Hahaha boomer - Rechtsextremisten als Zeitzeugen
Dr.UdoBroemme 15.09.01 00:54
Werner Olles ist Mitarbeiter der "Jungen Freiheit"
Das wär mir jetzt echt peinlich, wo du Deine Infos herholst.
Junge Freiheit
Untertitel: Wochenzeitung für Politik und Kultur. Gründung: 1986.
Herausgeber: Junge Freiheit Verlag GmbH & Co KG, Potsdam, Auflage: 6.000-40.000.
Chefredaktion: Dieter Stein.
Die JF erschien zunächst zweimonatlich und wird inzwischen wöchentlich herausgegeben. Die JF
sieht sich als Organ einer intellektuellen Bewegung aus der Zeit der Jahrhundertwende, der
"Konservativen Revolution", deren Gedankengut sie wiederbeleben möchte. Die Themen, die dabei
behandelt werden sind: "Nation", "Ethnie" und "Ausländer". Gerade hier wird die antidemokratische
Zielsetzung des Publikationsorgans erkennbar, werden doch immer wieder diesem Personenkreis
die grundrechtlich garantierten Menschenrechte streitig gemacht. Deshalb wird die Wochenzeitung
regelmäßig von den Verfassungsschutzbehörden ausgewertet und in ihren Berichten erwähnt. Nach
der Einschätzung des hessischen Verfassungsschutzes versucht das Sprachrohr der Neuen Rechten
durch das unverdächtige Etikett "konservativ" den Rechtsextremismus zu verschleiern, den es
inhaltlich befördert. Geschickt wird dabei auf jegliche Form von NS-Nostalgie und "Revisionismus"
verzichtet, ebenso auf plumpe Angriffe konstitutiver Bestandteile der freiheitlich-demokratischen
Grundordnung, wie sie sonst bei rechtsextremistischen Parteien und Organistionen auftreten. Das
Strickmuster der "Neuen Rechten" ist etwas feingewirkter. Dennoch finden Vertreter des
Revisionismus in der "Jungen Freiheit" ihr Forum. In drei Ausgaben (1-3/ 1990) befasste sich die
rechtsextreme Zeitung mit dem "Leuchter-Report" und ließ den Auschwitz-Leugner David Irving
und den in Frankreich wegen Leugnung der Nazi-Verbrechen verurteilten Prof. Robert Faurisson zu
Wort kommen. Ein weiteres Themenfeld ist der Umgang mit der nationalsozialistischen
Vergangenheit. Die Forderungen ehemaliger Zwangsarbeiter etwa wird als "Nötigung" beschrieben.
Es ist auch die Rede von "Shoa-Business".
Die "Junge Freiheit" berichtet sehr extensiv über Interna und Aktivitäten rechtsextremistischer
Parteien und versucht durch ihre Berichterstattung deren Bedeutung zu erhöhen. Gleichzeitig wird
versucht, rechtsextreme Postitionen als unbedenklich und der politischen Mitte zugehörig
darzustellen. Hierdurch will man, ganz in Anlehnung an die "Konservative Revolution", die "kulturelle
Hegemonie" als Voraussetzung einer politischen Führungsrolle erlangen. Auf den Webseiten werden
unter anderem Publikationen des Vordenkers der sog. "Neuen Rechten", Alain de Benoist,
beworben, Veröffentlichungen von Claus Nordbruch, aber auch der Buchtitel Deutschland soll
deutsch bleiben des ultrarechten CDU-Politikers Heinrich Lummer, erschienen im
Hohenrain-Verlag aus dem Hause Grabert.
Zu den Verehrern der JF zählt Dietmar Munier, dessen expansionistische Aktivitäten im nördlichen
Ostpreußen wiederholt in den Verfassungsschutzberichten Erwähnung finden:
"Daher ist nichts wichtiger, als der konservativen Gegenkultur ein wirksames
Sprachrohr zu verschaffen, das vordenkt, angreift, provoziert - und gerne auch seine
Überlegenheit zur Schau tragen darf" (JF, Juli 1991).
Redaktionsmitgliedern und Mitarbeitern des Blattes gelingt es immer wieder, bekannte
Persönlichkeiten für ein Interview zu gewinnen, darunter eine ganze Reihe von Politikern
verschiedener Parteien, die Schauspielerin Veronika Ferres, den Fernseh-Spaßvogel Hape
Kerkeling, Ex-DKP-Mitglied und Schriftstellerin Karin Struck, und im Oktober 2000 die
Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde in München, Charlotte Knobloch und den
SPD-Politiker Friedhelm Farthmann.
Quellen:
Mecklenburg; VS NRW; Die neue Rechte, Faltblatt herausgegeben vom VS Hessen; MC