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EXPRO
Düsseldorfer Internet-Finanzportal steigt in den Handel mit Wertpapieren ein
Wallstreet Online will an die Börse gehen
Wallstreet Online, eines der führenden Finanz-Portale im Internet, will noch in diesem Winter an die Börse gehen. Das Düsseldorfer Unternehmen wird am nächsten Montag auch ins Börsengeschäft einsteigen. Firmengründer André Kolbinger hat als Zielgruppe vor allem die Zocker im Blick.
HANS-PETER SIEBENHAAR
HANDELSBLATT, 15.11.2000
DÜSSELDORF. Die Internet-Finanzplattform Wallstreet Online AG (Erkrath) wird in den Wertpapierhandel einsteigen. Um das starke Wachstum zu finanzieren gab es letzte Woche eine Kapitalerhöhung von 25 Mill. DM. Als neuer Gesellschafter sei die Wagniskapitalfirma der Deutschen Telekom, T-Venture, mit „einer Beteiligung unter 12 %“ eingestiegen, wie Vorstandsvorsitzender André Kolbinger gegenüber dem Handelsblatt erklärte. Außerdem hat die Risikokapitalfirma 3i ihre Anteile von 8,5 % auf 12 % aufgestockt. Firmengründer Kolbinger und seine Familie halten nach der Kapitalerhöhung noch 39,5 Prozent der Anteile des Unternehmens.
Der Börsengang soll voraussichtlich im ersten Quartal 2001 über die Bühne gehen. Der genaue Termin im neuen Jahr steht noch nicht fest. Er wird nicht zuletzt davon abhängen, ob der Einstieg in den Wertpapierhandel ein Erfolg wird. Doch schon jetzt verspricht Kolbinger künftigen Aktionären, die über Wallstreet Online kaufen oder verkaufen, eine bevorrechtigte Zuteilung beim Börsengang. Noch erwirtschaftet das Start-up-Unternehmen rund drei Viertel seinen Umsatz Werbung auf den Internetseiten. Das soll sich ab dem kommenden Montag ändern.
Bisher haben sich die unabhängige Portale für Finanzinformationen vom Handel mit Wertpapieren fern gehalten. Doch das Potenzial klassischer Werbeformen im Internet ist begrenzt. Um tatsächlich Geld verdienen zu können – nicht zuletzt vor dem Hintergrund hoher Personalkosten bei den Informationsdiensten -– suchen die Unternehmen nach neuen Möglichkeiten. Bereits ab dem 20. November schaltet Wallstreet Online die neue Trading-Plattform frei. Firmengründer Kolbinger setzt dabei auf den so genannten Heavy Trader. Darunter versteht der 25-Jährige Aktionäre mit mehr als 50 Transaktionen pro Jahr. Pro Aktiengeschäft soll eine Gebühr von 14,95 „ plus Makler- bzw. Börsengebühr von 0,8 Prozent erhoben werden. Ab einen Handelsvolumen von 8000 DM sei Wallstreet Online den klassischen Online-Brokern preislich überlegen, erklärte Kolbinger. Am heutigen Vormittag will Wallstreet Online in Düsseldorf den Namen des Geldinstituts bekannt geben, mit dem die Wertpapiergeschäfte künftig abgewickelt werden. Es wird sich nach Aussagen des Unternehmens um ein deutsche Bank handeln, die bereits Erfahrungen im Online-Brokerage besitzt.
Wallstreet Online glaubt, mit dem Image eines unabhängigen Informationsdienstleisters ist die notwendige Akzeptanz bei den Kunden schnell zu schaffen. Kolbinger setzt darauf, die rund 300 000 Besucher bzw. 220 000 registrierte User mit niedrigem Preis und hoher Schnelligkeit zu überzeugen. In der unternehmenseigenen Softwareabteilungen seien entsprechende „Werkzeuge“ entwickelt worden, die einen Tradingzugang unmittelbar aus dem Diskussionsforum oder Nachrichten erlauben würden. Der Start-up-Unternehmer will es jedoch nicht bei Börsengeschäften belassen. Firmenintern sind bereits Versicherungsgeschäfte über Wallstreet Online im Gespräch. Außerdem wurden die Seiten des Finanzportal neu gestaltet.
Die Börsengeschäfte werden von der Wallstreet Online Trading GmbH in Berlin organisiert. 51 Prozent der Tochter gehören der Wallstreet Online AG, der Rest bei den Mitgliedern der Geschäftsführung, die aus den Bankkaufleuten Axel Herrmann (28), Stefan Powels (35) und René Krüger (27) besteht. Die AG wird wahrscheinlich bis zum Jahresende ihren Anteil um weitere 25 Prozent erhöhen.
Derzeit beschäftigt Wallstreet Online am Hauptsitz in Erkrath bei Düsseldorf rund 80 Mitarbeiter. Insgesamt sind es 101 Angestellte. Im Oktober verzeichnete das Portal rund 42 Mill. Seitenaufrufe. Der Umsatz belief sich im letzten Jahr auf 2,3 Mill. DM. Für 2000 prognostiziert Finanzvorstand Chun-Hie Schlabach eine Steigerung im dreistelligen Prozentbereich.
HANDELSBLATT, Mittwoch, 15. November 2000
EXPRO
Düsseldorfer Internet-Finanzportal steigt in den Handel mit Wertpapieren ein
Wallstreet Online will an die Börse gehen
Wallstreet Online, eines der führenden Finanz-Portale im Internet, will noch in diesem Winter an die Börse gehen. Das Düsseldorfer Unternehmen wird am nächsten Montag auch ins Börsengeschäft einsteigen. Firmengründer André Kolbinger hat als Zielgruppe vor allem die Zocker im Blick.
HANS-PETER SIEBENHAAR
HANDELSBLATT, 15.11.2000
DÜSSELDORF. Die Internet-Finanzplattform Wallstreet Online AG (Erkrath) wird in den Wertpapierhandel einsteigen. Um das starke Wachstum zu finanzieren gab es letzte Woche eine Kapitalerhöhung von 25 Mill. DM. Als neuer Gesellschafter sei die Wagniskapitalfirma der Deutschen Telekom, T-Venture, mit „einer Beteiligung unter 12 %“ eingestiegen, wie Vorstandsvorsitzender André Kolbinger gegenüber dem Handelsblatt erklärte. Außerdem hat die Risikokapitalfirma 3i ihre Anteile von 8,5 % auf 12 % aufgestockt. Firmengründer Kolbinger und seine Familie halten nach der Kapitalerhöhung noch 39,5 Prozent der Anteile des Unternehmens.
Der Börsengang soll voraussichtlich im ersten Quartal 2001 über die Bühne gehen. Der genaue Termin im neuen Jahr steht noch nicht fest. Er wird nicht zuletzt davon abhängen, ob der Einstieg in den Wertpapierhandel ein Erfolg wird. Doch schon jetzt verspricht Kolbinger künftigen Aktionären, die über Wallstreet Online kaufen oder verkaufen, eine bevorrechtigte Zuteilung beim Börsengang. Noch erwirtschaftet das Start-up-Unternehmen rund drei Viertel seinen Umsatz Werbung auf den Internetseiten. Das soll sich ab dem kommenden Montag ändern.
Bisher haben sich die unabhängige Portale für Finanzinformationen vom Handel mit Wertpapieren fern gehalten. Doch das Potenzial klassischer Werbeformen im Internet ist begrenzt. Um tatsächlich Geld verdienen zu können – nicht zuletzt vor dem Hintergrund hoher Personalkosten bei den Informationsdiensten -– suchen die Unternehmen nach neuen Möglichkeiten. Bereits ab dem 20. November schaltet Wallstreet Online die neue Trading-Plattform frei. Firmengründer Kolbinger setzt dabei auf den so genannten Heavy Trader. Darunter versteht der 25-Jährige Aktionäre mit mehr als 50 Transaktionen pro Jahr. Pro Aktiengeschäft soll eine Gebühr von 14,95 „ plus Makler- bzw. Börsengebühr von 0,8 Prozent erhoben werden. Ab einen Handelsvolumen von 8000 DM sei Wallstreet Online den klassischen Online-Brokern preislich überlegen, erklärte Kolbinger. Am heutigen Vormittag will Wallstreet Online in Düsseldorf den Namen des Geldinstituts bekannt geben, mit dem die Wertpapiergeschäfte künftig abgewickelt werden. Es wird sich nach Aussagen des Unternehmens um ein deutsche Bank handeln, die bereits Erfahrungen im Online-Brokerage besitzt.
Wallstreet Online glaubt, mit dem Image eines unabhängigen Informationsdienstleisters ist die notwendige Akzeptanz bei den Kunden schnell zu schaffen. Kolbinger setzt darauf, die rund 300 000 Besucher bzw. 220 000 registrierte User mit niedrigem Preis und hoher Schnelligkeit zu überzeugen. In der unternehmenseigenen Softwareabteilungen seien entsprechende „Werkzeuge“ entwickelt worden, die einen Tradingzugang unmittelbar aus dem Diskussionsforum oder Nachrichten erlauben würden. Der Start-up-Unternehmer will es jedoch nicht bei Börsengeschäften belassen. Firmenintern sind bereits Versicherungsgeschäfte über Wallstreet Online im Gespräch. Außerdem wurden die Seiten des Finanzportal neu gestaltet.
Die Börsengeschäfte werden von der Wallstreet Online Trading GmbH in Berlin organisiert. 51 Prozent der Tochter gehören der Wallstreet Online AG, der Rest bei den Mitgliedern der Geschäftsführung, die aus den Bankkaufleuten Axel Herrmann (28), Stefan Powels (35) und René Krüger (27) besteht. Die AG wird wahrscheinlich bis zum Jahresende ihren Anteil um weitere 25 Prozent erhöhen.
Derzeit beschäftigt Wallstreet Online am Hauptsitz in Erkrath bei Düsseldorf rund 80 Mitarbeiter. Insgesamt sind es 101 Angestellte. Im Oktober verzeichnete das Portal rund 42 Mill. Seitenaufrufe. Der Umsatz belief sich im letzten Jahr auf 2,3 Mill. DM. Für 2000 prognostiziert Finanzvorstand Chun-Hie Schlabach eine Steigerung im dreistelligen Prozentbereich.
HANDELSBLATT, Mittwoch, 15. November 2000