Freitag, 13. Juli 2001
US-Konjunktur
Vertrauen steigt weiter
Die Erzeugerpreise in den USA sind im Juni so stark gesunken wie seit knapp zweieinhalb Jahren nicht mehr. Im Vergleich zum Vormonat sanken sie um 0,4 Prozent. Volkswirte hatten im Durchschnitt mit einem Rückgang von 0,1 Prozent gerechnet. Das Thema Inflationsgefahr verliert damit etwas an Aktualität.
Wie das US-Arbeitsministerium weiter mitteilte, erhöhten sich die Erzeugerpreise in der Kernrate - ohne Nahrungsmittel und Energie - um 0,1 Prozent. Die Daten für Mai wurden für die Gesamtrate mit plus 0,1 Prozent bestätigt, für die Kernrate wurde ein Plus von 0,2 Prozent ausgewiesen.
Der Einzelhandelsumsatz in den USA hat sich im Juni um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat erhöht und lag damit am unteren Ende der Analystenerwartungen. Vorausgesagt war ein Plus von 0,2 bis 0,4 Prozent. Ohne den Verkauf von Automobilen verringerten sich die Umsätze um 0,2 Prozent. Die Wall Street reagierte auf die Einzelhandelsdaten mit bröckelnden Kursen.
Die University of Michigan veröffentlichte am Freitagnachmittag die vorläufigen Zahlen über das Verbrauchervertrauen im Juli. Danach erhöhte sich der Index den dritten Monat in Folge und lag im Juli bei 93,7 nach 92,6 im Vormonat. Ebenso stieg der Index der Erwartungen für das nächste Jahr auf 89,5 von 86,9. Negativer fielen hingegen die Maßzahl zur Einschätzung der persönlichen (finanziellen) Verhältnisse aus. Der Current Conditions Index (etwa Index der gegenwärtigen Bedingungen) fiel auf 100,2 von 101,6 im Juni.
Volkswirte äußerten, das Vertrauen habe sich gefestigt. Hoffnungen auf positive Effekte aus den Zinssenkungen der US-Notenbank und Steuersenkungen hätten die Befürchtungen um steigende Arbeitslosenzahlen und danieder liegende Aktienmärkte vertrieben.
Die UNO kommt in einer aktuellen Studie zur weltweiten Wirtschaftsentwicklung zu der Ansicht, dass derzeit keine Gefahr einer Rezession drohe. Dies könne sich aber ändern, sollte sich die US-Konjunktur über einen längeren Zeitraum nicht erholen. Für die USA sagt die Studie in diesem Jahr ein Wachstum von 1,8 Prozent voraus, nach fünf Prozent im Vorjahr.
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