Wall Street - Greenspan soll bleiben

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EinsamerSam.:

Wall Street - Greenspan soll bleiben

 
18.05.05 22:44
Wall Street

Greenspan soll bleiben

Der Präsident will dem Fed-Chef nahelegen, auch über das altersbedingte Ende seiner Amtszeit an der Spitze der Notenbank zu bleiben.

Die US-Börsen haben zur Wochenmitte mit leichten Gewinnen eröffnet, nachdem die Verbraucherpreise die Inflationsangst eingedämmt haben. Kurz nach der Glocke verbessert sich der Dow-Jones-Index um 53 Zähler, während die Nasdaq ein Plus von 9 Punkten verzeichnet.

Nachdem die Erzeugerpreise am Vortag deutlich höher als erwartet gemeldet wurden, warden Inflationsbeobachter am Mittwoch mit einem Blick auf die Verbraucherpreise beruhigt. Der Index fällt für den April unverändert aus und damit schwächer als erwartet. Einen Schönheitsfehler hat die Meldung allerdings: Die volatilen Sektoren Energie und Lebensmittel eingerechnet blickt man auf einen Anstieg von 0,5 Prozent, was wiederum stärker ist als befürchtet.

Greenspan soll bleiben

Was die Fed aus den Inflationsdaten machte und wie weit die Zinsen noch angehoben werden, ist derzeit auf dem Parkett umstritten. Eines scheint jedoch klar: Wenn es nach der Regierung Bush geht, wird Alan Greenspan noch eine Zeit lang hinter den Entscheidungen der Fed stehen. Nach Berichten aus Washington will der Präsident dem Fed-Chef nahelegen, auch über das altersbedingte Ende seiner Amtszeit an der Spitze der Notenbank zu bleiben. Das ist ganz einfach machbar, wenn Bush die Nominierung eines Nachfolgers aufschiebt. Den hat man auch noch nicht gefunden, Bush soll sich außer in Regierungskreisen auch in Corporate America umsehen.

Der letzte Quartalsbericht aus dem Dow kommt von einem Hightech-Wert: Der Computer- und Druckerhersteller Hewlett-Packard hat im abgelaufenen Quartal den Gewinn um 9 Prozent gesteigert und schlägt damit die Erwartungen der Wall Street. Dem Wachstum liegen höhere Gewinnmargen im ansonsten schwachen PC-Sektor zugrunde. Nach einem Umsatzplus um 7 Prozent auf 21,57 Milliarden Dollar verbucht HP einen Gewinn von 966 Millionen Dollar oder 33 Cent pro Aktie. Für das angebrochene Quartal spricht man allerdings eine Warnung aus, die von vielen Experten als strategisch angesehen wird.

HP wird Personal abbauen

Analysten beschäftigen sich am Tag nach der Quartalskonferenz ohnehin sehr mit der weiteren Strategie von HP. Laut Merrill Lynch dürfte das Unternehmen noch vor August einschneidende Kostensenkungen bekannt geben. Man rechnet mit einem Abbau von 5 bis 10 Prozent der Belegschaft, wodurch die jährlichen Betriebskosten um 21 bis 42 Cent pro Aktie sinken würden. Von Entlassungen geht auch die Deutsche Bank aus, wo man allerdings nicht an eine in der Vergangenheit ebenfalls diskutierte Zerschlagung oder eine Ausgliederung der PC-Sparte glaubt. Die CSFB hält sich mit strategischen Prognosen zurück, senkt aber die Gewinnerwartungen.

Die Geschäfte des weltgrößten Chip-Maschinenbauers könnten besser laufen. Applied Materials musste im abgelaufenen Quartal einen Umsatzeinbruch von 8 Prozent einstecken. Die Schätzungen wurden damit aber dennoch leicht geschlagen. Auch der Ertrag pro Aktie lag mit 18 Cent rund 5 Prozent über die Zielen des Marktes. Dass die Aktie schwächer tendiert, liegt vor allem an den starken Auftragseinbrüchen. Die Zahl der Neuaufträge fiel um 30 Prozent und soll auch im angebrochenen Quartal um 5 bis 10 Prozent sinken. Das Management reduziert die angepeilte Gewinnspanne daher von 18 auf 12 bis 14 Prozent. Der Mittelwert liegt 28 Prozent unter den Schätzungen der Wall Street. Der Umsatz wird mit 1,58 bis 1,67 Milliarden Dollar ebenfalls um 12 Prozent an den Erwartungen vorbei schlittern.

Telefonieren von PC zu PC

Der Internet-Riese Yahoo erweitert erneut sein Warenangebot. Nachdem das Unternehmen erst in der vergangenen Woche einen Musikdienst in Konkurrenz zu Apple vorgestellt hat, wird nun eine neue Version des Messenger-Services vorgestellt, die neben dem Austausch von Dateien und Bildern auch kostenlose Telefonate von PC zu PC bietet. Mit der Erweiterung der Internet-Telefonate verstärkt Yahoo die Konkurrenz für die traditionellen Telekomkonzerne und Netzbetreiber wie die Dow-notierten Verizon und SBC Communications.

Unter den Blue Chips machen derweil weitere Unternehmen Schlagzeilen.Der Industrie-Multi General Electric sieht sich einer Diskriminierungsklage mit einem Volumen von 450 Millionen Dollar gegenüber. Eingereicht wurde die Klage vom Chef der Abteilung für Flugmaterialien. Danach diskriminiere GE afro-amerikanische Manager und Mitarbeiter, von denen mehrere tausend in der Klage eingeschlossen sind.

Der Konsumriese Altria Group, der bekanntlich hinter dem Tabakkonzern Philip Morris steckt, hat seinen Anteil an dem indonesischen Tabakhersteller Sampoerna auf 97 Prozent erhöht. Ursprünglich hatte Philipp Morris 2 Milliarden Dollar für einen 40-prozentigen Anteil gezahlt. Sampoerna wies im abgelaufenen Geschäftsjahr 2004 einen Umsatz von 1,7 Milliarden Dollar aus.

Quelle: focus.de

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