Versicherer und Post-Kurs belasten Dax

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Versicherer und Post-Kurs belasten Dax

 
10.07.02 16:28
  Heute  16:24 Uhr
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FOKUS 2-Versicherer und Post-Kurs belasten Dax -T-Aktie gefragt  

(Neu: US-Börseneröffnung, weitere Stimmen, aktuelle Kurse)

Frankfurt, 10. Jul (Reuters) - Deutliche Kursverluste bei Versicherern und bei der Deutschen Post haben am Mittwoch den deutschen Aktienmarkt unter Druck gesetzt und die Stimmung der Anleger getrübt.

Hauptverantwortlich für den Abschlag des Deutschen Aktienindex (Dax) waren die deutlich schwächeren Aktien der Versicherer Allianz und Münchener Rück. Die Münchener Rück habe mit einer Erhöhung der Rückstellungen bei ihrer defizitären US-Tochter American Re um zwei Milliarden Dollar die Anleger verunsichert, sagten Aktienhändler.

Unter Druck standen auch die Anteilsscheine der Post. Dem Ex-Monopolisten drohen auf Grund einer von der Regulierungsbehörde angekündigten Senkung der Preise für bestimmte Produkte und Dienstleistungen Ertragseinbußen in Milliardenhöhe. Von spekulativen Käufen profitierten indes weiter die Titel der Deutschen Telekom.

Der Dax verlor bis zum Nachmittag 1,31 Prozent auf 4312 Punkte. Am Neuen Markt gab der Blue-Chip-Index Nemax50 2,09 Prozent auf 554 Zähler nach. Der MDax für mittelgroße Werte notierte 0,98 Prozent tiefer bei 3853 Punkten.

In den USA eröffneten die Börsen am Mittwoch mit leichten Kursverlusten, nachdem die Märkte bereits am Dienstag deutlich nachgegeben hatten. Der Euro hatte sich angesichts der Schwäche an den US-Börsen zeitweise wieder der Parität zum Dollar genähert.

POST DROHT ERTRAGSAUSFALL IN MILLIARDENHÖHE
Kopfschmerzen bereitete den deutschen Anlegern am Mittwoch die Aktie Gelb, die um mehr als sieben Prozent auf 12,18 Euro fiel. Mit Blick auf die möglichen Ertragseinbußen sagte der Analyst Raymond Maguire von UBS Warburg: "Es ist natürlich ein Rückschlag, es ist ein Rückschlag in Bezug auf ihre Profitabilität." Der Aktienhändler Christian Schmidt von der Helaba sagte, es sei zudem nicht sicher, ob es bei den 1,5 Milliarden Euro bleibe, auf die die Post die möglichen Ertragsausfälle beziffert hatte.

Schering-Papiere verbilligten sich um rund fünf Prozent auf 58,88 Euro, was Händler mit schlechten Nachrichten zu einem US-Konkurrenten sowie mehreren Herabstufungen erklärten. Schering teilte mit, dass die Produkte des Berliner Konzerns im Gegensatz zu einem Hormonersatzpräparat des US-Konkurrenten Wyeth nicht gefährlich seien. Eine Studie hatte zuvor auf gesundheitliche Risiken bei einem Wyeth-Medikament hingewiesen und damit einen Kurssturz ausgelöst. Analysten sagten, der Schering-Kursrutsch sei überzogen.

VERSICHERER UNTER DRUCK
Unter Druck standen zudem die Papiere der Versicherer Allianz und Münchener Rück, die zwischen drei und vier Prozent nachgaben. Ein Händler sagte, offenbar erwarte das Unternehmen mit den höheren Rückstellungen noch einiges an Forderungen. Analyst Frank Stoffel von der WestLB sagte, er hoffe, dass die Vorsorgeerhöhung bei American Re das Ende der Fahnenstange sei. "Das war für mich eine sehr negative Überraschung. Ich hätte mit höchstens 200 Millionen gerechnet, niemals mit zwei Milliarden Dollar."

TELEKOM-ANLEGER SPEKULIEREN WEITER AUF RÜCKTRITT SOMMERS
Getrieben von spekulativen Investments auf eine Ablösung des Telekom-Chefs Ron Sommer stiegen die T-Aktien um mehr als drei Prozent auf 11,71 Euro. Unternehmenskreisen zufolge sieht Sommer jedoch keine Veranlassung, den hochverschuldeten Konzern zu verlassen. Dennoch glaubten die meisten Börsianer weiter an einen Wechsel an der Führungsspitze des Konzerns. Sollte es nicht dazu kommen, werde die T-Aktie die jüngsten Kursgewinne wieder abbauen, hieß es.

((Christian Krämer, Redaktion Frankfurt, +49 69 7565-1235, christian.kraemer@reuters.com)


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