vwd: Konsumfreude sollte U.S. BIP in 4 Q. dämpfen

Beitrag: 1
Zugriffe: 179 / Heute: 1
Brummer:

vwd: Konsumfreude sollte U.S. BIP in 4 Q. dämpfen

 
30.01.02 13:36
Konsumfreude sollte Rückgang des US-BIP im 4. Quartal gedämpft haben
Washington (vwd) - Angesichts eines starken privaten Konsums hat sich der Rückgang der US-Wirtschaftsleistung im vierten Quartal des vergangenen Jahres verlangsamt. Im Vorfeld der für heute anstehenden Veröffentlichung der ersten Schätzung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für diesen Zeitraum erwarten von vwd befragte Analysten im Durchschnitt ein Minus von annualisiert 1,0 Prozent. Im dritten Quartal war das US-BIP um 1,3 Prozent geschrumpft, im zweiten Quartal 2001 war noch ein dezenter Anstieg um 0,3 Prozent verzeichnet worden.

Damit ist die US-Wirtschaft nach herkömmlicher Definition seit zwei Quartalen in der Rezession, wenngleich das National Bureau of Economic Research (NBER) den offiziellen Beginn der US-Rezession in den März 2001 gelegt hat. Für viele Beobachter hat die rezessive Phase in den USA nun aber ihr Ende gefunden; für das erste Halbjahr 2002 wird bereits wieder mit einer leichten konjunkturellen Aufwärtsbewegung gerechnet, die ab dem zweiten Halbjahr in einen kräftigen Aufschwung übergeht. So erwarten die Analysten von Merril Lynch für die zweite Hälfte 2002 ein annualisiertes Wirtschaftswachstum von rund fünf Prozent.

Stephen Lewis von Monument Derivatives betont vor allem den starken Konsum im vierten Quartal, der ein stärkeres Abrutschen des US-BIP verhindert hat. Seiner Einschätzung nach dürften die privaten Verbraucher im Schlussquartal 2001 ihre Ausgaben um annualisiert 4,5 Prozent gesteigert haben, nachdem das entsprechende Wachstum im dritten Vierteljahr nur bei einem Prozent gelegen hatte. Zudem erwartet Lewis eine Zunahme des Staatsverbrauchs um 2,5 Prozent nach zuletzt plus 0,3 Prozent. Negative Einflüsse auf das BIP seien dagegen wieder von den Unternehmensinvestitionen (minus 4,5 Prozent nach minus 8,5 Prozent) gekommen, zudem hätten erneut stark rückläufige Lagerbestände das BIP gedämpft.

Die Analysten von Merrill Lynch, die wie Lewis ein BIP-Minus von einem Prozent erwarten, beziffern den Rückgang der Lagerbestände auf einen Rekordbetrag von 125 Mrd USD - doppelt so hoch wie im Vorquartal. Damit dürfte das US-BIP unter Ausklammerung der Lagerbestände im vierten Quartal um etwa ein Prozent gewachsen sein, betonen die Analysten der Dresdner Bank (BIP-Prognose: minus 1,2 Prozent). Gleichzeitig machen sie auf die positiven Folgen dieser Entwicklung aufmerksam: Da in den kommenden Quartalen kaum noch mit einem Lagerabbau in dieser Größenordnung zu rechnen sei, dürfte schon bald ein erneuter Lageraufbau und damit auch ein Anziehen der Industrieproduktion beobachtet werden. +++ Peter Trautmann


Quelle: vwd/30.1.2002/ptr

Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--