraulicher Informationen. Das Weiße Haus nahm diese Indiskretion später zum Vorwand, dem Kongress detaillierte Informationen über die Maßnahmen der USA zur Terrorabwehr vorzuenthalten. Später sah sich Bush allerdings gezwungen, eine Gruppe ausgesuchter Kongresspolitiker doch wieder zu informieren.

Es gab eine ganze Reihe Medienberichte über ähnlich erfolgreiche Überwachungen von al-Quaida- Verbindungen. Der Spiegel schrieb, dass BND-Offiziere Telefongespräche zwischen zwei bin-Laden-Sympathisanten abgefangen hätten. NBC News berichtete am 4. Oktober, dass bin Laden zwei Tage vor dem Attentat auf das World Trade Center seine Mutter angerufen und zu ihr gesagt habe: "In zwei Tagen wirst du große Neuigkeiten vernehmen, und von mir wirst du eine Weile nichts mehr hören." NBC sagte, ein ausländischer Geheimdienst habe diesen Anruf aufgenommen und die Information an die USA übermittelt. Solche Berichte müssen sorgfältig ausgewertet werden, besonders, wenn sie wie dieser am Vorabend des US-Luftkriegs gegen Afghanistan herauskamen. Folgender Schluss ist dabei unausweichlich: Wenn die US-Geheimdienste nach dem 11. September an solche Informationen herankommen konnten, dann konnten sie es auch vor jenem Tag. (Quelle: Toronto Globe & Mail, 5. Oktober 2001)

Neben den Gesprächen zwischen den Attentätern und ihren Mitverschwörern gab es noch einen weiteren elektronischen Hinweis auf den 11. September. Es wurde schon öfter berichtet, dass es in der Woche vor den Selbstmordanschlägen unerwartete und unerklärliche Spekulationen mit Aktien von American Airlines und United Airlines gab. Es wurden hohe Beträge darauf gesetzt, dass der Börsenwert dieser zwei Fluggesellschaften sinken würde, was auch geschah, nachdem zwei Maschinen der American und zwei der United Airlines entführt worden und abgestürzt waren. Mit keiner anderen Fluggesellschaft wurde so hoch spekuliert, und bis heute ist nicht bekannt, wer die Personen sind, die sich mit Tausenden von Verkaufsoptionen eindeckten - d.h. hohe Wetten auf Kursverluste abschlossen.

Weniger bekannt ist, dass die CIA ein ausgeklügeltes Software-System namens Promis betreibt, das solche plötzlichen Preisschwankungen gezielt überwacht, um im Voraus davor warnen zu können, dass ein bestimmter Industriezweig oder ein Konzern Zielobjekt eines Terroranschlags werden könnte. Diese Software liefert rund um die Uhr Echtzeit-Informationen. Demnach hätten CIA-Beamte schon am 7. September darauf aufmerksam werden müssen, dass American und United Airlines mögliche Anschlagsziele werden könnten. Laut der rechten, strikt Bush-loyalen Agentur Fox News haben sowohl das FBI als auch das Justizministerium bestätigt, dass Promis im vergangenen Sommer in Gebrauch war, um dem amerikanischen Geheimdienst Erkenntnisse zu verschaffen. Dennoch gibt es keine Hinweise auf Warnungen der CIA, weder an die Adresse der Fluggesellschaften noch an die US-Behörden, die für die innere Sicherheit verantwortlich sind.

Wie viele Attentäter waren bekannt?

Laut offiziellem Bericht der Bush-Regierung über die Terroranschläge waren nur zwei der 19 mutmaßlichen Selbstmordattentäter den US-Behörden vor dem 11. September bekannt. Diese zwei, Kahlil Almihdhar und Nawaf Alhamzi, waren auf Ersuchen der CIA auf eine "Fahndungsliste" des FBI gesetzt worden, nachdem man einen Zusammenhang zwischen Almihdhar und einem bin-Laden-Aktivisten in Malaysia festgestellt hatte.

Unzählige Berichte in den amerikanischen Zeitungen versuchen die Frage zu beantworten, die sich bei dieser Version der Ereignisse aufdrängt. Wie war es möglich, dass zwei Männer, die vom FBI und der CIA gesucht wurden, weil sie verdächtigt wurden, Verbindungen zu dem Mann zu unterhalten, den die US-Regierung als den gefährlichsten Terroristen der ganzen Welt brandmarkte, - wie war es möglich, dass diese beiden sich teure Erste-Klasse-Tickets, noch dazu ohne Rückflugbuchung, kaufen konnten, um dann am 11. September ungehindert ein Verkehrsflugzeug zu besteigen und zu entführen?

Almihdhar und Alhamzi lebten offenbar fast zwei Jahre lang in Südkalifornien, in der Gegend von San Diego, und reisten mindestens einmal ins Ausland, um wieder in die Vereinigten Staaten zurückzukehren - nur wenige Wochen, bevor die "Fahndungsliste" herausgegeben wurde. Laut einem Pressebericht war Alhamzi sogar im Telefonbuch von San Diego eingetragen - was sicherlich die Darstellung der Medien in Frage stellt, wonach die Entführer als meisterhafte Verschwörer ihre Spuren so gut verwischten, dass sie praktisch unentdeckbar waren. (Quelle: Washington Post, 29. Dezember 2001)

Aus welchen Gründen die beiden angehenden Entführer der Entdeckung auch immer entgangen sein mögen, Eines ist jedenfalls falsch: die Grundprämisse der offiziellen Darstellung, wonach diese zwei die einzigen Attentäter gewesen seien, die schon vor dem 11. September als Terroristen verdächtigt wurden. Mehrere andere Entführer oder Männer, die man heute als ihre Komplizen verdächtigt, waren der amerikanischen Polizei und den Geheimdiensten schon aufgefallen, ehe das World Trade Center zerstört wurde, aber man ließ sie ihrer Wege gehen.

Ein Beispiel ist der seltsame Fall von Ziad Samir Jarrah, einer der verdächtigten Entführer an Bord der United Airlines Maschine, die in Pennsylvania abstürzte. In den Vereinigten Arabischen Emiraten haben Politiker zugegeben, dass Jarrah am 30. Januar 2001 dort eintraf, nachdem er sich zwei Monate lang in Afghanistan und Pakistan aufgehalten hatte, und dass er auf Bitten der US-Regierung mehrere Stunden lang auf dem Internationalen Flughafen von Dubai verhört wurde. Er erhielt dann die Erlaubnis weiterzureisen, worauf er via Amsterdam nach Hamburg reiste. Später flog er in die Vereinigten Staaten.

Obwohl das offizielle amerikanische Interesse ausgereicht hätte, um ihn in den Vereinigten Arabischen Emiraten festzuhalten, wurde ihm gestattet, in die USA einzureisen und dort eine Flugschule zu besuchen. Jarrah wurde am 9. September, zwei Tage vor der Entführung, auf der Autobahn Interstate 95 in Maryland wegen zu hoher Geschwindigkeit angehalten und erhielt einen Strafzettel. Die Staatspolizei von Maryland überprüfte offenbar seinen Namen in ihrem Computer, fand nichts und ließ ihn weiterfahren. Als Reaktion auf die Untersuchungen nach dem 11. September behaupteten FBI- und CIA-Beamte, dass keine Behörde von Jarrah gewusst habe oder ihn auf einer Fahndungsliste geführt habe, obwohl ihn eine US-Regierungsbehörde acht Monate zuvor in Dubai hatte festnehmen lassen. (Quelle: Chicago Tribune, 14. Dezember 2001; Baltimore Sun, 14. Dezember 2001)

Die Zeitschrift Newsweek stellte in ihrer Sonderausgabe unmittelbar nach den Anschlägen vom 11. September die schockierende Behauptung auf, es hätten Verbindungen zwischen den Entführern und dem nationalen amerikanischen Sicherheitsapparat bestanden. Newsweek zitierte US-Armeequellen und berichtete: "Fünf der mutmaßlichen Entführer der Flugzeuge, die am Dienstag für die Terroranschläge benutzt wurden, wurden in den neunziger Jahren in überwachten US-Militäreinrichtungen ausgebildet." Drei hatten Adressen, die auf einer Liste der Naval Air Station in Pensacola, Florida, standen, als sie sich um Führerscheine oder Auto-Zulassungen bewarben. Ein weiterer wurde am Air War College in Montgomery, Alabama, ausgebildet, während der fünfte Sprachunterricht auf der Lackland Air Force Base in San Antonio, Texas, erhielt. Die drei Männer, die sich in Pensacola ausbilden ließen, hießen Saeed Alghamdi und Ahmad Alnami, beide an Bord der Maschine des United-Flugs 93, die in Pennsylvania abstürzte, sowie Ahmed Alghamdi, an Bord des United-Flugs 75, der den Südturm des World Trade Center rammte.

FBI-Beamte erklärten gegenüber dem Büro des Senators Bill Nelson (ein Demokrat aus Florida), die Beamten, die mit dem Fall World Trade Center/Pentagon betraut seien, würden "jede mögliche Verbindung zu militärischen Einrichtungen" untersuchen, doch es gebe noch keine sicheren Erkenntnisse, weil Ungewissheit darüber bestehe, ob die Entführer ihre Identitätskarten vielleicht anderen US-Besuchern aus Nahost, besonders aus Saudi Arabien, gestohlen hätten. Auf Pensacola erhielten viele saudische und andere Kunden der USA aus dem Nahen Osten eine militärische Flugausbildung.

Saudische Politiker versuchten auch die Berichte in Frage zu stellen, dass 15 der 19 Entführer saudische Staatsbürger seien, doch hat sich dieses als wahr herausgestellt. Über die Pensacola-Story hat es seither keine weiteren Presseberichte mehr gegeben, weder in Newsweek selbst, wo keine Fortsetzung erschien, noch in irgendeinem anderen größeren Presseerzeugnis.

Der Fall Mohammed Atta

Noch viel außergewöhnlicher ist die Behandlung von Mohammed Atta, dem mutmaßlichen Kopf der Entführungen. Atta stand Berichten zufolge unter Beobachtung der ägyptischen, deutschen und der amerikanischen Polizei und reiste trotzdem in den Jahren 2000 und 2001 ohne jedes Hindernis zwischen Europa und Amerika hin und her.

Laut einem Bericht in der deutschen ARD wurde Attas Telefon vom ägyptischen Geheimdienst überwacht, der erfahren hatte, dass er kurz zuvor von seiner Wohnung in Hamburg aus mindestens einmal Afghanistan besucht hatte. In der Fernsehsendung, die am 23. November ausgestrahlt wurde, hieß es, dass das amerikanische FBI im Jahr 2000 Attas Bewegungen mehrere Monate lang überwachte, als er mehrmals von Hamburg nach Frankfurt reiste und größere Mengen Chemikalien einkaufte, die potentiell zur Herstellung von Sprengstoff dienen. Attas Name fiel 1999 in einer Telefonunterredung islamischer Fundamentalisten, die von der deutschen Polizei aufgezeichnet wurde. Die BBC sagte in einem Kommentar zu dem deutschen Bericht: "Der Beweis... unterstreicht die Besorgnis, dass die internationalen Geheimdienste schon vor dem 11. September mehr über Atta gewusst haben könnten, als bisher angenommen, aber dass sie es versäumt haben, zu handeln." (Quelle: Bericht der British Broadcasting Corporation vom 26. November 2001)

2001 geriet Atta bei mehreren Gelegenheiten ins Blickfeld der US-Behörden. Im Januar wurde ihm gestattet, nach einer Reise nach Deutschland ohne zureichendes Visum wieder in die USA einzureisen. Er landete an Bord eines Flugzeugs aus Madrid am 10. Januar mit einem Touristenvisum in Miami, obwohl er den Einreisebeamten erklärte, in den Vereinigten Staaten Flugunterricht nehmen zu wollen, wofür ein besonderes Visum (M 1 student visa) erforderlich gewesen wäre. Jeanne Butterfield, Leiterin der amerikanischer Vereinigung der Immigrationsanwälte, erklärte der Washington Post: "In neun von zehn Fällen hätte man ihm erklärt: "Kehr wieder um und beantrage dein Visum vom Ausland aus. Es ist nicht erlaubt, als Besucher zum Vergnügen einzureisen und dann zu arbeiten oder zu studieren." Und derjenige, dem diese milde Behandlung zuteil wurde, stand kurz zuvor - man muss es betonen - noch unter Überwachung des FBI, weil er Material hortete, aus dem man Bomben herstellen konnte! (Quelle: Washington Post, 28. Oktober 2001)

Laut einem Bericht im kanadischen Fernsehen wurde Atta mit einem Bombenanschlag in Israel in Verbindung gebracht, und die Information gelangte in die Vereinigten Staaten, noch ehe er sein erstes Touristenvisum erhielt. (Quelle: Canadian Broadcasting Corporation, 14. September 2001, Bericht von Diana Swain auf Vero Beach, Florida)

Atta machte eine weitere Reise nach Europa, er kehrte im Mai nach Deutschland zurück und reiste im Juli nach Spanien. Jedes Mal kehrte er in die Vereinigten Staaten zurück, und jedes Mal passierte er problemlos die US-Zoll- und Einreisekontrollen. Ein weiterer britischer Pressebericht bemerkt, dass Atta "von Januar bis Mai letzten Jahres unter Überwachung stand, nachdem er wiederholt beobachtet worden war, wie er große Mengen von Chemikalien in Frankfurt kaufte, offensichtlich zur Herstellung von Explosivstoffen und von Biowaffen. Die US-Agenten, die Atta observierten, sollen es versäumt haben, die deutschen Behörden über ihre Untersuchung zu informieren. Die Enthüllung, dass Atta lange vor dem 11. September von der Polizei überwacht wurde, wirft die Frage auf, warum die Angriffe nicht durch die Verhaftung dieses Mannes verhindert werden konnten." (Quelle: The Observer, 30. September 2001)

Im Sommer 2001 erhielt Atta eine telegraphische Anweisung über 100.000 Dollar von einem Konto in Pakistan, das angeblich einem Repräsentanten Osama bin Ladens gehörte. Diese Überweisung ist wiederholt von US-Politikern als Beweis angeführt worden, dass bin Laden hinter den Anschlägen vom 11. September gestanden habe. Aber es wurde nicht erklärt, wie eine so große Geldsumme folgenlos an jemanden überwiesen werden konnte, der unter FBI-Überwachung stand. Ein weiterer bemerkenswerter Umstand: Laut einer indischen Zeitung war der Mann, der die telegraphische Überweisung anordnete, General Mahmud Ahmed, Kopf des pakistanischen Geheimdienstes ISI, der wichtigste Sponsor des Taliban-Regimes in Afghanistan. Ahmed wurde zum Rücktritt gezwungen, nachdem Indien veröffentlicht hatte, welche Rolle er spielte, und dies vom FBI bestätigt worden war. Ob Zufall oder nicht: Ahmed befand sich am 11. September zu Unterredungen mit amerikanischen Geheimdienstmitarbeitern in Washington. (Quelle: CNN-Bericht, 1. Oktober 2001; The Times of India, 11. Oktober 2001).


Siehe auch:
War die US-Regierung vor dem 11. September vorgewarnt? Teil 1: Vorwarnungen
(23. Januar 2002)

www.wsws.org/de/2002/jan2002/warn-j24.shtml
Brummer:

Eine interessante These -------------> o.T.

 
24.01.02 15:04
avantgarde:

Irgendwie schreibt jeder, daß seine These keine

 
24.01.02 15:09
Verschwörungstheorie sei, aber als ich mir den obigen Text durchlaß überkam mich spätestens im 2. Absatz genau dieses immer gleiche Gefühl.

Es fällt auf, daß keine Thesen über die Verschwörungstheorie auf Argumenten basieren, sondern immer nur in der Anklafeform stattfinden. Da wird von einem Signal mindestens 4er großer Nationen gesprochen, die die Amerikaner schon Monate vorher informiert haben sollen....selbst wenn, was bringt das. Meine Eltern warnen mich auch alle Nasenlang vor irgendwelchen Gefahren, und trozdem kann man estwas, das man nicht weiß, nicht verhindern. Und wie teuer wäre es wohl, alle Flughäfen vom Zeitpunkt der Warnung an komplett zu schließen. Wirtschaftlich verherend.

Diese Theorien des Herrn Martin sind also nichts weiter also der schlimme versuch, mit dem großen Opfer des 11.Sept. 01 nch mal richtig Geld zu verdienen.

Avantgarde
C.F.Gauss:

avantgarde: Meine ich auch. Wenn es Hinweise

 
24.01.02 15:33
gegeben hätte, die konkret Art, Ziel und ungefähres Datum des Anschlags genannt hätten, dann könnte man auf Verschwörungen, verheerendes Versagen von FBI und Co., Dilettantismus o.ä. schließen. Aber nur Behauptungen in den Raum zu stellen, es würde bald etwas passieren, sind schon etwas sehr vage, zumal wenn man sich die Dimensionen des Landes vor Augen hält. Weiterhin kann man davon ausgehen, daß derartige Warnungen permanent von Geheimdienst zu Geheimdienst vermittelt werden, meistens ohne konkretere Verdachtsmomente. Der Punkt ist eben: Ohne einigermaßen genaue Angaben zu den wichtigen Daten läßt sich nichts unternehmen. Das heißt aber nicht, daß grundlegende Sicherheitsmaßnahmen an den Flughäfen vernachlässigt werden dürfen. Aber das allein hätte auch nicht gereicht.

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