Wachstumsschwäche in 2005

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Wachstumsschwäche in 2005

 
17.10.04 11:59

Konjunkturforscher rechnen mit Wachstumsschwäche im nächsten Jahr
 
HB BERLIN. Die sechs führenden Wirtschaftsforschungsinstitute gehen davon aus, dass die deutsche Wirtschaft ihren Höhepunkt bereits überschritten hat. Sagt die Mehrzahl der Volkswirte in ihrem Herbstgutachten für dieses Jahr noch ein Wachstum von 1,8 Prozent voraus, werden es im kommenden Jahr nur noch 1,5 Prozent sein. Das berichtet die «Welt am Sonntag» (WamS) unter Berufung auf das Gutachten, das die Instiute am kommenden Dienstag der Bundesregierung vorlegen. Das Gutachten dient dem Bund als Grundlage für die eigene Schätzung, aus der sich die Prognose der Steuereinnahmen von Bund und Ländern herleitet.

Die Regierung geht Berichten zufolge von einem Wachstum von 1,8 Prozent im kommende Jahr aus. Dem Entwurf für den Bundeshaushalt 2005 liegt allerdings noch ein Wachstum von zwei Prozent zu Grunde. Die neue Regierungsprognose soll Ende Oktober veröffentlicht werden. Das Kölner Institut für Wirtschaftsforschung hatte Anfang der Woche noch ein Plus von zwei Prozent im nächsten Jahr prognostiziert.

Grund für die sich eintrübende Stimmung unter den Volkswirten sei vor allem der Rekordölpreis, der das Wachstum dämme. Einzig das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) gibt sich optimistisch und lässt sich von den Energiepreisen nicht beeindrucken: Das Berliner Institut rechnet im kommenden Jahr mit einem Wachstum des Bruttoinlandprodukts von nach wie vor zwei Prozent. Vor allem die flaue Inlandsnachfrage, die in den vergangenen Jahren das Wachstum drückte, werde 2005 wieder anspringen. Die Verbraucher geben dem DIW zufolge ihre Konsumzurückhaltung langsam auf, so dass die Unternehmen verstärkt investierten.

Allerdings räumen zwei der sechs Forschungsinstitute ein, dass die Krise beim Autobauer Opel und beim Handelskonzern KarstadtQuelle die Konjunktur dämpfen könnte. «Es ist durchaus möglich, dass die aktuellen Krisen bei Opel und Karstadt die Konjunktur zusätzlich dämpfen könnten», sagte DIW-Chef Klaus Zimmermann der «WamS». Die Dimension der Probleme sei bei beiden Unternehmen aber zu gering, als dass sie Auswirkungen auf die gesamte deutsche Volkswirtschaft haben könnten.

Auch der Chef des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IW), Dennis Snower, äußert sich ähnlich: «Es kann sein, dass diese Fälle die Erwartungen der Menschen und damit die Entwicklung der Wirtschaft negativ beeinflussen», sagte er dem Berliner Blatt. Dass zwei Traditionsunternehmen gleichzeitig ins Schlingern geraten, sei aber Zufall.



Quelle: Handelsblatt.com


 
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