Washington will UN-Inpekteuren mehr Zeit geben
25. Januar 2003 Der amerikanische Außenminister Colin Powell hat bekräftigt, dass sein Land die bisherige UN-Resolution als ausreichend für einen Krieg gegen den Irak erachtet. Vor dem mit Spannung erwarteten Bericht der UN-Waffeninspekteure im Weltsicherheitsrat am Montag zeichnet sich jedoch ab, dass die USA einer Fortsetzung der Kontrollen im Irak zustimmen werden.
Amerikanische Medien berichteten unter Berufung auf Regierungsbeamte, dabei werde es um „mehrere Wochen“, aber nicht um mehrere Monate gehen. Die Regierung hofft den Angaben zufolge darauf, durch eine Fortsetzung der Inspektionen Kritiker einer Militäraktion in Übersee, aber auch im eigenen Land auf ihre Seite zu bringen.
Kein Kurswechsel
Die „Washington Post“ zitierte einen Regierungsbeamten mit den Worten, diese Haltung bedeute keinen Kurswechsel. Pentagon-Quellen zufolge haben sich die USA auch deshalb zu der Haltung durchgerungen, weil der Truppenaufmarsch am Golf langsamer verlaufe als vorhergesehen. Es habe den Anschein, als könnten die US-Streitkräfte ohnehin erst im März für einen Militärschlag einsatzbereit sein.
Powell bekräftigte zugleich im schweizerischen Davos, die USA hielten für einen Krieg keine neue UN-Resolution für erforderlich. Er könne aus dem Stegreif mehr als zehn Länder benennen, die ebenfalls für einen sofortigen Schlag gegen den Irak seien, ohne dass es einer neuen UN-Resolution bedürfe, sagte Powell. Während man weiter dabei sei, nach einer „angemessenen“ Aktion gegen den Irak zu suchen, dürfe nicht vergessen werden, dass das Ziel „die Entwaffnung des Iraks“ und die Ausschaltung seiner Massenvernichtungswaffen sei.
Schweiz schaltet sich ein
Die Schweiz bot sich als Gastgeberin für Krisengespräche zwischen den USA und Irak an, um einen Krieg zu verhindern. Ein Ministeriumssprecher teilte mit, Außenministerin Micheline Calmy-Rey habe in Davos ihrem Powell ein solches Gespräch auf neutralem Schweizer Boden vorgeschlagen. Powell habe sich für das Angebot bedankt, jedoch keine substanzielle Antwort gegeben.
Präsident George W. Bush wird die US-Bürger in der kommenden Woche auf einen möglichen Krieg mit dem Irak vorbereiten. Der Kommunikationsdirektor des Weißen Haues sagte, der Präsident werde bei seiner Rede zur Lage der Nation am Dienstag erklären, dass die Streitkräfte zu einer Invasion des Iraks bereit stünden. Die Rede sei jedoch nicht mit einer Kriegserklärung gleichzusetzen.
Das Außenministerium rief Amerikaner in aller Welt auf, sich auf eine plötzliche Abreise aus ihren jeweiligen Aufenthaltsländern vorzubereiten. Es sei stets angebracht, sich für solche Notfälle zu wappnen, heißt es in Telegrammen, die an alle US-Botschaften und Konsulate verschickt werden sollten.
Irak kündigt erbitterten Widerstand an
Der Irak kündigte den USA für den Fall eines Angriffs entschiedenen Widerstand an. „Wir werden nicht unsere andere Wange hinhalten. Wir werden erbittert kämpfen“, sagte der Vorsitzende der irakischen Nationalversammlung (Parlament), Saadun Hammadi, am Samstag in Neu Delhi. „Wir werden jede Methode nutzen, um denjenigen Schaden und Verluste zuzufügen, die in unser Land einfallen“, fügte er hinzu, ohne die Methoden zu nennen.
Zwischenfall in Bagdad
Unterdessen nahmen Sicherheitskräfte am Samstagmorgen am Eingang des Hauptquartiers der UN-Waffenkontrolleure in Bagdad zwei Iraker fest. Ein mit drei Messern bewaffneter Mann habe am Samstagmorgen versucht, in die Wohnanlage der Inspektoren einzudringen, sagte ein UN-Sprecher. In einem zweiten Vorfall sprang ein Mann in ein Auto der Inspektoren und versuchte, Dokumente an sich zu reißen.
25. Januar 2003 Der amerikanische Außenminister Colin Powell hat bekräftigt, dass sein Land die bisherige UN-Resolution als ausreichend für einen Krieg gegen den Irak erachtet. Vor dem mit Spannung erwarteten Bericht der UN-Waffeninspekteure im Weltsicherheitsrat am Montag zeichnet sich jedoch ab, dass die USA einer Fortsetzung der Kontrollen im Irak zustimmen werden.
Amerikanische Medien berichteten unter Berufung auf Regierungsbeamte, dabei werde es um „mehrere Wochen“, aber nicht um mehrere Monate gehen. Die Regierung hofft den Angaben zufolge darauf, durch eine Fortsetzung der Inspektionen Kritiker einer Militäraktion in Übersee, aber auch im eigenen Land auf ihre Seite zu bringen.
Kein Kurswechsel
Die „Washington Post“ zitierte einen Regierungsbeamten mit den Worten, diese Haltung bedeute keinen Kurswechsel. Pentagon-Quellen zufolge haben sich die USA auch deshalb zu der Haltung durchgerungen, weil der Truppenaufmarsch am Golf langsamer verlaufe als vorhergesehen. Es habe den Anschein, als könnten die US-Streitkräfte ohnehin erst im März für einen Militärschlag einsatzbereit sein.
Powell bekräftigte zugleich im schweizerischen Davos, die USA hielten für einen Krieg keine neue UN-Resolution für erforderlich. Er könne aus dem Stegreif mehr als zehn Länder benennen, die ebenfalls für einen sofortigen Schlag gegen den Irak seien, ohne dass es einer neuen UN-Resolution bedürfe, sagte Powell. Während man weiter dabei sei, nach einer „angemessenen“ Aktion gegen den Irak zu suchen, dürfe nicht vergessen werden, dass das Ziel „die Entwaffnung des Iraks“ und die Ausschaltung seiner Massenvernichtungswaffen sei.
Schweiz schaltet sich ein
Die Schweiz bot sich als Gastgeberin für Krisengespräche zwischen den USA und Irak an, um einen Krieg zu verhindern. Ein Ministeriumssprecher teilte mit, Außenministerin Micheline Calmy-Rey habe in Davos ihrem Powell ein solches Gespräch auf neutralem Schweizer Boden vorgeschlagen. Powell habe sich für das Angebot bedankt, jedoch keine substanzielle Antwort gegeben.
Präsident George W. Bush wird die US-Bürger in der kommenden Woche auf einen möglichen Krieg mit dem Irak vorbereiten. Der Kommunikationsdirektor des Weißen Haues sagte, der Präsident werde bei seiner Rede zur Lage der Nation am Dienstag erklären, dass die Streitkräfte zu einer Invasion des Iraks bereit stünden. Die Rede sei jedoch nicht mit einer Kriegserklärung gleichzusetzen.
Das Außenministerium rief Amerikaner in aller Welt auf, sich auf eine plötzliche Abreise aus ihren jeweiligen Aufenthaltsländern vorzubereiten. Es sei stets angebracht, sich für solche Notfälle zu wappnen, heißt es in Telegrammen, die an alle US-Botschaften und Konsulate verschickt werden sollten.
Irak kündigt erbitterten Widerstand an
Der Irak kündigte den USA für den Fall eines Angriffs entschiedenen Widerstand an. „Wir werden nicht unsere andere Wange hinhalten. Wir werden erbittert kämpfen“, sagte der Vorsitzende der irakischen Nationalversammlung (Parlament), Saadun Hammadi, am Samstag in Neu Delhi. „Wir werden jede Methode nutzen, um denjenigen Schaden und Verluste zuzufügen, die in unser Land einfallen“, fügte er hinzu, ohne die Methoden zu nennen.
Zwischenfall in Bagdad
Unterdessen nahmen Sicherheitskräfte am Samstagmorgen am Eingang des Hauptquartiers der UN-Waffenkontrolleure in Bagdad zwei Iraker fest. Ein mit drei Messern bewaffneter Mann habe am Samstagmorgen versucht, in die Wohnanlage der Inspektoren einzudringen, sagte ein UN-Sprecher. In einem zweiten Vorfall sprang ein Mann in ein Auto der Inspektoren und versuchte, Dokumente an sich zu reißen.