Wall Street muss einen Gang zurückschalten

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das Zentrum d.:

Wall Street muss einen Gang zurückschalten

 
21.05.02 07:53
20.05.2002 22:31 Uhr: Meinung von Andreas Braun  


Wall Street muss einen Gang zurückschalten 668917Wall Street muss einen Gang zurückschalten  

     
Die Verluste der US-Indizes zum Wochenbeginn sind mehr als eine technische Reaktion auf die Kursgewinne der vergangenen Woche. Neu aufkeimende Unsicherheit über die US-Konjunktur und die Entwicklung der Unternehmensgewinne, aber auch die Angst vor neuen Terroranschlägen werden die Wall Street über den Tag hinaus belasten. Die kleine Kursrally der vergangenen Woche kann zu den Akten gelegt werden.   Andreas Braun  

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Unternehmensgewinne sind das Salz in der Suppe der Börsen. Und mit den Aussichten auf steigende Gewinne hapert es noch immer in den USA.  Die schlechter als erwartet ausgefallenen Frühindikatoren für die US-Wirtschaft schickten die Kurse in New York am Montag abwärts. Dass der Dow Jones Industrial Average und der Nasdaq Composite in der Nähe ihrer Tagestiefststände mit rund einem bzw. zwei Prozent im Minus schlossen, spricht nicht für ein kurzes Durchatmen auf dem Parkett.

Einzelhändler gegen den Trend

Am Montag setzte sogar eine kleine Flucht in vermeintlich krisensichere Titel aus dem Einzelhandel, der Pharma- und Tabakindustrie ein. Gute Zahlen der Einzelhändler Lowe's und Toy'R'Us reihten sich dabei in die gute Vorstellung von Wal Mart in der vergangenen Woche ein.

Auf der Verliererseite fanden sich auch im Dow Jones vor allem Technologie-Titel wieder. Allen voran die Papiere von Microsoft. Das Unternehmen konnte am Montag die  Konterattacke des Spielekonsolen-Herstellers Nintendo erleben, der durch eine Preissenkung seines Game Cube in den USA die preisliche Distanz zur XBox aus dem Hause Microsoft herstellte.

Juniper ohne den Segen der Anleger

Mit rund fünf Prozent Kursabschlag wurde auch der  Kauf der Siemens-Tochter Unisphere durch Juniper Networks
bestraft. Der Konkurrent von Cicso übernahm den Hersteller von Internet-Routern für insgesamt rund 740 Millionen US-Dollar in bar und Aktien. Die Akqusition des Verluste schreibenden Unternehmens soll erst ab 2003 positive Ergebnisse für Juniper erzielen.  


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Für die US-Börsen ist nach der Champagnerlaune der vergangenen Woche wieder Wasser und Brot angesagt. Die Ökonomie steht noch lange nicht unter Dampf. Auf sprudelnde Unternehmensgewinne - besonders im High-Tech-Sektor - werden Anleger noch länger warten müssen. Mangels bedeutender Unternehmenszahlen in der laufenden Woche müssen sich Investoren und Analysten noch intensiver mit dem Thema Aufschwung beschäftigen, als ihnen lieb sein kann. Eine eher triste Börsenwoche steht bevor.

das Zentrum d.:

Guten Morgen von Reuters

 
21.05.02 08:03
Wall Street muss einen Gang zurückschalten 668919Heute  07:47 Uhr

Guten Morgen von Reuters am Dienstag, den 21. Mai 2002  

TOP AKTUELL:

Die E.ON AG will ihre Mehrheit an dem Spezialchemieunternehmen Degussa an die RAG[RUHR.UL] abgeben und im Gegenzug deren Anteil an der Ruhrgas AG übernehmen. E.ON teilte am Montagabend in Düsseldorf mit, E.ON erwerbe von der RAG für rund 1,9 Milliarden Euro eine Beteiligung von 18,4 Prozent an der Ruhrgas, was gemeinsam mit den bereits vereinbarten Anteilserwerben zu einer Mehrheitsübernahme der Ruhrgas führe. Im Gegenzug übernehme die RAG in zwei Stufen die Mehrheit an dem Spezialchemie-Unternehmen Degussa.


BLICKPUNKT DEUTSCHE AKTIEN:
* Der Finanzdienstleister MLP hat im ersten Quartal die erwarteten Gewinnsteigerungen erzielt, ist beim Erlöswachstum aber hinter den Analystenprognosen zurückgeblieben. Das Ergebnis vor Steuern sei in den ersten drei Monaten 2002 zum Vorjahreszeitraum um 32 Prozent auf 24,5 Millionen Euro gestiegen, teilte MLP am Dienstag in Heidelberg mit. Die Gesamterlöse stiegen in dem gewöhnlich schwächsten Quartal von MLP den Angaben zufolge um 21 Prozent auf 242,7 Millionen Euro. Von Reuters befragten Experten hatten mit einem Zuwachs auf 261 Millionen Euro gerechnet. Gleichzeitig bekräftigte MLP die Erwartungen für das Gesamtjahr. Danach soll das Ergebnis vor Steuern um 30 Prozent auf 195 Millionen Euro steigen.

* Quartalszahlen werden von dem im Nemax50 gelisteten Chip-Broker ACG erwartet.


FINANZNACHRICHTEN AUS DER PRESSE
* Der Chemiekonzern BASF holt nach einem Bericht der "Börsen-Zeitung" im Pflanzenschutzgeschäft auf. Umsatz und Ergebnis des Bereiches sollten im zweiten Quartal über den Vorjahreswert ankommen, sagte BASF-Vorstandsmitglied Peter Oakley der Zeitung. Der Umsatz im Segment Pflanzenschutz solle von zuletzt 3,5 Milliarden Euro in den Jahren 2007 bis 2009 auf über 4,5 Milliarden Euro ausgeweitet werden.

* Das niederländische Bauunternehmen Heijmans wird sich beim Kauf von Teilen der insolventen Philipp Holzmann AG auf drei der fünf Hauptniederlassungen konzentrieren. "Der Schwerpunkt liegt also in den Regionen Süd und West, also Düsseldorf, Frankfurt und München", sagte ein Heijmans-Sprecher der "Financial Times Deutschland".

* Die Deutsche Bank AG plant nach Angaben ihres scheidenden Vorstandssprechers Rolf Breuer derzeit keine weiteren Stellenstreichungen über die bisher bekannt gegebenen 9200 hinaus. "Ausschließen kann man einen weiteren Stellenabbau aber nicht", sagte Breuer in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

* Die zur Münchener HypoVereinsbank gehörende DAB Bank erwägt einen Ausstieg aus dem Neuen Markt. "Wir überlegen ernsthaft, uns aus dem Neuen Markt zurückzuziehen", sagte DAB-Chef Matthias Kröner dem "Handelsblatt".

* Der Staatssekretär im Bundesfinanzministerium Caio Koch-Weser hat langfristig die Schließung der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) angeregt. In einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ)" wandte sich Koch-Weser dagegen, das Aufgabengebiet der EBWE auf immer neue Länder auszuweiten, weil sie sonst in Konflikt mit der Weltbank oder regionalen Entwicklungsbanken geraten könnte.

BLICKPUNKT DEVISEN:
Der Dollar hat sich am Dienstag im fernöstlichen Handel wieder von seinen Tiefstständen am Vortag erholt. Gestützt hätten die US-Währung dabei besonders die Äußerungen japanischer Regierungsmitglieder, die sich klar gegen weitere Kursgewinne des Yen aussprachen, sagten Händler. Die US-Währung legte auf 125,93/98 Yen nach von 125,33/41 Yen beim Vortagesschluss in New York zu. Auch zum Euro erholte sich der Dollar. Die Gemeinschaftswährung notierte gegen 7.20 Uhr MESZ bei Kursen um 0,9182/83 Dollar nach 0,9212/16 Dollar zuletzt in New York. Zur japanischen Währung notierte der Euro mit 115,62/65 Yen.


BLICKPUNKT FERNOST:
Der Aktienmarkt in Tokio hat am Dienstag infolge der Verluste der US-Aktien vom Vortag und des festeren Yen schwächer tendiert. Vor allem Technologiewerte und die Aktien exportorientierter Automobilunternehmen gaben nach. Der Nikkei Index lag im späten Handel mit 11.802 Punkten um 0,46 Prozent im Minus. Die schwachen Vorgaben der US-Börsen und der stärkere Yen seien keine Voraussetzungen für Kursgewinne bei Technologieaktien, sagte Hiroshi Sato, Analyst bei Cosmo Securities. "Aber es ist bemerkenswert, dass Einzelhändler und andere von der Inlandsnachfrage abhängige Titel ganz gut abschneiden."


BLICKPUNKT WALL STREET:
Die Furcht vor einem erneuten Anschlag in den USA und die jüngsten Konjunkturdaten haben die US-Aktienmärkte am Montag belastet. Nach den deutlichen Kursaufschlägen der Vorwoche nutzen die Anleger die Chance zu Gewinnmitnahmen, sagten Händler. Der Nasdaq-Index gab bis Handelsschuss 2,29 Prozent auf 1701,59 Punkte nach. Der Standardwerte-Index Dow-Jones verlor 1,19 Prozent auf 10.229,50 Zähler. Der breiter gefasste SP-500-Index büßte 1,33 Prozent auf 1091,87 Punkte ein.

An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 16/32 auf 97-19/32. Sie rentierten mit 5,189 Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten 23/32 auf 95-15/32 bei einer Rendite von 5,695 Prozent.

INDIKATOREN DES TAGES:
 Prognose Vorp.
1030 GB Verbraucherpreise APR 1,6 vH 1,5
1455 US Redbook W/E . vH -0,5
1700 US ISI Co. Index W/E . Ind 44,2.

Die Prognose-Werte sind Konsensus-Schätzungen einer Reuters-Umfrage.

mer/pag

((Redaktion Wirtschaft Frankfurt 069-7565-1280))


das Zentrum d.:

Frühaufsteher Tagestermine

 
21.05.02 08:11
21. Mai 2002 Die wichtigsten Wirtschafts- und Unternehmenstermine des Tages

Wall Street muss einen Gang zurückschalten 668921www.faz.net/IN/INtemplates/faznet/inc/in/...CE4}&mode=picture" style="max-width:560px" >
mcdarius:

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21.05.02 08:14
Die Wall Street legt nicht einen Gang zurück, sondern den Rückwärtsgang ein.
das Zentrum d.:

Geldanlage: Täglich neu betrogen

 
21.05.02 08:27
Vermögensverwalter und Anlageberater schröpfen ihre Kunden: Durch häufiges Umschichten der Depots verdienen sie gleich mehrfach an den Provisionen.

Der Mann aus Baden-Württemberg war vertrauensselig. Immer wenn das Telefon klingelte und sein Vermögensverwalter ihm Vorschläge unterbreitete, wie er das Wertpapierdepot seines Kunden umschichten könne, gab der Mann sein Okay. Misstrauen schien unnötig, schließlich handelte es sich um einen Angestellten der renommierten US-Investmentbank Merrill Lynch.

Nach fünf Jahren erlebte der Mann ein böses Erwachen. Von den rund 600.000 DM, die er investiert hatte, waren nur noch Aktien im Wert von gut 16.000 DM übrig. Ein großer Teil des Geldes war nicht durch Kursverluste verloren gegangen, sondern als Provision an die Bank geflossen. An jeder Transaktion hatte der Vermögensverwalter mitverdient. Der Kunde zog vor Gericht, doch zurück hat er sein Geld bis heute nicht. Das Verfahren liegt jetzt beim Oberlandesgericht Frankfurt, das über Schadenersatz entscheiden soll.

Provisionsschinderei



Die Klage gegen eine Großbank wie Merrill Lynch ist in Deutschland noch eine Ausnahme. Provisionsschinderei, auch Churning genannt, galt lange als ein Phänomen des grauen Kapitalmarktes, auf dem halbseidene Unternehmen mit riskanten Geschäften Traumrenditen versprechen. Die wirklich dreisten Fälle sind selten geworden, seitdem die Wertpapieraufsicht die Finanzdienstleistungsunternehmen überwacht und eine Zulassung zur Pflicht geworden ist.

Experten warnen jedoch davor, dass inzwischen auch Vermögensverwalter und Anlageberater großer Banken Provisionsschinderei betreiben. Nachdem viele Kleinanleger ihr Sparbuch gekündigt haben und nun Aktien oder Fondsanteile kaufen, hat das Wertpapiergeschäft für die Banken an Bedeutung gewonnen. Für die Kreditinstitute ist es nur dann profitabel, wenn die Kunden möglichst häufig kaufen und verkaufen und damit Provisionen fällig werden. "Der knallharte Vertriebsdruck bei den Banken verleitet die Mitarbeiter zur Provisionsschinderei", sagt Dietmar Vogelsang, Sachverständiger für Kapitalanlagen in Bad Homburg. Karriere macht in den Beratungsabteilungen der Kreditinstitute nur der Angestellte, bei dem der Umsatz stimmt. Zudem sind die Mitarbeiter fast immer direkt an den Provisionen für Wertpapiergeschäfte beteiligt.

Timing mit Trick



Für die Anlageberater und Vermögensverwalter ist es ein Leichtes, immer wieder Gründe für eine häufige Umschichtung der Depots zu finden. Ein beliebter Trick: Kurz vor Veröffentlichung der US-Wirtschaftszahlen kaufen sie Aktien, von denen sie wissen, dass die Kurse auf Konjunkturveränderungen reagieren werden. Egal ob die Zahlen dann positiv oder negativ ausfallen - immer gibt es einen Grund für weitere Transaktionen. Fällt der Kurs, kann der Berater sie gleich wieder verkaufen. Steigt der Kurs, ist das ein Grund, die Position weiter aufzustocken und vorher andere Papiere zu verkaufen.

Auch bei unabhängigen Vermögensverwaltern, die nicht Angestellte einer Bank sind, sollten die Anleger vorsichtig sein. Die Berater machten oftmals gemeinsame Sache mit einem Broker, warnt Sachverständiger Vogelsang. Neben den Gebühren für den Verwalter berechnet in diesem Fall auch der Händler überhöhte Provisionen, der die Geschäfte an der Börse abwickelt. Den Gewinn teilen sich dann der Broker und der Vermögensverwalter.

Verschleierungstaktik



Die Anleger bemerken die Verluste durch häufige Provisionszahlungen oftmals lange Zeit nicht. Vor allem in guten Börsenzeiten bleibt für den Kunden trotz Provisionsschinderei noch ein Gewinn übrig, wenn auch ein geschmälerter. Solange die Kurssteigerungen größer sind als die Provisionen für die Wertpapiergeschäfte von einem halben bis zwei Prozent des Umsatzes, bleibt das Portfolio im Plus. Anders bei mieser Stimmung an den Börsen. Dann reißen nicht nur die fallenden Kurse das Depot ins Minus, sondern auch die hohen Gebühren für die Bank. Allerdings ist der Verlust fast des ganzen angelegten Geldes bei etablierten Banken selten. "Die Anlageberater sind in der Regel sehr geschickt, wenn es ums Verschleiern der Provisionszahlungen geht", sagt der Berliner Rechtsanwalt Dietmar Kälberer, dessen Kanzlei sich auf Kapitalanlagerecht spezialisiert hat.

Die Provisionsschinderei der Banken fliegt deshalb nur selten auf. Glück für die unehrlichen Banker, denn ihre betrügerische Praxis ist strafbar. Die Abzocke kann aber weder das Strafgesetzbuch noch das Wertpapierhandelsgesetz verhindern. Es verbietet den Beratern Empfehlungen, die nicht mit den Interessen der Kunden vereinbar sind. Solche eigennützigen Offerten zu beweisen, ist ohne die Hilfe eines Sachverständigen nahezu unmöglich.
 
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