13 Milliarden Pfund zahlte der britische Konzern für den Erwerb von UMTS-Lizenzen. Nun macht Branchenschreck Chris Gent mit eigenen Handys Front gegen die Lieferanten.
Riesige Baukräne ragen am Rand der südenglischen Kleinstadt Newbury in den Himmel. Eingebettet in eine künstliche Seenlandschaft, entsteht ein schlichtes Ensemble aus sechs hallenähnlichen Gebäuden.
Sowohl die provinzielle Umgebung als auch der schmucklose Neubau passen nicht so recht zu dem Unternehmen, das demnächst aus schlichten Backsteinbauten im Zentrum von Newbury an den Stadtrand zieht. Vodafone ist der weltweit größte Mobilfunkkonzern.
Ein respektables Machtzentrum. Vodafone-Chef Chris Gent (54) wickelte in den letzten drei Jahren spektakuläre Firmenübernahmen für einen dreistelligen Milliardenbetrag ab, den deutschen Konzern Mannesmann löschte er aus. Nun greift er nach dem französischen Mobilfunker Cegetel.
Dem Mann mit der großen Hornbrille und den breiten Hosenträgern ist es als einzigem Telekom-Manager gelungen, ein globales Unternehmen aufzubauen. Über 100 Millionen Kunden in 29 Ländern telefonieren via Vodafone fast doppelt so viele wie beim deutschen Konkurrenten T-Mobile International.
Größe allein genügt dem Bentley-Fahrer und Ferrari-Sponsor aber nicht. Der Branchenschreck aus der Provinz will aus Vodafone eine einzigartige Marke machen bekannt wie Nokia, mächtig wie Microsoft.
Am 24. Oktober haben die Briten unter dem Namen "Vodafone live" die bislang aufwändigste strategische Offensive der Konzerngeschichte eingeleitet. Erstmals verkauft Vodafone Handys unter eigenem Label, präsentiert eine selbst entwickelte grafische Benutzeroberfläche und bietet exklusiv zugekaufte Inhalte an.
In zunächst sieben europäischen Ländern (darunter Deutschland, Großbritannien, Italien) tritt der Mobilfunkbetreiber als Vollsortimenter auf: Netze und Handys, Software und Services alles aus einer Hand.
Das Vorpreschen der Briten in den Handy-Markt könnte die Spielregeln der Branche grundlegend verändern: Bislang diktieren die Gerätehersteller den mobilen Fortschritt, allen voran der finnische Konzern Nokia. Nun will auch Vodafone das Innovationstempo des Marktes mitbestimmen, am Glanz der Herstellermarken teilhaben.
Gent zwingt den Handy-Fabrikanten seine Vorstellungen von der mobilen Zukunft auf. Als ersten Lieferanten hat Vodafone den japanischen Hersteller Sharp gewonnen. Nach den Vorgaben der Briten fertigen die Japaner Multimedia-Handys mit großem Bildschirm und eingebauter Kamera (Preis für Vodafone-Kunden: 250 Euro). In Kürze kommen Geräte von Panasonic und Nokia unter der Marke Vodafone auf den Markt.
So long,
Calexa
www.investorweb.de
Riesige Baukräne ragen am Rand der südenglischen Kleinstadt Newbury in den Himmel. Eingebettet in eine künstliche Seenlandschaft, entsteht ein schlichtes Ensemble aus sechs hallenähnlichen Gebäuden.
Sowohl die provinzielle Umgebung als auch der schmucklose Neubau passen nicht so recht zu dem Unternehmen, das demnächst aus schlichten Backsteinbauten im Zentrum von Newbury an den Stadtrand zieht. Vodafone ist der weltweit größte Mobilfunkkonzern.
Ein respektables Machtzentrum. Vodafone-Chef Chris Gent (54) wickelte in den letzten drei Jahren spektakuläre Firmenübernahmen für einen dreistelligen Milliardenbetrag ab, den deutschen Konzern Mannesmann löschte er aus. Nun greift er nach dem französischen Mobilfunker Cegetel.
Dem Mann mit der großen Hornbrille und den breiten Hosenträgern ist es als einzigem Telekom-Manager gelungen, ein globales Unternehmen aufzubauen. Über 100 Millionen Kunden in 29 Ländern telefonieren via Vodafone fast doppelt so viele wie beim deutschen Konkurrenten T-Mobile International.
Größe allein genügt dem Bentley-Fahrer und Ferrari-Sponsor aber nicht. Der Branchenschreck aus der Provinz will aus Vodafone eine einzigartige Marke machen bekannt wie Nokia, mächtig wie Microsoft.
Am 24. Oktober haben die Briten unter dem Namen "Vodafone live" die bislang aufwändigste strategische Offensive der Konzerngeschichte eingeleitet. Erstmals verkauft Vodafone Handys unter eigenem Label, präsentiert eine selbst entwickelte grafische Benutzeroberfläche und bietet exklusiv zugekaufte Inhalte an.
In zunächst sieben europäischen Ländern (darunter Deutschland, Großbritannien, Italien) tritt der Mobilfunkbetreiber als Vollsortimenter auf: Netze und Handys, Software und Services alles aus einer Hand.
Das Vorpreschen der Briten in den Handy-Markt könnte die Spielregeln der Branche grundlegend verändern: Bislang diktieren die Gerätehersteller den mobilen Fortschritt, allen voran der finnische Konzern Nokia. Nun will auch Vodafone das Innovationstempo des Marktes mitbestimmen, am Glanz der Herstellermarken teilhaben.
Gent zwingt den Handy-Fabrikanten seine Vorstellungen von der mobilen Zukunft auf. Als ersten Lieferanten hat Vodafone den japanischen Hersteller Sharp gewonnen. Nach den Vorgaben der Briten fertigen die Japaner Multimedia-Handys mit großem Bildschirm und eingebauter Kamera (Preis für Vodafone-Kunden: 250 Euro). In Kürze kommen Geräte von Panasonic und Nokia unter der Marke Vodafone auf den Markt.
So long,
Calexa
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