1,10, 1,20, 1,30 ...
Wann tut der Euro weh?
Der Euro steigt und steigt, aber die obersten Währungshüter geben sich unbeeindruckt. Jean-Claude Trichet und Fed-Chef Alan Greenspan wollen nicht einmal verbal intervenieren. Die Experten in der zweiten Reihe sind vergleichsweise weniger zurückhaltend. Sie versuchen die Schmerzgrenze zu benennen.
So weist die deutsche und europäische Luftfahrtindustrie auf die anhaltenden Wettbewerbsnachteile gegenüber der US-Konkurrenz durch einen anhaltend hohen Euro hin.
"Ab 1,20 Dollar tut es weh, wenn es dauerhaft ist," sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI), der Co-Chef des EADS-Konzerns, Hertrich. Weitere Produktionsverlagerungen in den Dollar-Raum seien daher denkbar.
Für die deutschen Zulieferer werde es sogar schon bei 1,10 Dollar kritisch, ergänzte der BDLI-Beiratsvorsitzende Friedrich Beyer. Zu den strukturellen Ungleichgewichten zwischen der europäischen und der US-Branche drohe die Währungsentwicklung als weiterer Nachteil der Europäer hinzuzukommen, warnte Hertrich.
Für die deutsche Branche sieht der BDLI-Chef Aussichten für einen Aufschwung erst 2005.
BMWA: Bei 1,30 wird es kritisch
Die Bundesregierung sieht nach den Worten von Wirtschaftsstaatssekretär Ditmar Staffelt (SPD) die Schmerzgrenze beim Euro-Kurs für die deutsche Außenwirtschaft bei 1,30 Dollar.
"Wir sind davon ausgegangen, nach vielen Gesprächen mit den wirtschaftswissenschaftlichen Forschungsinstituten, der Bundesbank und der Europäischen Zentralbank (EZB), dass insgesamt gesehen für die deutsche Volkswirtschaft ein Kurs, der über 1,30 Dollar liegt, in einen Bereich geht, in dem es sehr schwierig werden kann", sagte Staffelt am Dienst in Berlin.
Eine erste Linie, ab der man Anlass zur Besorgnis sehe, habe man bereits bei 1,25 Dollar gezogen. Das Risiko für die deutsche Außenwirtschaft werde aber dadurch begrenzt, dass ein Großteil des deutschen Auslandsgeschäfts innerhalb Europas abgewickelt werde.
Vor der EZB-Ratssitzung vergangene Woche hatten viele Beobachter wenn schon nicht mit einer Zinssenkung, so doch zumindest mit einer verbalen Intervention der Währungshüter gerechnet. Diese Hoffnung wurde allerdings enttäuscht.
Der französische Zentralbankchef Christian Noyer warnte am Mittwoch davor, den Wechselkurs zwischen Euro und Dollar zu dramatisieren. Zugleich äußerte er die Ansicht, sehr plötzliche Wechselkursbewegungen seien nie eine gute Sache und bekräftigte, die geldpolitischen Institutionen würden angesichts des Eurokurses wachsam bleiben.
Der Euro wurde am Mittag bei 1,2670 Dollar gehandelt - deutlich unter dem Schlusskurs von 1,2769 am Vorabend in New York
Wann tut der Euro weh?
Der Euro steigt und steigt, aber die obersten Währungshüter geben sich unbeeindruckt. Jean-Claude Trichet und Fed-Chef Alan Greenspan wollen nicht einmal verbal intervenieren. Die Experten in der zweiten Reihe sind vergleichsweise weniger zurückhaltend. Sie versuchen die Schmerzgrenze zu benennen.
So weist die deutsche und europäische Luftfahrtindustrie auf die anhaltenden Wettbewerbsnachteile gegenüber der US-Konkurrenz durch einen anhaltend hohen Euro hin.
"Ab 1,20 Dollar tut es weh, wenn es dauerhaft ist," sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI), der Co-Chef des EADS-Konzerns, Hertrich. Weitere Produktionsverlagerungen in den Dollar-Raum seien daher denkbar.
Für die deutschen Zulieferer werde es sogar schon bei 1,10 Dollar kritisch, ergänzte der BDLI-Beiratsvorsitzende Friedrich Beyer. Zu den strukturellen Ungleichgewichten zwischen der europäischen und der US-Branche drohe die Währungsentwicklung als weiterer Nachteil der Europäer hinzuzukommen, warnte Hertrich.
Für die deutsche Branche sieht der BDLI-Chef Aussichten für einen Aufschwung erst 2005.
BMWA: Bei 1,30 wird es kritisch
Die Bundesregierung sieht nach den Worten von Wirtschaftsstaatssekretär Ditmar Staffelt (SPD) die Schmerzgrenze beim Euro-Kurs für die deutsche Außenwirtschaft bei 1,30 Dollar.
"Wir sind davon ausgegangen, nach vielen Gesprächen mit den wirtschaftswissenschaftlichen Forschungsinstituten, der Bundesbank und der Europäischen Zentralbank (EZB), dass insgesamt gesehen für die deutsche Volkswirtschaft ein Kurs, der über 1,30 Dollar liegt, in einen Bereich geht, in dem es sehr schwierig werden kann", sagte Staffelt am Dienst in Berlin.
Eine erste Linie, ab der man Anlass zur Besorgnis sehe, habe man bereits bei 1,25 Dollar gezogen. Das Risiko für die deutsche Außenwirtschaft werde aber dadurch begrenzt, dass ein Großteil des deutschen Auslandsgeschäfts innerhalb Europas abgewickelt werde.
Vor der EZB-Ratssitzung vergangene Woche hatten viele Beobachter wenn schon nicht mit einer Zinssenkung, so doch zumindest mit einer verbalen Intervention der Währungshüter gerechnet. Diese Hoffnung wurde allerdings enttäuscht.
Der französische Zentralbankchef Christian Noyer warnte am Mittwoch davor, den Wechselkurs zwischen Euro und Dollar zu dramatisieren. Zugleich äußerte er die Ansicht, sehr plötzliche Wechselkursbewegungen seien nie eine gute Sache und bekräftigte, die geldpolitischen Institutionen würden angesichts des Eurokurses wachsam bleiben.
Der Euro wurde am Mittag bei 1,2670 Dollar gehandelt - deutlich unter dem Schlusskurs von 1,2769 am Vorabend in New York