Gute Vorgabe von der Wall Street
Dax etwas fester erwartetDer Dax könnte am Donnerstag seine Erholung von Mittwoch noch ein wenig ausbauen. Technologie- und Telekomsektor blieben an der Wall Street zwar weiter nicht wohl gelitten, wozu auch schwache Quartalszahlen von Yahoo kommen. Dafür hat aber zum Beispiel der scheinbare Break-Even bei Chrysler wieder mehr Vertrauen in die Werte der „Old Economy“ geweckt. Wichtig sind in diesem Zusammenhang die Quartalszahlen von General Electric, die heute vor US-Börsenbeginn erwartet werden.
Die Krise im Nahen und Mittleren Osten könnte damit für eine Weile in den Hintergrund treten, wie auch der Neue Markt den Höhepunkt des Comroad-Skandals gelassen aufnahm.
Der am Berichtstag anstehende zweite Schritt der Umstellung der weltweiten Indizes von MSCI dürfte wegen des langen Vorlaufs kaum Einfluss auf die Kurse haben. Einer vorbörslichen vwd-Umfrage unter acht Marktteilnehmern zufolge steht der Dax um 20.00 Uhr bei 5.290 Punkten nach 5.265 Zählern zum Handelsschluss am Mittwoch. Um 8.28 notiert der Dax beim Maklerhaus Lang & Schwarz bei 5.277 Punkten.
Bund-Future bleibt gedeckelt
Der Rentenmarkt bleibt nervös: Bis 8.12 Uhr verliert der Bund-Future 13 Ticks auf 105,32 Prozent. Die anhaltenden Unsicherheiten über den Ölpreis und damit verbundene Inflationsgefahren deckeln weiter jede Erholungstendenz.
Dollar legt zum Euro und Yen zu
Leicht nachgebend tendiert der Euro am Donnerstagmorgen. Gegen 8.26 Uhr kostet ein Euro 0,8796 Dollar nach 0,8805 Dollar am Mittwochabend in New York. Unterdessen notiert der Dollar zum Yen mit 131,44 Yen nach 130,62 Yen im späten New Yorker Handel befestigt.
„Der Markt hat das Unbehagen der Finanzvertreter über einen Kurswert jenseits der 130 Yen zum Dollar bestätigt", sagte ein Händler mit Blick auf die jüngsten Verluste der japanischen Währung. In den vergangenen Tagen hatte der Yen auf Grund der Nahost-Krise gegenüber dem Dollar und dem Euro zulegen können und am Vortag ein Drei-Wochen-Hoch zum Dollar bei rund 130 Yen erreicht.
Sorgen über US-Quartalszahlen belasten Aktienkurse in Tokio
Die Tokioter Aktienmärkte haben am Donnerstag leichte Verluste verzeichnet, nachdem Sorgen über die Quartalsergebnisse von US-Unternehmen die japanischen Technologiewerte belastet hatten. Der Nikkei-Index verlor 0,6 Prozent auf 11.147,27 Zähler. Der Topix-Index ermäßigte sich um 0,8 Prozent auf 1.069,07 Punkte. Angesichts der bevorstehenden Veröffentlichung von US-Quartalsergebnissen in der nächsten Woche seien die Anleger bei Technologiewerten immer noch zurückhaltend, sagte Masatoshi Sato von Mizuho Investors Securities. So fielen die Aktien des Elektronikkonzerns TDK im Verlauf um 1,78 Prozent auf 6.620 Yen.
Aktien Hongkong am Mittag fester
Fester präsentieren sich die Aktienkurse in Hongkong zum Ende der ersten Sitzungshälfte am Donnerstag. Der Hang-Seng-Index (HSI) steht ein Prozent bzw 111,13 Punkte höher bei 10.754,27, nachdem er im Handelsverlauf bereits ein Hoch von 10.829,04 Punkten markiert hatte bei allerdings geringem Umsatz. TVB gewinnen 1,9 Prozent nach einem Bericht, das Unternehmen werde auf ein Pay-TV-Projekt verzichten. Insgesamt unterproportional im Plus zeigen sich Immobilienwerte, nachdem Cheung Kong den Preis für ein Projekt gesenkt hat. SHK Properties und Henderson Land legen unterdessen dennoch im Rahmen des Gesamtmarktes zu.
US-Nachbörse kaum verändert
Nach Börsenschluss notierten die meisten Aktien nahe ihren Schlussniveaus. Der Nasdaq 100 gab 0,6 Punkte auf 1.362,69 Punkte nach. Auch die Index-Futures bewegten sich kaum. Die aktivste Aktie war die von Yahoo, das seinen Verlust ersten Quartal ausgedeht hat. Der Titel gab 47 Cents auf 17,97 Dollar ab. Der kanadische Softwarehersteller Cognos gab einen schwachen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr, worauf die Aktie zwölf Prozent auf 23 Dollar verlor.
Positiveres kam ausgerechnet vom Telekom-Ausrüster Redback Networks, der seinen Quartalsverlust verringerte. Die Aktie stieg um sieben Prozent auf 2,77 Dollar.
Wall Street schließt fest
Mit einem festen Kursbild hat die Wall Street am Mittwoch ihre Börsensitzung beendet. Der Dow-Jones gewann 1,7 Prozent auf 10.381,73 Stellen, die Nasdaq zog um 1,4 Prozent und damit um 24,50 Stellen auf 1.767,07 Zähler an.
Für General Motors wurden 3,4 Prozent auf 62,48 Dollar mehr geboten sowie für Ford Motor 3,8 Prozent auf 15,60 Dollar. Den Grund dafür sahen Händler in der Erklärung von DaimlerChrysler, wonach deren US-Tochter mit Verbesserungen im operativen Ergebnis des ersten Quartals rechne und damit einen seit sechs Quartalen eingetretenen Abschwung nun beenden werde.
Cooper Tire & Rubber haussierten um 10,1 Prozent und wurden damit um 2,13 auf 23,15 Dollar teurer, dies ist ein 52-Wochenhoch. Der Kfz-Teile herstellende Konzern hat zum zweiten Male in einem Monat seine Ergebnisziele für das Erstquartal in diesem Jahr höher gestuft. Die rivalisierenden Goodyear Tire & Rubber kletterten um 2,7 Prozent bzw um 0,85 Dollar auf 23,54.
Deutliche Kursgewinne verbuchten auch Titel im Rüstungssegment, nachdem UBS Warburg eine Reihe von Namen genannt hat, die von steigenden Rüstungsausgaben profitieren werden. Lockheed Martin wurden um 2,4 Prozent hochgestuft und konnten mit plus 1,43 auf 61,03 Dollar ein 52-Wochenhoch noch ausweiten. General Dynamics befestigten sich um 1,4 Prozent bzw um 1,36 Dollar auf 96,07 sowie Raytheon um 2,5 Prozent auf 39,67. Die Aktien des in der Rüstungskommunikationstechnologie tätigen Konzerns L-3 Communications profitierten mit einem Kursaufschlag von 2,7 Prozent und zogen damit um 3,28 auf 123,81 Dollar gleichfalls auf ein 52-Wochenhoch an. Sie zogen Gewinn aus einem optimistischen Kommentar der CIBC World Markets.
Auch im Einzelhandelsbereich werden nun bessere Resultate erwartet, als an der Wall Street bislang kolportiert worden seien, hieß es weiter. Nachgefragt wurden daraufhin Sears Roebuck, die um 5,8 Prozent haussierend mit plus 2,98 auf 54,18 Dollar schlossen. Weitere Profiteure in diesem Segment waren Kohl's mit plus 1,4 Prozent auf 75 Dollar und Best Buy, für die 1,4 Prozent auf 78,95 Dollar mehr geboten wurden. In die Gewinnerschar reihten sich gleichfalls Gillette mit plus 3,3 Prozent auf 36,09 Dollar ein sowie Adolph Coors mit plus 1,7 Prozent auf 67,58 und Procter & Gamble mit plus 2,5 Prozent auf 92,34 Dollar.
Auf der Verliererseite ragten an der Nasdaq WorldCom heraus, die um 12,2 Prozent baissierten und um 0,66 Dollar tiefer bei 4,77 Dollar auf einem weiteren 52-Wochentief notierten. Sie führten den Abschwung der Telekom-Dienstleister an, von denen AOL Time Warner um 5,3 Prozent südwärts geschickt wurden, sie sackten um 1,15 auf 20,70 Dollar und insofern gleichfalls auf das schlechteste Niveau seit 52 Wochen. Dass sich der Nasdaq-Index dennoch am Berichtstag so positiv darstellt, sei zumeist PC-Herstellern zu danken oder auch den im Index kalkulierten nicht auf Technologie bezogenen Aktien, sagten Händler.
US-Anleihen schließen leichter
Mit leichterer Tendenz haben sich die US-Treasurys am Mittwoch im späten Handel in New York gezeigt. Zehnjährige Papiere mit einem Kupon von 4,875 Prozent verbilligten sich um 6/32 auf 97-10/32. Die Rendite stieg von 5,206 Prozent auf 5,227 Prozent. Der Longbond mit einem Kupon von 5,375 Prozent gab um 13/32 auf 95-13/32 nach, die Rendite stieg von 5,666 Prozent auf 5,699 Prozent. Händlern zufolge beeinflussten die Spannungen im Nahen Osten, die Ölpreise und das Aufkommen neuer Bond-Emissionen von Unternehmen am Markt das Tagesgeschäft. Zugleich zogen die Aktienkurse im späten Handel noch deutlich an.
Die Schwäche am Anleihemarkt konzentrierte sich dabei auf die länger laufenden Titel. Damit folgten die Anleger einem Rat des Managing Director Bill Gross im monatlichen Bericht der Pacific Investment & Management Co (PIMCO), angesichts der Volatilität der Rohölpreise „längere Anleihe-Engagements“ zu vermeiden und lieber in kürzere Fälligkeiten zu investieren. Da die US-Notenbank kurzfristige Zinssätze relativ niedrig halten müsse, könnten Inflationsrisiken in den kommenden Jahren größer werden, schrieb Gross in dem PIMCO-Bericht.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters
Medienschau
UnternehmensnachrichtenYahoo weist sechsten Quartalsverlust in Folge aus
Der anhaltend schwache Werbemarkt hat dem Internet-Portal Yahoo den sechsten Quartalsverlust in Folge beschert. Das US-Unternehmen schraubte allerdings zugleich nach eigenen Angaben seine Geschäftsprognosen für den weiteren Jahresverlauf herauf. Für das abgelaufene erste Quartal gab Yahoo am Mittwoch nach Börsenschluss einen Nettoverlust von 53,7 (Vorjahreszeitraum: minus 11,5) Millionen Dollar oder 0,09 (minus 0,02) Dollar je Aktie bekannt. Von Thomson Financial/First Call befragte Analysten hatten im Mittel auch mit einem operativen Gewinn von 0,02 Dollar je Aktie gerechnet. Den Umsatz stieg auf 192,7 Millionen Dollar im ersten Quartal nach 180,2 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Yahoo erhöhte zugleich seine Prognosen für 2002. Den Umsatz für das zweite Quartal sieht Yahoo demnach nun bei 205 Millionen bis 225 Millionen Dollar und für das Gesamtjahr bei 870 Millionen bis 910 Millionen Dollar. (Reuters)
Nestle steigert Umsatz im ersten Quartal leicht unter Erwartung
Der Nahrungsmittelkonzern Nestle hat den Umsatz im ersten Quartal 2002 um 10,1 Prozent auf 21,3 (Vorjahr 19,4) Milliarden Franken gesteigert. Analysten hatten ein Umsatzwachstum von elf Prozent auf 21,5 Milliarden Franken prognostiziert. Das kumulierte interne Realwachstum betrug per Ende März 3,3 Prozent, das organische Wachstum lag bei fünf Prozent, teilte der Konzern am Donnerstag weiter mit. Dieser Anstieg sei unter anderem auf Ralston Purina zurückzuführen. Nestle hat erstmals den im Vorjahr akquirierten US-Tierfutterhersteller Ralston Purina konsolidiert. Nestle sei weiter zuversichtlich, das angestrebte Ziel von vier Prozent internem Realwachstum wieder zu erreichen. Weiter rechnet der Konzern damit, Umsatz und Gewinn im Geschäftsjahr 2002 zu verbessern. Ende des Jahres 2002 will der Konzern Rekordumsätze und -Gewinne ausweisen. (Reuters)
Swiss Life-Gewinn gesunken - Morax geht als CFO
Der Schweizer Lebensversicherer Rentenanstalt/Swiss Life hat für das Jahr 2001 einen Gewinnrückgang von 86,6 Prozent auf 124 (Vorjahr 924) Millionen Franken bekannt gegeben. Die Bruttprämien stiegen um 3,4 Prozent auf 19,980 (19,318) Milliarden Franken, teilte Swiss Life am Donnerstag mit. Mit einem Sparprogramm will Rentenanstalt den Angaben zufolge bis Ende 2003 jährlich 300 Millionen Franken einsparen. Damit verbunden ist der Abbau von konzernweit rund 800 der insgesamt etwa 12.800 Stellen, hieß es. Das Sparprogramm und die Neuausrichtung des BVG-Geschäftes sollen die Profitabilität steigern. Der Konzern sei zuversichtlich, in den kommenden Jahren ein nachhaltiges, kontiunierliches Gewinnwachstum zu erzielen. Weiter teilte das Unternehmen mit, dass Dominique Morax als Finanzchef des Unternehmens zurücktritt. Morax bleibe aber Chief Financial Officer (CFO), hiess es. Swiss Life hatte für 2001 einen Gewinn unter den Konsens-Schätzung der Analysten von 375 Millionen Franken, aber über 100 Millionen Franken in Aussicht gestellt. (Reuters)
Sulzer Medica mit Verlust wegen Hüftimplantat-Rückruf
Die Kosten aus der Rückrufaktion fehlerhafter Hüftgelenk-Implantate haben dem Schweizer Medizintechnik-Konzern 2001 einen Verlust von 1,19 Milliarden Franken beschert. (Bloomberg)
Mobilcom droht große Last für France Telecom zu werden
Der Ausstieg von Firmengründer Gerhard Schmid droht für den Großaktionär France Telecom teuer zu werden. Der von den Franzosen initiierte Kauf der Schmid-Anteile durch ein Bankenkonsortium gerät ins Wanken. Die Übernahme von fast 50 Prozent der Mobilcom-Aktien könnte die Banken zu einem Abfindungsangebot an alle Kleinanleger zwingen. (FTD, S. 1)
AT&T will reversen Aktien-Split vornehmen
Die AT&T Corp, New York, wird ihren Aktionären einen reversen Aktiensplit im Verhältnis 5:1 vorschlagen. Wie aus einer Proxy-Mitteilung des US-Telekommunikationskonzerns vom Mittwoch hervorgeht, würde sich die Zahl der umlaufenden AT&T-Aktien durch diese Maßnahme auf 700 Millionen von 3,5 Milliarden reduzieren. (vwd)
E-Trade kauft Tradescape für mindestens 100 Millionen Dollar in bar
Die E-Trade Group Inc hat den Wettbewerber Tradescape Corp für zunächst 100 Millionen Dollar in Stammaktien übernommen. Der Kaufpreis werde sich um bis zu 180 Millionen Dollar in Aktien erhöhen, wenn das Tradescape-Geschäft bestimmte aggressive Gewinn- und Umsatzziele im verbleibenden Jahr 2002 sowie im Kalenderjahr 2003 übersteige, teilte der US-Internetbroker am Mittwoch mit. Zusätzlich kündigte E-Trade den Kauf der Online-Handelstechnologie von A.B. Watley für fünf Millionen Dollar an. (vwd)
Zeitung - Daimler und Mitsubishi planen Motoren-Kooperation
DaimlerChrysler und sein japanischer Partner Mitsubishi Motors wollen einem Zeitungsbericht zufolge ab 2005 ihren Dieselmotorenbau für Nutzfahrzeuge zusammenlegen. Erstmals werde Mitsubishi DaimlerChrysler mit diesen wichtigen Teilen beliefern. (Reuters)
WirtschaftsnachrichtenMSCI-Anpassung dürfte sich am Markt kaum auswirken
Keine großen Kursausschläge erwarten Analysten, wenn am Donnerstag die MSCI-Indizes in einem zweiten Schritt auf die Gewichtung nach Freefloat umgestellt werden. „Wir erwarten keine großen Performance-Effekte“, sagt Ingo Schmitz, Analyst bei der Deutschen Bank. Auf Grund des langen Zeitraums zwischen der Ankündigung von Morgan Stanley, die Indizes neu gewichten zu wollen und der Bekanntgabe der Indexwerte und ihrer jeweiligen relativen Gewichtung, dürften sich die Hedgefonds den passiven Investoren gegenüber positioniert haben. “Diese Effekte sollten sich weitgehend ausgleichen“, erläutert Schmitz. (vwd)
Japan: Leistungsbilanzüberschuss steigt im Februar um 3,9 Prozent
Der Überschuss in der japanischen Leistungsbilanz ist im Februar gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,9 Prozent auf 1,414 Billionen Yen gestiegen. Wie das Finanzministerium am Donnerstag weiter berichtet, war dies der fünfte Monat in Folge, in dem ein zunehmender Aktivsaldo verzeichnet wurde. Volkswirte hatten im Vorfeld durchschnittlich ein knapp darunter liegendes Plus des Leistungsbilanzüberschusses auf 1,373 Billionen Yen erwartet. (vwd)
Japans Zentralbank lässt Geldpolitik unverändert
Die japanische Notenbank hat die Zinsen unverändert belassen. Die Bank von Japan (BoJ) beschloss am Donnerstag, vorerst keine weitere Lockerung der geldpolitischen Zügel vorzunehmen. Man werde jedoch den Geldmarkt mit weiterer Liquidität versorgen, sollte dies nötig werden, hieß es nach dem einstimmig gefassten Beschluss. (dpa)
Regierung und Bundesbank zanken um europäische Finanzaufsicht
Zwischen Bundesbank und Bundesregierung gibt es neue Meinungsverschiedenheiten über die Ausgestaltung der Finanzaufsicht in Europa. Das für Bankenaufsicht zuständige Direktoriumsmitglied der Bundesbank, Edgar Meister, sagte, eine europäische Aufsichtsbehörde wäre weniger effizient als die bestehenden dezentralen Aufsichtsstrukturen. (Börsen-Zeitung, S. 19)
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Happy End