Viele Versicherer in rote Zahlen gerutscht

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Viele Versicherer in rote Zahlen gerutscht

 
21.01.03 15:42
Köln (AWP 7/vwd) - Mit Verlusten im dreistelligen Mio-EUR-Bereich dürften in der nächsten Zeit einige Versicherer aufwarten. Hohe Belastungen aus Naturkatastrophen, ein weiterhin in einigen Sparten unzureichendes Prämienniveau und die Aktienbaisse gekoppelt mit der Niedrigzinsphase machten 2002 zum schwärzesten Jahr in der jüngeren Versicherungsgeschichte. Die Höhe der Abschreibungen auf Wertpapiere und damit letztlich die Jahresergebnisse lassen sich wegen der Bilanzierungsspielräume nicht abschätzen. Ein Grossteil der Gesellschaften wird für 2002 einen Verlust ausweisen müssen, ist sich WestLB-Panmure-Analyst Carsten Zielke sicher. Unternehmen, die in der Versicherungstechnik Verluste machten, könnten diese bei der gegenwärtigen Kapitalmarktlage kaum mit dem Anlageergebnis ausgleichen und rutschten schnell in die roten Zahlen, sagt Gabriele Hoffmann vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Abschreibungen vor allem auf Aktien und Fondsanteile, weniger laufende Zins- und Dividendenerträge und geringere Sondererträge haben das Anlageergebnis 2002 branchenweit schmelzen lassen. Um das Kursrisiko zu senken, haben viele Versicherer darüber hinaus bedeutende Teile ihrer Bestände abgesichert, was die Kosten für die Kapitalanlagen erhöht hat. Das Geschäftsjahr 2002 dürfte extrem unterschiedlich bilanziert werden, meint Reiner Will, Geschäftsführer der Kölner Assekurata Assekuranz Rating-Agentur. Einige Gesellschaften würden ihre Kursverluste voll abschreiben, mit der Folge, dass manch ein Lebens- oder Krankenversicherer die Verzinsung der Kundengelder aus Zuschüssen oder gar dem Eigenkapital zahle. Andere würden die Bilanzierungshilfe des 341 b HGB nutzen, wonach Kursverluste im Anlagevermögen, solange sie als vorübergehend gelten, nicht abgeschrieben werden müssen. Bei einer Seitwärtsbewegung der Börse 2003 müssten die aufgeschobenen Abschreibungen nachgeholt werden, so Will. Zu den Gesellschaften, die ihre Kursverluste nahezu vollständig im Jahresabschluss 2002 verarbeiten werden, gehören die börsennotierten Gesellschaften, da sie nach IAS bzw US-GAAP bilanzieren. So hat die AMB Generali am vergangenen Freitag mit dem Hinweis auf die erstmals verschärft angewandten IAS-Regeln für Wertberichtungen mitgeteilt, dass das Commerzbank-Engagement 2002 mit rund 700 Mio EUR abgeschrieben werde. Das Konzernergebnis werde dadurch mit etwa 190 Mio EUR belastet. Analysten rechnen seither mit einem Konzernverlust um die 200 Mio EUR. Die Allianz AG hat im dritten Quartal 2,5 Mrd EUR Verlust gezeigt. Ursache waren vornehmlich 1,9 Mrd EUR Abschreibungen auf Kapitalanlagen. Nach früheren Angaben des Vorstands wird für das vierte Quartal mit einem Abwertungsbedarf zwischen 500 Mio und 600 Mio EUR gerechnet. Ob die Allianz für 2002 einen Verlust ausweist, liess das Unternehmen im November offen. Während Analyst Zielke für das vierte Quartal einen operativen Gewinn und für das Gesamtjahr einen Verlust von 4  



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